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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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körperlangen Tunika aus grüner Wolle.
    » Du bist Shalik?«, erkundigte sich Viruk.
    » Das bin ich, Herr«, antwortete er und machte eine tiefe Verbeugung.
    » Erzähl mir etwas über dich.«
    » Da gibt es nicht viel zu erzählen, Herr. Ich bin jetzt seit sieben Jahren der Dorfälteste, ernannt vom General.«
    » Du hast Familie?«
    » Ja, Herr. Eine Frau, vier Söhne und zwei Töchter. Wir wurden kürzlich mit zwei Enkeln gesegnet.«
    » Wie nett«, meinte Viruk. » Also, du hast gestern fünf Planwagen des Generals verschenkt. Möchtest du mir erklären, aufgrund welcher Überlegungen du zu dieser Entscheidung gekommen bist?«
    » Es waren dreißig Banditen, Herr. Sie hätten das Dorf niederbrennen können. Stattdessen habe ich mit ihnen verhandelt. Zuerst wollten sie alle Karren, aber ich bin ein geschickter Unterhändler. Sie haben sich mit fünf Wagen begnügt.«
    » Und wofür, glaubst du, brauchten sie diese Karren?«
    Shalik blinzelte und leckte sich die dünnen Lippen. » Um… Waren zu transportieren, Herr?«
    » Allerdings. Ohne diese Karren hätten sie keine Gehöfte und Siedlungen plündern können. Als Ergebnis deiner Verhandlungen haben sie diese Wagen mit dem Eigentum des Generals beladen. Wegen deiner Geschicklichkeit fühlten sie sich ermächtigt, die Arbeiter des Generals abzuschlachten. Ist es nicht so?«
    » Ich habe nur mein Dorf beschützt, Herr.«
    » Männer treffen Entscheidungen«, erwiderte Viruk lächelnd. » Manchmal treffen sie gute Entscheidungen, manchmal schlechte. Du hast auch eine Entscheidung getroffen, aber eine schlechte. Jetzt geh nachhause und schneide dir die Pulsadern auf. Ich werde vorbeikommen und deine Leiche untersuchen, bevor ich dein Dorf verlasse. Verschwinde.«
    Shalik warf sich auf die Knie. » Oh Herr, ich flehe Euch an… verschont mich!«
    Dieser emotionale Ausbruch ärgerte Viruk, aber er beherrschte sich. » Du hast dem Feind geholfen, Mann. Die Strafe für ein solches Verbrechen ist deine Hinrichtung und der Tod deiner ganzen Familie. Wenn du meinem Befehl gehorchst, Shalik, und diese Kleinigkeit selbst erledigst, kann deine Familie in dem Wissen weiterleben, dass du sie gerettet hast. Denn wenn du nicht innerhalb einer Stunde tot bist, komme ich zu deinem Haus und töte deine Frau, deine vier Söhne, deine zwei Töchter und deine Enkel. Und jetzt verschwinde, bevor ich meine Großzügigkeit noch bereue.«
    Der massige Mann führte den weinenden Shalik aus dem Haus. Wenige Augenblicke später kehrte er zurück.
    » Du bist jetzt der Dorfälteste«, sagte Viruk. » Wie lautet dein Name?«
    » Bekar, Herr.«
    » Also gut, Bekar, wenn das nächste Mal Banditen kommen, musst du ihnen jede Hilfe verweigern. Richtig?«
    » Es wird geschehen, wie Ihr befehlt, Herr.«
    » Gut. Ist Shaliks Haus besser als deines?«
    » Das ist es, Herr. Er ist ein reicher Mann.«
    » Er ist ein toter Mann. Sein Eigentum ist dein Eigentum.«
    » Danke, Herr.«
    » Und jetzt schick eine der Dorfhuren zu mir. Es war ein langer Tag, und ich brauche die Dienste einer Frau.«
    » Es gibt keine Huren im Dorf, Herr.«
    Viruk stand auf und lächelte den Mann strahlend an. » Du könntest einer der kurzlebigsten Dorfältesten in der Geschichte der Vagaren werden, Bekar. Möchtest du das?«
    » Nein, Herr. Ich hole sofort eine Frau.«

Kapitel 7

    Es gab viele Dinge, die Sofarita hätte sagen wollen, als sie in der Tür des Hauses ihres Vaters stand. Sie wollte dem Avatar in die fahlen Augen sehen und ihm sagen, dass sie ihn mehr verachtete als jede Krankheit. Sie wollte ihn fragen, wie er auch nur mit dem Gedanken spielen konnte herumzuhuren, während ein guter Mann bei seiner Familie saß und ihr mitteilen musste, dass er gezwungen worden war, sich selbst zu töten. Aber sie konnte es nicht. Trotz ihres Stolzes und ihres unbezähmbaren persönlichen Mutes wusste sie, dass sie schreckliche Vergeltung auf andere laden würde, wenn sie diesen Mann verärgerte. Sofarita hätte diesem Mann nur zu gerne die Wahrheit gesagt, selbst wenn das ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Doch der Avatar, dieser schlanke, junge Mörder, hätte keinerlei Bedenken gehabt, ihre gesamte Familie umzubringen. Vielleicht sogar das ganze Dorf. Und eine solche Tragödie zu riskieren wäre extrem tollkühn und dumm gewesen.
    Also stand sie mit gesenktem Kopf in der Tür, die Hände unter dem roten Schal verkrampft, den sie sich um ihre zarten Schultern geschlungen hatte, und hoffte, dass der heftige Husten, an dem sie

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