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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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warteten.
    Das erste der goldenen Schiffe kam, nur Minuten nachdem die Sonne über den östlichen Bergen aufgegangen war, in Sicht. Selbst aus der Entfernung konnten die Konzilsräte seine beeindruckende Größe erkennen. Rael und Ro hatten sie ja bereits gesehen, dank Sofaritas Fähigkeiten. In den anderen jedoch keimte zum ersten Mal Furcht auf. Niclin zog seine kalten Augen zusammen, und der fette Caprishan begann zu schwitzen. Das riesige Schiff glänzte im Licht der Morgensonne, als es durch das Wasser pflügte. Ihm folgten weitere Schiffe, ausgefächert in einer langen Schlachtreihe. Rael zählte sie. Vierundzwanzig. Als sie sich der Küste näherten, teilte sich die Flotte auf. Acht Schiffe rückten langsam in die Mündung des Luan vor, zwischen die beiden Städte Egaru und Pagaru. Acht andere segelten nach Süden. Die letzten acht Schiffe hielten unbekümmert unmittelbar vor dem Hafen an, während das Führungsschiff sich zügig den Wartenden näherte. Erst im letzten Moment schwang es herum und legte neben der steinernen Mole an. Das Schiff war gewaltig, ragte hoch über die Mole auf. Ein drei mal drei Meter großer Abschnitt des oberen Rumpfes löste sich vom Schiff und sank langsam auf die Steine herab. Er formte eine breite, geschwungene Laufplanke.
    Ein großer Mann mit rötlicher Haut tauchte in der Öffnung auf. Er trug einen Brustpanzer aus Goldbändern. Auf dem Kopf hatte er einen reich verzierten Helm, der mit goldenen Federn geschmückt war, und um Handgelenke, Oberarme und Hals schmiegten sich goldene Bänder. Er trug einen Kilt aus goldgeprägtem rotem Leder und einen breiten Gürtel. In die goldene Schnalle war ein riesiger, dreieckiger Smaragd eingefasst.
    Aber es war sein Gesicht, das die Aufmerksamkeit der Wartenden auf sich zog. Nicht wegen der Hautfarbe, die wie poliertes Kupfer wirkte, sondern weil sein Gesicht seltsam in dem hellen Sonnenlicht zu glühen schien. Es machte den Eindruck, als wäre es mit Fett beschmiert. Der Mann schritt langsam die Laufplanke herab, blieb dann stehen und sah sich hochmütig um. Er war unbewaffnet und wirkte entspannt. Auf halbem Weg hob er den Arm. Sofort klappten zwanzig weitere Laufplanken auf die Steine der Mole hinab. Krieger in schwarzen Rüstungen und schwarzen Helmen marschierten hinunter. Sie trugen Waffen, die wie dicke schwarze Stöcke aussahen und etwa einen Meter lang waren.
    Im selben Moment traten fünfzig mit Zhi-Bogen bewaffnete Soldaten der Avatar zwischen den Gebäuden und aus den Gassen hervor. Ihre eisernen Brustplatten schimmerten wie Silber, und ihre weißen Umhänge wehten im Wind. Erneut hob der Anführer die Hand. Seine Krieger blieben stehen und warteten stumm auf den Laufplanken.
    Der Anführer ging weiter bis zu der Stelle, wo Rael auf ihn wartete. Sein Gesicht versetzte den Avatar einen Schock. Seine Brauen, Wangenknochen und sein Kinn schienen aus Glas zu bestehen, was seinem Gesicht einen unmenschlichen Anstrich verlieh. » Willkommen in Egaru«, begrüßte der Questor General ihn gelassen. » Wir haben mit großem Interesse Eure Ankunft erwartet. Werdet Ihr uns beim Frühstück Gesellschaft leisten?«
    » Mit meinen Männern?«, antwortete der Führer. Seine Stimme klang kalt.
    » Ich denke eher nicht.« Rael lächelte. » Die Menschen, über die wir herrschen, sind sehr furchtsam. Es wäre besser, wenn sie Euch und mich gemeinsam und freundschaftlich zur Konzilshalle gehen sähen. Der Anblick von so vielen Soldaten könnte sie beunruhigen.«
    » Wie Ihr wünscht. Also nehme ich nur meine Adjutanten mit.«
    » Sie sind uns willkommen«, erwiderte Rael.
    Gebieterisch gab der Anführer ein Handzeichen. Die Almec-Soldaten machten auf dem Fuße kehrt und marschierten wieder in das goldene Schiff zurück. Bis auf eine Laufplanke wurden alle anderen wieder eingezogen. Drei Offiziere schritten die letzte Planke hinab, dann wurde auch sie hochgeklappt.
    Die Offiziere hatten ebenfalls eine rötlich kupferfarbene Haut, aber ihre Gesichtszüge waren menschlich. Sie hatten dunkelbraune Augen und scharfe, schmale Gesichter. Sie strahlten Kälte aus, und ihr Gehabe wirkte arrogant.
    Rael führte sie zu einer wartenden Kutsche, mit der sie durch die Stadt zum Konzilsgebäude fuhren. Rael saß mit ihnen in dem Gefährt, aber es gab weder ein Gespräch, noch schienen die Neuankömmlinge sich für ihre Umgebung zu interessieren. Sie saßen vollkommen stumm da, und ihre Mienen waren absolut gleichgültig.
    In der Konzilskammer bat Rael sie,

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