Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
Vom Netzwerk:
Diskussionen einzubeziehen. Aber ich mag diese Frau, diese Mejana. Sie hat ihre Worte sehr sorgfältig abgewogen und gut durchdacht. Sie ist keine Närrin.«
    » Sie hat den Mord an Baliel befohlen.«
    Talaban erhob sich. » Darf ich geradeheraus sprechen, Cousin?«
    » Jederzeit.«
    » Unterdrückt Euren Hass. Er trübt Euer Urteilsvermögen. Ein einziger Feind, das ist genug. Mejana ist im Augenblick eine Verbündete. Wir müssen sie umwerben wie irgendeinen Stammeshäuptling. Das Problem mit den Almecs erfordert Eure gesamte Aufmerksamkeit, all Euer großes strategisches Talent. Wenn wir mit ihnen fertig sind, könnt Ihr euch über andere Feinde den Kopf zerbrechen.«
    Rael seufzte. » Ich weiß, dass Ihr die Wahrheit sprecht, aber es ist schwer, Talaban.« Er goss Wein in einen Kelch und trank mehrere Schlucke. » Ihr sagtet, Ihr wolltet ein Kommando über eine Landstreitmacht. Warum?«
    » Ihr habt zu wenig Befehlshaber, Cousin. Viruk ist ein ausgezeichneter Kämpfer, aber er ist kein Anführer. Ihr braucht jemanden, der Eure Strategien auf dem Schlachtfeld umsetzen kann. Ich will nicht unbescheiden klingen, aber ich bin der Beste, den Ihr habt.«
    » Ich kann es mir nicht leisten, die Schlange zu verlieren, Talaban.«
    » Ihr werdet sie nicht verlieren. Ich denke da an einen anderen Kapitän. Er ist intelligent, mutig und sehr erfahren.«
    » Ich kenne niemanden, der ausgebildet wäre, den Befehl über dieses Schiff zu übernehmen.«
    » Ich spreche von meinem Korporal, Methras.«
    Rael schleuderte den leeren Kelch durch den Raum. » Ein Vagar! Ihr wollt unsere mächtigste Waffe in diesem Krieg in die Hände eines Vagaren geben? Seid ihr wahnsinnig?«
    » In seinen Adern fließt Avatarblut, Rael«, antwortete Talaban leise. » Daran besteht kein Zweifel. Und er ist loyal.«
    » Loyal? Noch gestern hätte ich alle Vagaren, die im Konzil gesessen haben, als loyal bezeichnet. Ich hätte Euch als loyal angesehen. Jetzt dagegen scheint es, dass Ihr hinter meinem Rücken Vagaren ausgebildet und damit das Gesetz gebrochen habt. Mein Gesetz.«
    » Ja, ich habe das Gesetz übertreten«, gab Talaban zu. » Und es tut mir leid, das Euch das Schmerz bereitet. Wie Ihr wisst, habe ich in der Vergangenheit häufiger versucht, andere Avatar die Geheimnisse der Handhabung der Schlange zu lehren. Keiner von ihnen hat sich als fähig genug erwiesen. Keiner zeigte auch nur die geringste Begabung dafür. Als ich wusste, dass wir möglicherweise in eine Seeschlacht ziehen würden, musste ich jemanden finden, der meinen Platz einnehmen konnte, falls ich verletzt würde. Außerdem brauchte ich jemanden, der die Sonnenfeuer bedienen konnte. Als wir in den Hafen von Egaru angelaufen sind, war es Methras, der die feindlichen Schiffe versenkt hat.«
    Rael bemühte sich, ruhig zu bleiben. » Es ist nun mal geschehen, aber was geschehen ist, kann auch wieder ungeschehen gemacht werden.«
    » Denkt einen Moment darüber nach, Ser«, drängte ihn Talaban. » Ihr werdet zumindest auf kurze Sicht die Vagaren im Konzil auf Eure Seite ziehen, sie davon überzeugen wollen, dass sie in den Staatsangelegenheiten tatsächlich ein Mitspracherecht besitzen. Was wäre besser dafür geeignet, als einen Vagaren zum Kapitän der Schlange zu ernennen, unserer– wie habt Ihr Euch noch ausgedrückt?– mächtigsten Waffe in diesem Krieg. Wir wissen beide, dass sie nur gegen andere Schiffe wirklich von Nutzen ist. Zugegeben, die Sonnenfeuer könnte auch gegen Landziele eingesetzt werden, aber sie hat nur drei Schüsse. Außerdem werden Avatar an Bord sein, die allesamt mit Zhi-Bogen bewaffnet sind. Methras kann sie schwerlich alle überwältigen.«
    Rael sank wieder auf seinen Stuhl. » Eure Worte sind wahr«, räumte er ein. » Und es würde uns helfen, die Vagaren auf unsere Seite zu ziehen. Aber seien wir ehrlich miteinander, mein Freund. Wir brauchen ein Wunder. Ich bete, dass Viruk Ammon erreicht hat. Das wäre zumindest ein Anfang.«

Kapitel 22

    Obwohl Virkokka todbringend war und von niemandem geliebt wurde, hielt er doch die Welt am Leben. Seine größten Feinde waren die Frostriesen. Jedes Jahr griffen sie die fruchtbaren Länder an, überzogen sie mit Eis und Schnee. Sterbliche fröstelten, und Ernten erfroren. Dann baten sie Virkokka, sie zu retten. Und jedes Jahr kam er, wie er immer noch kommt, mit einem Schwert aus Feuer und einer Lanze aus Sonnenstrahlen, um die Frostriesen zu vertreiben. Und aus seinen Händen quellen frische Samen für

Weitere Kostenlose Bücher