Der Weg der Helden
herunterzusteigen. Sie gehorchten. Dann ließ der Avatar sie in einer Reihe antreten.
Er warf einem erschreckten Vagaren seinen Zhi-Bogen zu, während er sich dem ersten Kutscher näherte. Er legte dem Mann die Hand auf die linke Schulter, während er sich vorbeugte. » So ein Gewaltausbruch ist schrecklich, findest du nicht?«, erkundigte er sich.
» Ja… sehr schrecklich«, stimmte der Mann zu.
» Dann hättest du nicht kommen sollen«, erwiderte Viruk freundlich und rammte dem Mann seinen Dolch in die Brust. Das Opfer schrie auf und versuchte zurückzuweichen. Doch die Klinge hielt ihn an Viruk gefesselt. Er starb und sackte gegen seinen Mörder. Der Avatar tätschelte die Wange des Toten. » Wie angenehm, einen Mann zu treffen, der weiß, wann es Zeit ist zu gehen«, erklärte er. Er zog seine Klinge aus der Brust des Toten und ließ den Leichnam zu Boden fallen. Die anderen Gefangenen sanken auf die Knie und flehten um Gnade.
» Ich brauche«, unterbrach Viruk ihr Gejammer, » einen Mann, der sich eine Botschaft einprägen kann. Ist einer von euch erbärmlichen Kreaturen dazu in der Lage, hm? Was sagt ihr?«
Die Männer sahen sich an. Schließlich hob einer von ihnen die Hand. » Gut«, meinte Viruk. » Folge mir.« Er wandte sich von den Männern ab und warf dem Korporal der Vagaren einen kurzen Blick zu. » Töte die anderen«, befahl er.
Die anderen Kutscher sprangen auf und rannten los. Drei von ihnen wurden auf der Stelle niedergemetzelt, doch der vierte schlug so geschickt Haken und rannte so schnell, dass keiner der Bogenschützen ihn traf. » Also, ich weiß nicht…« Viruk legte dem zitternden Kutscher eine Hand auf die Schulter. » Angeblich sind das hervorragend ausgebildete Bogenschützen. Aber glaubst du, einer von denen könnte auch nur aus fünf Metern Entfernung den Hintern einer Kuh treffen?« Er schüttelte missbilligend den Kopf. » Warte hier auf mich.«
Dann schlenderte er zu den anderen zurück, ließ sich seinen Zhi-Bogen geben und feuerte dem Flüchtigen aus fast zweihundert Schritt Entfernung einen Lichtstrahl mitten durch den Rücken.
Als er zu dem Überlebenden zurückkehrte, lächelte er ihn freundlich an. » Entschuldige, dass ich dich habe warten lassen.« Der Mann war immer noch mit seinem Schwert bewaffnet, stand jedoch wie versteinert da und starrte in Viruks blasse Augen. » Was starrst du so?«, erkundigte sich der Avatar.
» Nichts, Herr. Ich habe nur… ich… ich habe nur auf Eure Befehle gewartet.«
» War er wirklich der Bruder des Königs?«
» Allerdings, Herr.«
» Erstaunlich. Andererseits gehe ich davon aus, dass es nicht viel braucht, um unter euch niederen Kreaturen König zu werden. Bist du auch so ein Adliger?«
» Nein, Herr. Ich bin Töpfer von Beruf.«
Viruk kicherte und legte dem Mann den Arm um die Schultern. » Es ist immer gut, einen ordentlichen Beruf zu erlernen. Und jetzt nimm dein Schwert«, befahl er, » und schneide dem Bruder des Königs den Kopf ab. Dann such dir ein Pferd und reite nachhause.«
» Den Ko… Kopf, Herr? Des Bruders des… Königs?«
» Des Königs toten Bruders«, verbesserte Viruk ihn. » Genau, den Kopf. Und gib acht, dass du diesen lächerlichen Bart nicht ramponierst.« Er zögerte und betrachtete den toten Anführer. » Warum machen sie das eigentlich? Welchem Zweck dient es, sich einen Bart so zu wachsen, dass er derart steif wird? Ich meine, wie soll ein Mann mit einem solchen Bart schlafen?«
» Ich weiß es nicht, Herr. Vielleicht schläft er auf dem Rücken.«
» Ich nehme an, das ist des Rätsels Lösung. Gut, konzentrieren wir uns wieder auf das Wesentliche. Schneid ihm den Kopf ab.«
» Ja, Herr.« Der Mann zückte sein Schwert und schlug viermal auf den Hals des Leichnams ein. Aber der Kopf fiel immer noch nicht ab.
» Ich hoffe, dass du als Töpfer geschickter bist denn als Henker«, erklärte Viruk, zückte seinen Dolch, kniete sich hin und trennte die letzten Sehnen durch.
Dann stand er auf und drehte sich zu dem Mann herum. » Mein Name ist Viruk. Kannst du dir das merken?«
» Ja, Herr. Viruk.«
» Gut. Richte dem König Folgendes aus: Falls es noch einen einzigen Überfall auf das Ackerland der Avatar gibt, werde ich höchstpersönlich in diese erbärmliche Hütte reiten, die er Palast schimpft, und ihm seine Eingeweide herausschneiden. Dann werde ich ihn dazu zwingen, sie zu fressen. Sei so nett und wiederhole das für mich.«
Der Mann gehorchte. » Prächtig.« Viruk schlug ihm auf die
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