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Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Titel: Der Weg der gefallenen Sterne: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caragh O'Brien , Oliver Plaschka
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Taverne versäumt. Wo ist Josephine?«
    Norris legte nachdenklich den Finger an die Lippen, dann deutete er auf eine Plane. Darunter sah Gaia Josephine, neben sich Junie und Maya. Alle schliefen tief und fest.
    »Es wäre genug Platz, falls du dich dazulegen willst«, sagte Norris.
    So müde sie auch war, es gab etwas, das sie noch tun wollte. Irgendwie war es durch die Begegnung mit Theo sogar noch wichtiger geworden. »Ich muss nach Hause«, sagte sie.
    »Zu deinem Elternhaus? Lady Myrna ist da oben. Mit Jack und der kleinen Angie.«
    »Ich weiß.« Sie betrachtete das Gesicht ihrer schlafenden Schwester, und da traf sie eine Entscheidung. Sie kroch unter die Plane und hob das kleine Mädchen vorsichtig hoch.
    Josephine schlug die Augen auf und stützte sich auf die Ellbogen. »Alles in Ordnung?«, fragte sie leise.
    Gaia nickte.
    »Lass sie doch hier«, sagte sie mit Blick auf das Mädchen. »Es geht ihr gut.«
    »Ich würde sie gern mit nach Hause nehmen.«
    »Das hier ist ihr Zuhause.«
    »In mein altes Zuhause«, verbesserte sie sich. Ich brauche sie bei mir. Sie kam sich sehr selbstsüchtig vor, doch es war die Wahrheit: Die Erlebnisse in der Enklave gingen ihr noch immer nach, und nur Maya konnte ihr jetzt helfen.
    Josephine blinzelte müde. »Dann nimm eine Decke mit«, sagte sie, griff neben sich und reichte ihr eine. Der Stoff war noch ganz warm von ihr. Gaia wickelte Maya gut darin ein, dann stand sie auf, und Leon trat an ihre Seite.
    Sie waren erst ein paar Schritte den Pfad zurückgegangen, als er das Wort an sie richtete. Er sprach nur ganz leise, doch in der stillen Dunkelheit war er deutlich zu hören. »Du musst mir erzählen, was wirklich in der Enklave passiert ist. Das ist dir doch klar?«

10 Sally Row
    »Lass mich bitte erst nach Hause. In Ordnung?«
    Die nächtlichen Gerüche Wharftons, eine Mischung aus Gräsern, Hühnern und der trockenen Erde selbst, ließen sie ihre Eltern nur noch mehr vermissen. Der Mond war schmal und blass und gab gerade genug Licht, um darin den Pfad zu erkennen. Aus alter Gewohnheit suchte sie nach dem Orion, konnte ihn aber nicht finden. Leons Schritte hinter ihr waren wie ein Flüstern im Dunkeln, und sie wusste, dass irgendwo dort draußen die Exkrims über sie wachten. Sie tätschelte Maya, die sich an ihre Schulter gekuschelt hatte, den Rücken.
    Die Fenster waren von Kerzenschein erhellt. Einen Augen blick vergaß sie die qualvollen Erfahrungen in der Enklave und das ganze letzte Jahr und war nur noch Gaia Stone, die Hebamme, die nach Hause kam und sich freute, ihre Eltern zu sehen. Seit dem Tod der beiden war sie nicht mehr hier gewesen; und obwohl sie wusste, dass sie nie wieder wie früher vor dem Feuer sitzen und Schach spielen würden, war ihre Präsenz, als sie die Stufen zur Veranda hochging und nach dem Türknauf griff, so stark, dass sie ihre Stimmen auf der anderen Seite der Tür zu hören glaubte und die Augen schloss.
    »Bist du das, Kleine?«, fragte ihr Vater.
    »Sie hat sicher Hunger. Verstell ja keine Figuren, während ich weg bin«, sagte ihre Mutter. »Glaub mir, ich merke das!«
    Gaias Finger schlossen sich um den kalten Knauf, doch sie konnte keinen Schritt mehr tun.
    »Was ist?«, fragte Leon leise.
    Sie schaute im schwachen Licht zu ihm auf, und die Trauer wurde nur noch schlimmer. Hier, an diesem Ort, war sie zuletzt mit ihrer Familie vereint gewesen; und hier hatte sie auch Leon das erste Mal getroffen. Er hatte ihre Eltern verhaftet – und nun war sie im Begriff, ihn zu heiraten. Wie war das möglich? Mit plötzlicher Klarheit erkannte sie, dass ihre Eltern versucht hätten, sie vor ihm zu beschützen, und nicht nur, weil er der Sohn des Protektors war. Sie hätten sich jemand Warmherzigeren und weniger Verschlossenen für sie gewünscht, jemanden wie sie selbst. Sie hätten Leon nicht verstanden.
    »Meine Eltern«, sagte sie nur. Ich habe mich von ihnen entfernt. Hin zu dir.
    »Setz dich«, sagte er sanft. »Lass uns hier draußen bleiben, wo wir ungestört sind. Nur ein wenig. Soll ich Maya mal nehmen?«
    Sie schüttelte den Kopf und nahm neben ihm auf der obersten Stufe Platz. Er stützte ihren Rücken mit einer Hand, nahm sie aber nicht in den Arm. Sie legte Maya in ihren Schoß und breitete sorgsam die Decke über sie.
    »Ich kann schlecht das Richtige sagen, wenn ich nicht weiß, was dir durch den Kopf geht«, sagte er schließlich.
    Sie lachte traurig. »Es ist ganz schrecklich. Ich glaube, meine Eltern hätten dich nicht

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