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Der Wanderchirurg

Der Wanderchirurg

Titel: Der Wanderchirurg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serno Wolf
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einen Stoß, Mann. Die Jungen könnten auf diese Weise sogar noch etwas Geld mit nach Hause bringen. Im Übrigen hat Meister Zerrutti vielleicht sogar Recht, und die Verwechslung ist eine Fügung Gottes.«
    »Und worin wollt ihr hausen, wenn ihr unterwegs seid?«, brummte Orantes halb überzeugt.
    »Das ist ganz einfach, Vater!« Die Zwillinge fielen sich vor Aufregung gegenseitig ins Wort: »Wir nehmen Isabella und dazu den Wagen von Emilio! Isabella steht meistens doch nur auf dem Hof herum, und neulich hast du selbst gesagt, sie frisst dir noch die Haare vom Kopf. Auf Emilios Karren bauen wir uns einen Verschlag, darin werden wir schlafen, du wirst sehen, wir machen uns einen richtigen kleinen Wohnwagen, und das Ganze kostet dich nicht einen Maravedi.«
    »Ihr scheint euch ja schon alles genau überlegt zu haben.« Orantes konnte angesichts des Eifers seiner Sprösslinge ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
    »Ich persönlich wäre froh, wenn die Zwillinge uns begleiten würden«, lächelte Vitus. »Und du, Magister?«
    »Was für eine Frage! Ich natürlich auch.«
    »Wie?« Zerrutti, der sich gerade die nächste Olive einverleiben wollte, verhielt mitten in der Bewegung. »Ihr kommen auch mit, si?«
    »So ist es«, antwortete der Magister. »Vitus und ich müssen nach Santander, und wir würden uns euch gern anschließen. Wir wollten morgen zu euch hinauskommen und um euer Einverständnis bitten.«
    »Oh, si, si, si«, Ihr nicht brauchen. Ich sprechen mit anderen. Wir froh, wenn viele Zahl. Reisen sicherer, si?«
    »Auch meine Jungen würden nur bis nach Santander mitreisen«, stellte Orantes klar. »Weiter auf keinen Fall. Ich überlege, ob ich sie nicht abhole. Ein Bruder von mir wohnt dort, den ich seit Ewigkeiten nicht gesehen habe. Ich könnte das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.«
    »Dann alles klar, si?« Zerrutti sprang auf und streckte Orantes seine zierliche Hand entgegen.
    »Einverstanden.« Orantes schlug ein. »Aber dass Ihr mir ein Auge auf meine Burschen habt. Ihr seid mir persönlich für das Wohlergehen der beiden verantwortlich, Senior!«
    »Keine nix Sorge, ich swöre, si?« Theatralisch streckte Zerrutti die rechte Hand hoch.
    »Schon gut, wir vertrauen Euch, nicht wahr, Frau?«
    »Das tun wir.« Die Erleichterung stand Ana ins Gesicht geschrieben. Der Haussegen war gerettet. »Die Kinder werden morgen früh Augen machen, wenn sie die Neuigkeit erfahren.«
    »Ich halte es für das Beste, wenn ich dich, Vitus, und dich, Magister, auf die anderen Wagen verteile«, sagte Arturo. Es war am Morgen des übernächsten Tages. Die beiden Freunde und die Zwillinge waren, gezogen von Isabella, mit ihrem selbst gezimmerten Wagen nach einem tränenreichen Abschied bei den Gauklern eingetroffen. Keiner der Spielleute ließ sich zu dieser frühen Tageszeit blicken. Nur der Fechtmeister war schon auf und versorgte die Zugpferde. Grübelnd blickte er auf die Wagen in der Runde. »Die Frage ist bloß, wie! Anacondus und ich können niemanden aufnehmen, weil unsere Ausrüstung zu viel Platz wegnimmt, und Bombastus Sanussus brauche ich gar nicht erst zu fragen.« Er kratzte sich am Hinterkopf. »Selbst wenn ich es wollte, könnte ich es nicht, denn der Doctorus schließt sich seit Tagen ein. Er schreibt an einem Elaborat über die von ihm erfundene Sechs-Säfte-Lehre.«
    »Sechs-Säfte-Lehre?« Vitus blickte interessiert.
    »So jedenfalls nennt er sie. Wenn du mich fragst: alles Humbug.«
    »Der Medikus scheint sich bei dir nicht allzu großer Beliebtheit zu erfreuen.«
    »Sagen wir mal, sie hält sich in Grenzen.«
    »Und wo willst du uns nun unterbringen?«, schaltete sich der praktisch denkende Magister ein.
    »Tja, ich denke, du schläfst im Wagen von Zerrutti und Maja, und Vitus bringen wir bei den Zigeunern unter.«
    Arturo steckte zwei Finger in den Mund, pfiff schrill und rief: »He, Leute, kommt mal alle raus, ich habe euch was mitzuteilen!« Es dauerte eine Weile, bis die Gaukler, gähnend und sich die Augen reibend, aus ihren Wagen geklettert waren. Vitus spähte nach dem Doctorus, aber er war nicht dabei.
    »Hört zu«, begann Arturo, »dass diese vier Burschen uns begleiten, wisst ihr ja schon. Die Frage ist nur, wo Vitus und der Magister schlafen werden, deshalb habe ich mir Folgendes überlegt...« Er erklärte mit kurzen Worten seinen Plan. »Seid ihr einverstanden?«
    Statt einer Antwort nickte Santor nur kurz und bedeutete Vitus, ihm zu seinem Wagen zu folgen. Auch Tirzah nahm Arturos

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