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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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sich zu setzen. Sie lehnten Speisen und Getränke ab und warteten darauf, dass Rael das Wort ergriff. Die anderen Konzilsräte hatten ebenfalls die Kammer betreten und nahmen ihre Plätze ein. Schließlich stand Rael auf. » Zunächst möchte ich mich vorstellen«, sagte er. » Ich bin Rael, Questor General des Avatar-Imperiums. Diese Männer hier im Raum sind die hohen Konzilsräte. Darf ich Euch in unseren Ländern willkommen heißen und Euch zu der Art und Weise gratulieren, wie die Almecs dem Kataklysmus auf Eurer Welt entkommen sind.«
    Der Anführer der Almecs antwortete, ohne aufzustehen. » Ich bin Cas-Coatl, Lord des Dritten Sektors. Ich begrüße die herzlichen Worte, mit denen ihr uns empfangt. Ich hege die Hoffnung, dass eine Union erreicht werden kann ohne Vernichtung und Blutvergießen und dass die Übergabe der Macht ohne Missklang vollendet werden wird.«
    Seine Worte lösten ein tiefes Schweigen aus. Rael bemühte sich, ruhig zu bleiben. » Und was habt Ihr den Avatar anzubieten?«, erkundigte er sich dann.
    In Cas-Coatls Miene regte sich kein Muskel. » Das Leben«, erwiderte er schlicht.
    » Ah. Das haben wir bereits«, erwiderte Rael gelassen.
    » Eine Diskussion ist wenig sinnvoll«, gab Cas-Coatl zurück. » Ihr wart herausragend. Jetzt seid ihr es nicht mehr. Ihr wart mächtig. Jetzt seid ihr schwach. Die Almecs sind stark. Die Starken regieren. Findet ihr einen Fehler in dieser Logik?«
    » Vielleicht unterschätzt Ihr uns, Cas-Coatl«, erwiderte Rael leise.
    » Eure Städte haben nur ein sehr schwaches Verteidigungsbollwerk, eure Armee zählt weniger als eintausendsiebenhundert Männer, von denen eintausendfünfhundert aus einer minderwertigen Sklavenrasse stammen. Wir werden jetzt gehen und geben euch zwei Stunden Zeit für eure Entscheidung.« Er hob die Hand, mit der Handfläche nach oben. Der Offizier links neben ihm reichte ihm ein gefaltetes hellgrünes Tuch. Er legte es auf den Tisch. » Falls ihr klug entscheidet, hisst diese Flagge auf dem höchsten Gebäude an der Mole. Ich komme mit meinen Schiffen, und wir diskutieren die Übergabe der Macht. Danach könnt ihr in eure Häuser zurückkehren und euer Leben so weiterführen, wie es euch gefällt. Falls nicht… werden wir trotzdem landen und unsere Soldaten durch die Trümmer führen, die von eurer Stadt übrig sind.«
    Cas-Coatl erhob sich, seine Adjutanten ebenfalls.
    » Selbstverständlich könnt ihr uns als Geisel nehmen oder uns töten. Das ist unerheblich. Man wird augenblicklich einen anderen Lord des Dritten Sektors ernennen, und ihr habt nur eure zwei Stunden Bedenkzeit verwirkt.«
    » Ihr könnt gehen, Cas-Coatl«, sagte Rael.
    Der Almec und seine Adjutanten verließen die Konzilskammer. Rael befahl zwei Offizieren, dafür zu sorgen, dass sie mit einer Kutsche zum Schiff zurückgefahren wurden.
    Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, musterte Rael die Gesichter der Konzilsräte. Sie alle standen unter Schock.
    » Jedenfalls wissen wir jetzt, wo wir stehen«, sagte Rael.
    » Am Rand eines Abgrunds«, bemerkte Questor Ro.
    » Der Mann litt unter dem Kristallkuss«, meinte Niclin. » Wie kommt es, dass er sich noch bewegen konnte?«
    » Nach dem, was ich von ihren Schiffen gesehen habe, hat sich ihre Wissenschaft offenbar in eine andere Richtung entwickelt«, sagte Ro. » Die Schiffe werden mechanisch und nicht durch Kristalle angetrieben. Offenbar erlaubt Ihnen dieses Wissen, das Problem besser zu meistern. Aber diese Frage ist im Moment irrelevant. Denn es scheint ganz so, meine Freunde, als hätten wir unseren Untergang vor Augen.«

Kapitel 18

    Lautes Geschrei erhob sich nach seinen Worten, und alle Konzilsräte redeten wild durcheinander. Rael sprang auf und hob die Arme. » Das reicht, meine Freunde!«, schrie er. » Wir haben zwei Stunden Zeit. Kapitulation ist undenkbar, also müssen wir die Zeit nutzen, um unsere Verteidigung zu planen. Ihr alle, außer den Questoren Caprishan, Niclin und Ro, solltet zu Euren Pflichten zurückkehren. Der Feind hat zweifellos Waffen von großer Reichweite auf seinen Kriegsschiffen. Geht also in Eure Bezirke und organisiert die Evakuierung der nicht kämpfenden Bevölkerung in den östlichen Bereichen der Stadt. Den Hauptleuten der Vagaren wurde bereits befohlen, ihre Männer für genau diesen Fall bereitzuhalten und außerdem Einheiten für den Transport von Kranken und Toten vorzubereiten. Setzt Euch mit diesen Hauptleuten in Euren Bezirken in Verbindung. Und nehmt Boten

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