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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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jetzt gehst und dann alleine zurückkehrst. Was ich nicht höre, kann ich nicht melden.«
    » Er hat Recht«, warf Boru ein. » Wir verschwenden hier unsere Zeit.«
    » Nein, es ist meine Zeit, die ihr verschwendet!«, fuhr Methras auf. » Und jetzt geht!«
    Boru drehte sich auf dem Absatz herum und stürmte verärgert aus dem Raum. Pendar blieb noch einen Moment verwirrt stehen. Dann legte Methras seinem Freund die Hand auf die schmale Schulter. » Sei vorsichtig, Pendar, und achte darauf, wohin du gehst. Denn der Weg, den du beschreitest, ist sehr gefährlich.«
    » Boru hat Recht«, antwortete Pendar leise. » Die Tage der Avatar nähern sich dem Ende. Sobald sie gestürzt sind, werden alle ihre Freunde und Verbündete getötet werden. Ich will nicht, dass dir etwas geschieht.«
    » Wie kannst du nur wirklich glauben, dass man den Vagaren erlaubt, ihre Städte selbst zu regieren? Wenn die Avatar fallen, werden die Erek-jhip-zhonad oder die Patiaken sie erobern, und dann haben wir lediglich neue Herren statt der alten. Halte dich von der Politik fern, Pendar. Sie wird dich vernichten.«
    » Ihre Städte?«, konterte Pendar. » Meintest du nicht unsere Städte? Oder hat dein Avatarblut dich überwältigt? Du bist wie ich, ein Halbblut, gefangen zwischen zwei Rassen. Wenn die Wahrheit herauskäme, würden wir selbst jetzt noch den Kristalltod erleiden. Die Avatar werden uns niemals akzeptieren. Und ich werde meine Loyalität und mein Leben nicht den Menschen opfern, die meinen Tod wollen, wenn sie von meiner Herkunft erfahren. Sie sind der Feind, Methras. Eines Tages wirst auch du das erkennen.«
    » Es sind nicht alles Feinde. Es gibt zum Beispiel Männer wie Talaban.«
    » Ach ja«, gab Pendar zurück und lächelte spöttisch. » Der wunderschöne Talaban. Lass dich nicht täuschen, mein Lieber. Er ist nach wie vor ein Angehöriger dieser Götterrasse, und sein langes Leben wird durch den Tod von Vagaren aufrechterhalten, die gegen ihren Willen in das Kristallbad mussten und den Kristalltod erlitten haben.«
    » Du solltest jetzt gehen«, erklärte Methras.
    Pendar nickte und nahm seinen schweren schwarzen Umhang von einem Stuhl. » Ich denke oft an dich«, sagte er. Methras ging an ihm vorbei und trat in den nachmittäglichen Sonnenschein hinaus.
    Dort blieb er eine Weile stehen, bis er hörte, wie die beiden Reiter sich entfernten. Seine Mutter trat neben ihn und hakte sich bei ihm ein.
    » Wollte er, dass du mit ihm arbeitest?«, erkundigte sie sich.
    » Ja.«
    » Wirst du das tun?«
    » Ich glaube nicht.«
    » Du könntest einen Fehler machen«, gab sie zu bedenken.
    » Einer von uns macht auf jeden Fall einen Fehler«, bestätigte er.
    Anu sah sich einer Vielzahl von Problemen gegenüber. Seine sechshundert Arbeiter hatten ihr Werk an der Pyramide gut gelaunt begonnen und über den scheinbar endlosen Sonnenschein gescherzt. Als sich nach zehn Tagen die Sonne aber nur um Zentimeter ihrem Zenit genähert hatte, veränderte sich die Stimmung unter den Vagaren. Anu spürte die Anspannung. Es war bizarr, stundenlang zu arbeiten, während die Sonne beinahe wie erstarrt am Himmel stand, dann fünf Stunden zu schlafen, aufzuwachen und festzustellen, dass die Sonne immer noch fast an derselben Stelle stand. Das strapazierte die Nerven der Männer. Viele meldeten sich krank, andere hatten Schwierigkeiten zu schlafen. Die Stimmung war gereizt, und am vierten Tag zertrümmerte ein Mann seinem Kollegen den Schädel mit einem Hammer. Einer der Avatar-Wachen tötete den Mörder auf der Stelle. Da die beiden Leichen von der Magie der Truhe getrennt worden waren, verfaulten sie auf der Stelle und waren nur Sekunden später von Maden überzogen. Hunderte Arbeiter sahen diese Szene, und sie machte ihnen Angst. Anu fand heraus, dass es einen ganzen Berg von Problemen nach sich zog, wenn man die Zeit beschleunigte.
    Brot wurde innerhalb von Minuten schimmelig, die Früchte verrotteten, noch bevor man sie aus den Kisten herausholen konnte. Das Gras wuchs zwanzigmal so schnell wie sonst. Man konnte sich hinsetzen und ihm beim Wachsen zusehen. Schließlich löste Anu das Problem mit den Lebensmitteln, indem er die Energie der Truhe so einstellte, dass sie auch die Vorräte umfasste. Dieselbe Methode benutzte er bei den Pflanzen und Gräsern, die im Tal wuchsen. Trotzdem verschlechterte sich die Stimmung unter den Arbeitern immer weiter. Bis jetzt hatten dreißig von ihnen darum gebeten, aus dem Vertrag entlassen zu werden, und man

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