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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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in Euer Heim eingeladen zu werden, Herr«, antwortete Anwar. Ammon schickte den Sklavenjungen weg, warf sich einen Umhang aus schwerer blauer Seide über die schmalen Schultern und trat hinaus in den Garten. Blühende Bäume erfüllten die Luft mit einem berauschenden Duft. Der König streckte sich auf dem Gras aus und bedeutete Anwar mit einem Winken, ihm Gesellschaft zu leisten.
    » Wie ist das Leben an der Universität?«, fragte Ammon.
    » Nächstes Jahr wird es besser gehen«, erwiderte Anwar. » Und im Jahr darauf noch besser. Einige meiner Schüler sind mittlerweile weiter als die Lehrer. Ich werde etliche von ihnen zu Dozenten ernennen.«
    » Gut. Wissen ist der Schlüssel zur Zukunft«, antwortete Ammon. » Ich erinnere mich daran, dass du mich das gelehrt hast.«
    » Ihr wart ein ausgezeichneter Student, Herr. Vielleicht der beste, den ich je hatte.«
    » Vielleicht?«, fragte Ammon mit einem breiten Lächeln. » Bei einem König benutzt man niemals das Wort vielleicht. Du bist kein Diplomat, Anwar.«
    » Das befürchte ich auch, Herr.«
    Ammon sah sich um und winkte einen Diener zu sich. » Bring mir und meinem Gast kühle Getränke«, befahl er. Der Mann verbeugte sich tief und lief in den Palast zurück. Der König legte sich wieder auf das Gras. In der Sonne glänzte seine eingeölte Haut. » Einer unserer Stoßtrupps wurde von den Avatar ausgelöscht«, erklärte er dann.
    » Wie Ihr es vorhergesagt habt, Herr. Ich nehme an, Euer Bruder ist nicht länger ein Stachel in Eurem Fleisch.«
    » Nein. Traurigerweise ist er gestorben. Interessant jedoch war, dass der Feind nur eine kleine Gruppe von Vagaren geschickt hat, die von einem einzelnen Avatar angeführt wurde.«
    » Viruk?«
    » Eben der. Eine beinahe schwächliche Reaktion auf unsere Provokation. Was hat das zu bedeuten?«
    » Sie sind schwächer, als es den Anschein hat, Herr.«
    » Allerdings. Und dennoch glaube ich nicht, dass der Moment bereits gekommen ist, sie direkt anzugreifen.«
    » Darf ich fragen, welche Überlegungen Euch zu dieser Annahme geführt haben, Herr?«
    In diesem Moment kehrte der Lakai mit goldenen Kelchen zurück, die randvoll mit dem Saft von unterschiedlichen Früchten gefüllt waren. Ammon wartete, bis der Mann gegangen war, und richtete sich auf. » Wer auch immer als Erster zuschlägt, wird geschwächt sein, selbst wenn er gewinnt. Meine Armee könnte höchstwahrscheinlich die fünf Städte überrennen. Aber wir würden dabei ungeheure Verluste erleiden. Und wie sollten wir uns dann eines Angriffs unserer Feinde erwehren können?«
    » Eure Begründung ist wohl durchdacht, Herr«, erwiderte Anwar. » Es wäre daher von Vorteil, wenn unsere Feinde den ersten Angriff führten.«
    » Ganz genau. Und wie es ein glücklicher Zufall will, plant Judon von den Patiaken genau dies.«
    » Wie kann ich behilflich sein, Herr?«
    Ammon nippte an seinem Getränk. » Unsere Leute in den Städten dürfen Judon auf keinen Fall unterstützen, wenn die Schlacht beginnt. Im Gegenteil, sie müssen den Avatar auf jede nur erdenkliche Art und Weise behilflich sein.«
    » Ich werde ihnen eine Botschaft überbringen. Einer meiner Agenten wird noch heute mit Gold losreiten, um die Pajiste zu finanzieren. Aber ich fürchte, sie werden diesen Befehl nicht wohlwollend aufnehmen. Ihr Hass auf die Avatar macht sie blind für weiterführende Ziele.«
    » Du hast die Namen aller Pajiste?«
    » Die aller Anführer, Herr.«
    » Sie werden die Vernichtung aller Avatar erleben und sehen, dass ich meine Versprechen halte. Dann müssen sie sterben.«
    » Das sollen sie allerdings, Herr.«
    Eine Wolke schob sich vor die Sonne. Der König fröstelte. » Gehen wir hinein. Ich bin hungrig.«
    Questor General Rael war nicht oft überrascht. In seinen achthundert Jahren hatte er alles durchgemacht, was ein menschliches Leben bieten konnte, und fand sich, wie viele der älteren Questoren, in einem ständigen Kreislauf von Ereignissen, die er schon einmal erlebt hatte. Er kannte Freundschaft und Verrat, Liebe und Hass und all die Abstufungen dazwischen. Im Laufe seiner acht Jahrhunderte andauernden Lebenszeit waren aus Freunden Feinde geworden, Geliebte hatten versucht ihm Schaden zuzufügen, und aus erbitterten Feinden waren Blutsbrüder geworden. Es gab für ihn nicht mehr viel Neues zu erleben. Widerfuhr ihm also eine Überraschung, hegte und pflegte er sie wie ein Geschenk. Selbst wenn dieses Geschenk schmerzbefleckt war.
    Er stand auf der Mauer über dem

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