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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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hat Viruk nur erzählt, dass ihn jemand töten würde. Er hatte sich geweigert, ihm zu verraten, wer ihn geschickt hat. Aber was, wenn sie die Leichen finden? Forjal hat für mich gearbeitet. Ich könnte in Verdacht geraten.«
    » Hör auf zu jammern, Mann! Sie werden die Leichen finden, nicht aber die Köpfe. Die befinden sich mit Gewichten in einem Sack, den ich von der Mole ins Wasser geworfen habe. Aber eines muss klar sein, Baj: Es darf keine weiteren gewaltsamen Einzelaktionen geben. Alles muss genau geplant sein. Ihr beide, Forjal und du, habt alles durch diesen einen Akt unbestreitbarer Dummheit riskiert. Jetzt sind er und dieser andere Narr tot. Und wenn es nach mir ginge, würde ich dir auf der Stelle die Gurgel durchschneiden. Aber du bekommst eine zweite Chance. Von jetzt an jedoch wirst du den Befehlen folgen. Du wirst keine überstürzten Aktionen unternehmen. Hast du das verstanden?«
    Baj nickte. » Es tut mir leid.«
    » Entschuldige dich bei den Geistern von Forjal und seinem Freund.«
    Sofarita öffnete die Augen. Es war dunkel in ihrem Schlafzimmer, und nur ein Strahl des Mondlichtes fiel durch das schmale Fenster. Sie fühlte sich unglaublich erholt, obwohl sie höchstens eine Stunde geschlafen haben konnte. Sie hatte die Laternen und die Kerzen gelöscht, bevor sie ins Bett gestiegen war, und hatte nun keine Möglichkeit, sie wieder anzuzünden.
    Noch während ihr dieser Gedanke kam, flammte einer der Laternen auf, und ein sanftes Licht erfüllte den Raum. Sofarita richtete sich auf. Sie blickte zur zweiten Laterne hinüber und stellte sich vor, sie würde brennen.
    Der Docht entflammte augenblicklich. Sofarita sank auf das Kissen zurück. Jetzt empfand sie keine Panik mehr.
    Denn das alles musste ein Traum sein. Sie schloss die Augen, zog die Decken hoch und schlief erneut ein.

Kapitel 15

    Methras’ Heim lag in den östlichen Außenbezirken der Stadt, in der Nähe der Holzplätze und Sägewerke, noch näher allerdings an einem Schlachthof, der zwei Jahre zuvor auf der alten Weide errichtet worden war. Vor einhundert Jahren war dieses Viertel bei wohlhabenden Vagaren sehr beliebt gewesen; diese Männer waren zwar noch nicht wirklich reich gewesen, jedoch allmählich die soziale Leiter in der Kaufmannschicht hinaufgestiegen. Jetzt war die Gegend heruntergekommen und schäbig, obwohl einige der älteren Häuser sehr gut gebaut und gelegentlich sogar mit Marmor verkleidet waren.
    Methras war die vier Meilen von der Mole zu Fuß gegangen, und als er jetzt die kleine Tür öffnete, die in den rückwärtigen Garten des Hauses führte, sah er zwei Pferde, die hinter dem Haus angebunden waren. Er war müde und hatte nicht die geringste Lust auf Gesellschaft, als er jetzt über den Gartenweg ging. Eine Gestalt in einem himmelblauen Satinkleid trat in diesem Moment aus dem Haus und sah ihn. Sie lief ihm entgegen. Seine Mutter war fast vierzig und immer noch hübsch, obwohl ihre einst gertenschlanke Gestalt mittlerweile an einigen Stellen etwas fülliger geworden und ihr goldblondes Haar von grauen Strähnen durchzogen war. Sie küsste ihn auf die Wange. » Willkommen zuhause, mein Sohn«, sagte sie, nahm seinen Arm und führte ihn hinein.
    » Wir haben Besuch?«, erkundigte er sich.
    » Ein alter Freund von dir ist vorbeigekommen, um dich nach seiner Rückkehr zu begrüßen«, erklärte sie. » Er wird von seinem Onkel vom anderen Ufer des Luan begleitet.«
    Methras blieb in der Küche kurz stehen und schenkte sich einen Becher kühles Wasser aus einem irdenen Krug ein, den er genüsslich leerte. Dann drehte er sich zu seiner Mutter herum und lächelte. » Es tut gut, dich zu sehen. Du siehst gut aus. Ist das ein neues Kleid?« Mit einem strahlenden Lächeln trat sie von ihm zurück und drehte sich einmal um ihre Achse. Der schwere Satin des Kleides bauschte sich und hob sich dabei ein wenig.
    » Gefällt es dir?«
    » Es steht dir ausgezeichnet. Bedeutet das, dass du dich wieder verliebt hast?«
    » Sei nicht so sarkastisch«, tadelte sie ihn liebevoll. » Oder glaubst du, ich wäre zu alt für die Liebe?«
    » Du siehst keinen Tag älter aus als fünfundzwanzig«, behauptete er. » Wer ist denn der Glückspilz?«
    » Ein Händler, der gerade aus Pagaru eingetroffen ist. Er ist ein sehr vornehmer Mann. Sehr geistreich und amüsant.«
    » Wie alt?«
    » Fünfzig, sagt er jedenfalls. Ich glaube allerdings, dass er näher an den sechzig ist. Aber er hat sich trotzdem ausgezeichnet gehalten.«
    » Das

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