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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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jeden Baum und jede Blume. Mais sprießt hoch, wo er geht, und Gras, wo er seinen Kopf zur Ruhe bettet. Und obwohl kein Sterblicher ihn jemals geliebt hat, flüstern die Bäume seinen Namen, seufzt ihn das Gras und duften die Blumen nur für ihn allein.
    Aus dem Abendlied der Anajo
    Viruk war nicht gerade bester Laune, als er seine zehn Avatar auf den letzten Bergkamm vor dem Land der Erek-jhip-zhonad führte. Er glaubte immer noch, dass Rael einen Fehler beging, indem er ihn von der Front wegschickte, und er hatte nicht die geringste Lust, seine Zeit mit fremden Untermenschen zu verbringen. Es war schon schlimm genug, zuhause von Vagaren umringt zu sein.
    Rael hatte ihm befohlen, sich die zehn besten Soldaten auszusuchen. Viruk bestimmte die ersten zehn Männer, denen er in der Kaserne begegnete, zu Freiwilligen. Er kannte sie alle mit Namen, obwohl ihm keiner der Soldaten besonders nahestand. Das taten ohnehin nur wenig Leute, und Freunde hatte er überhaupt keine.
    Jetzt ritt er ein Stück vor der Gruppe, in Gedanken versunken und den Zhi-Bogen quer vor sich auf dem Sattel. Plötzlich stolperte sein Pferd, und Viruk wäre beinahe heruntergefallen. Der Zhi-Bogen fiel zu Boden. Verärgert zügelte Viruk das Pferd und stieg ab.
    In diesem Moment donnerte es um die Reiter herum, ein ungeheurer Schwall von Lärm, der Viruk fast betäubte. Fünf Reiter wurden aus ihren Sätteln gerissen, und vier Pferde stürzten zu Boden, schrill wiehernd vor Schmerz. Viruk riss seinen Zhi-Bogen hoch. Auf dem Kamm über sich sah er eine Abteilung von kupferhäutigen Kriegern, die reich verzierte schwarze Stöcke in den Händen hielten. Einer von ihnen richtete seinen Stock auf Viruk. Rauch und Flammen spritzten aus der Waffe. Viruk fühlte, wie ein Lufthauch an seinem Gesicht vorbeizischte. Er riss den Zhi-Bogen hoch. Die Brust des fremden Kriegers explodierte, und er wurde rückwärts gegen seine Kameraden geschleudert.
    Drei Avatar feuerten ebenfalls auf den Feind, der jetzt seine Feuerstöcke fallen ließ, Säbel mit gezackter Schneide zückte und den Hang hinabstürmte. Viruk tötete fünf von ihnen, bevor sie auch nur die Hälfte der Strecke überwunden hatten. Der Angriff kam ins Stocken. Dann tauchten auf dem Grat des Hügels weitere Almecs auf. Die Feuerstöcke knallten erneut. Zwei der restlichen Avatar fielen. Viruk zielte auf diese neue Abteilung und tötete drei von ihnen, bevor sie außer Sicht verschwanden. Die erste Angriffswelle der Almecs hatte beinah die letzten überlebenden Avatar erreicht.
    Viruk erschoss zwei, als sie sich ihm näherten, und dann noch einen dritten, als der einen Schlachtruf ausstieß und mit gezücktem Schwert auf ihn zustürmte. Der Energiestrahl aus Viruks Zhi-Bogen erwischte ihn mitten im Gesicht, und der Kopf des Almecs verschwand in einer Explosion aus Blut und Knochen. Der letzte Avatar-Soldat tötete zwei weitere Gegner, aber ein dritter bohrte ihm sein Schwert in den Bauch, und ein vierter rammte ihm einen Dolch in die Kehle. Viruk ließ den Zhi-Bogen fallen, zückte Schwert und Dolch und stürzte sich auf die drei Almecs. Der erste starb mit zerfetzter Kehle, der zweite taumelte zurück, Viruks Dolch im Herzen. Der letzte wirbelte herum und rannte den Hang hinauf. Viruk schob sein Schwert in die Scheide, bückte sich und hob den Zhi-Bogen des gefallenen Avatar vom Boden auf. Er brauchte ein paar Sekunden, um seinen Geist auf die Waffe des fremden Kriegers einzustimmen, dann feuerte er dem flüchtenden Feind einen Energiebolzen in den Rücken. Aus der dunklen Rüstung des Almecs loderten Flammen auf, er stürzte aufs Gesicht und blieb reglos liegen.
    Auf dem Kamm des Hügels knallten erneut die Feuerstöcke. Zwei der überlebenden Pferde wurden zu Boden geschleudert. Viruk rannte zu der Stelle zurück, wo sein eigener Zhi-Bogen lag, packte ihn und schnappte sich die Zügel seines Pferdes. Das Tier blutete aus einer Wunde in der Flanke. Viruk sprang in den Sattel und trieb das Tier in den Galopp.
    Hinter ihm ertönten Schüsse, aber keiner traf. Das Pferd galoppierte fast eine halbe Meile weit, bevor es zusammenbrach. Viruk sprang geschickt aus dem Sattel. Vor ihm war ein kleines Wäldchen. Mit den beiden Zhi-Bogen beladen rannte er dorthin. Als er zurückblickte, sah er mehr als dreißig Almec-Soldaten, die über den Hügel heranmarschierten. Sie hatten eine Phalanx gebildet und näherten sich ihm misstrauisch.
    Viruk rannte weiter. Das Gebiet war nicht sonderlich bewaldet, und nirgendwo

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