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Der Waldläufer

Titel: Der Waldläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Ferry
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Steppen aus, an die sich wiederum das Presidio von Tubac anschließt.
    Der kaum gebahnte Weg, der sich in dieser Richtung durch diesen windet – und er ist die einzige gangbare Straße zum Presidio –, war von einem wilden Fluß durchschnitten, zwischen dessen abschüssigen, hohen Ufern das Wasser rauschend dahinströmte. Es war dies jener Bach, der an der Hacienda vorbeifloß und in seinem weiteren Lauf noch durch andere Nebenflüßchen größer wurde. Eine Art kunstlos gebauter Brücke, aus zwei Baumstämmen bestehend, die nebeneinander lagen, verband die beiden steilen Ufer, so daß der Reisende dadurch einen langen Umweg vermied, den er hätte machen müssen, um mittels einer Furt über den Waldstrom zu setzen.
    Dicht an diesem Weg nun, ungefähr gleich weit entfernt von der über den Gießbach führenden Brücke und der Hacienda, finden wir an einem in einer kleinen Lichtung angezündeten Feuer zwei Personen wieder, die nur einen Augenblick aufgetreten sind – nämlich die beiden unerschrockenen Jäger, die wir seit dem Kampf mit den Jaguaren nur wiedersahen, als Don Estévan und sein Gefolge eben die Hacienda del Venado erreichten.
    Zu der Stunde, wo Tiburcio die Hacienda verließ, war der Wald in tiefes Schweigen gehüllt, kaum unterbrochen von dem dumpfen Rauschen des Waldstromes, der in seinem steinigen Bett dahinflutete. Der Mond warf ein bleiches Licht auf den Wald. Seine Strahlen breiteten über das düstere, grüne Laubdach, das sich endlos ausdehnte, eine leuchtende Decke, auf und nieder wogend wie die Wellen des Meeres, und fielen hier und dort durch die leeren Räume zwischen den Stämmen. Sie färbten die graue Rinde der Wurzelträger und der Sumachs mit bläulichem Schein, beleuchteten den rauhen Stamm der Korkbäume und das bleiche Laub des Eisenholzes. Tausendmal durch das Netz der Zweige gebrochen, fiel das Licht geheimnisvoll in die dichtesten Gebüsche. Die grünen und gelben Moose funkelten in Samtglanz unter den breiten Blättern des Arum, dessen Blüten sich wie silberne Schalen darstellten. In einem Feuer von rötlichem Glanz sahen im Gegensatz zu dem bleichen Licht des Mondes die herabhängenden Lianen wie Eisendraht aus, der eben aus der Glut herausgezogen wird. Diesen durch die Flammen erleuchteten Stellen gegenüber war der Anblick der entfernten Waldgründe noch finsterer und drohender.
    Dicht bei dieser Feuerstelle, die sich wie gewöhnlich an dem Ort befand, wo die Bäume spärlicher standen, lagerten die beiden Männer, die wir hier wiederfinden, wie Leute, die nach einem ermüdenden Marsch der Ruhe pflegen.
    In einer Gegend, in der es einige Meilen in der Runde keine Wohnungen gibt, würde ein so gewöhnliches Ereignis wie ein Nachtlager mitten im Wald bedeutungslos gewesen sein; so nahe jedoch bei einer reichen Hacienda, deren Besitzer durch seine große Gastlichkeit bekannt war, wurde diese Tatsache, wie Pedro Diaz gesagt hatte, viel bedeutungsvoller. Wirklich konnten die beiden Jäger, wenn sie die Hacienda kannten, nur aus besonderen Gründen so allein bleiben.
    Ein bedeutender Haufe trockener Zweige erhob sich einige Schritte vor ihnen und bewies, daß es ihre Absicht war, an dieser Stelle den Rest der Nacht zuzubringen. Der Schein der Glut fiel auf zwei Gesichter, die vielleicht am Tag nichts Bemerkenswertes gehabt hätten, denen aber der Glanz des Feuers einen ganz besonderen, phantastischen Ausdruck gab. Es ist hier der Ort, ein Bild der beiden Jäger zu entwerfen, dessen Zeichnung wir bisher aufschieben mußten.
    Der erste von beiden trug einen Anzug, der zugleich an den Indianer und an den Weißen erinnerte. Sein Kopf war mit einer Mütze aus Fuchspelz in Form eines abgestumpften Kegels bedeckt. Ein baumwollenes, blaugestreiftes Hemd bedeckte seine Schultern; neben ihm auf der Erde lag eine Art Überrock, aus einer wollenen Decke verfertigt. Seine Beine waren nach Indianerweise durch lederne Gamaschen geschützt. Statt der Mokassins jedoch trug er eisenbeschlagene Schuhe von einer Stärke, daß sie zwei Jahre hindurch aushalten konnten.
    Ein sorgfältig glattgeschabtes Büffelhorn hing quer über seinen Schultern und enthielt sein Pulver, während in einem ledernen Beutel, der an der anderen Seite hing, ein reichlicher Vorrat bleierner Kugeln war. Endlich wurde sein Jagdgerät noch durch eine neben ihm liegende Büchse mit langem Lauf und durch ein Jagdmesser, das in einem Wehrgehänge oder vielmehr in einem wollenen, vielfarbigen Gürtel stak, vervollständigt.
    An

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