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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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konnte, das er aufgelegt hatte.
    » Bitte pfählt mich nicht, Herr«, jammerte Sadau. » Tötet mich gnädig. Ich wollte Euch nicht beleidigen.«
    » Würdest du es als gerecht ansehen, wenn ich dir den Kopf abschlagen lassen und ihn ebenfalls in den Luan werfen würde?«, wollte der König wissen.
    Sadau nickte benommen. Alles war besser, als gepfählt zu werden. » Schickt nach dem Henker«, befahl der König. Sie mussten nicht lange warten, bis ein großer Mann durch die Halle schritt und sich neben dem Töpfer aufbaute. Sadau blickte sich um und sah, dass der Mann ein riesiges Beil mit einer gebogenen Schneide über der Schulter trug. Er begann zu zittern.
    » Säume nie, wenn du eine Nachricht an einen König zu überbringen hast«, erklärte Ammon. » Es ist hinlänglich bekannt, dass Könige schrecklich jähzornig sind und nach Blut gieren. Jetzt senke den Kopf.«
    Sadau begann zu weinen, beugte sich jedoch vor und hielt dem Henker seinen Nacken hin. Der König machte eine Geste, und das Beil erhob sich in die Luft. Sadau konnte den Schatten des Beils vor sich auf dem Boden sehen.
    Dann schoss die Klinge herunter. Sadau presste die Augen zusammen. Das Beil zischte durch die Luft, aber der Henker stoppte die Klinge im letzten Augenblick, so dass nur das kalte Metall Sadaus Nacken ganz leicht berührte. Der Töpfer wurde ohnmächtig und fiel vornüber aufs Gesicht.
    » Tragt ihn in sein Haus zurück«, befahl der junge König, » und wenn er aufwacht, dann sagt ihm, er soll in Zukunft Geheimnisse für sich behalten. Geheimnisse sind wie Getreidesamen. Man kann sie tief eingraben, aber sie finden immer den Weg ans Licht.«
    Der erste der beiden Leibgardisten verbeugte sich tief. » Wie Ihr befehlt, Herr. Darf ich Euch eine Frage stellen?«
    Der König nickte. Der Soldat räusperte sich.
    » Warum lasst Ihr ihn am Leben?«
    » Weil ich über die Macht dazu verfüge«, sagte der König. » Hast du noch weitere Fragen?«
    » Nein, Herr.«
    » Gut. Wenn du den Töpfer in sein Haus gebracht hast, dann geh zu Anwar. Und schick ihn in meine Gemächer.«
    Der Soldat machte erneut eine tiefe Verbeugung. Dann hoben er und sein Kamerad den ohnmächtigen Sadau vom Boden auf und trugen ihn aus dem Palast.

Kapitel 8

    Anwar unterrichtete, als die Soldaten kamen. Seine sechs fortgeschrittensten Studenten waren gerade mit einem komplexen architektonischen Problem beschäftigt, das Gewicht und Statik betraf. Anwar hatte ihnen Pläne für ein Gebäude gezeigt, und sie arbeiteten gemeinsam an einer Überprüfung der Statik und rechneten nach, ob es stabil genug wäre. Sie waren gerade an dem Punkt, an dem er ihnen sagen würde, dass es eine Kopie des Museumsgebäudes in Egaru war. Dann würden sie ihre Ergebnisse neu berechnen müssen.
    Er genoss es zu lehren und liebte es mit anzusehen, wie sich der Verstand seiner Studenten entwickelte. Die Jugend war ein unaufhörliches Wunder für ihn, mit ihrer anscheinend grenzenlosen Fähigkeit, in ihrer Vorstellungskraft instinktiv Gedankensprünge zu vollziehen. Ihr Geist war noch nicht von den Mauern der Tradition eingeengt.
    Als die Soldaten auftauchten, war Anwar kurz verärgert. Er befahl den Studenten, während seiner Abwesenheit weiterzuarbeiten und ihre Schlussfolgerungen auf ihre Schiefertafeln zu schreiben, dann verließ er die Klasse. Er warf einen Umhang aus rotem Filz über seine hageren Schultern und trat den beiden Soldaten voraus in die Sonne. Das helle Licht ließ seine alten Augen tränen. Er kniff sie gegen die Helligkeit zusammen, als er weitermarschierte und sich dabei von dem neuen Universitätsgebäude entfernte. Ein Wagen mit Kutscher wartete auf ihn. Er stieg auf die Plattform. » Nicht zu schnell«, warnte er den Fahrer. Der Mann grinste und ließ seine Peitsche über den Köpfen der beiden Ponys knallen.
    Die Fahrt war gnädigerweise recht kurz, und Anwar fühlte sich enorm erleichtert, als er vor dem Ziegelpalast abstieg. Er betrachtete den Palast, und wie immer überkam ihn ein Gefühl der Abscheu. Der Palast war lieblos geplant, hässlich und plump. Die Architekten hatten nur wenig Fantasie an den Tag gelegt.
    Ein Leibgardist führte ihn zu Ammons Gemächern. Der König lag mit dem Gesicht nach unten auf einem Tisch, nackt, und ließ sich von einem jungen Sklaven massieren. Anwar blieb stumm in der Tür stehen. Ammon stützte sich auf einen Ellenbogen und grinste ihn jungenhaft an.
    » Gut, dich zu sehen, mein Mentor«, sagte er.
    » Es ist immer ein Privileg,

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