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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Natürlich weißt du das. Du warst schließlich da. Bist du sicher, dass es niemanden gibt, den ich für dich töten soll?«
    » Niemanden«, erwiderte sie.
    » Wie seltsam. Wenn die Quelle mit mir spricht, fordert sie mich normalerweise zum Töten auf.«
    » Diesmal eben nicht. Und jetzt geh und such Ammon.«
    » Kannst du zufällig menschliche Gestalt annehmen?«
    » Nein«, antwortete sie.
    » Das ist wirklich schade. Ich könnte eine Frau jetzt gut gebrauchen. Ich werde immer ziemlich geil nach einem Kampf. Habe ich vielleicht noch Zeit, mir eine zu…?«
    » Nein!«, fauchte Sofarita. » Und jetzt geh und tu deine Pflicht.«
    Sie zog sich von ihm zurück und flog wieder nach Egaru.
    Dort öffnete sie die Augen und stieß einen langen Seufzer aus. » Viruk ist vollkommen wahnsinnig«, sagte sie dann.
    » Allerdings«, stimmte ihr Ro zu. » Das wissen alle Avatar.«
    » Wie konnte er so lange überleben?«
    » Er ist ziemlich gut in dem, was er tut«, erklärte Ro.
    Ammon stand am Eingang der Höhle und starrte über die goldenen Klippen und den fernen, schimmernden Luan. Die drei waren heute Morgen über einen trockenen Flussarm zur südlichen Mauer gestiegen. Sie hatten sich sehr langsam und vorsichtig bewegt, als sie plötzlich das Geräusch von marschierenden Füßen wahrnahmen. Sie pressten sich gegen die bröcklige Erde und hörten, wie die Gefangenen auf die Ebene über ihnen geführt wurden. Sadau nässte sich ein und drückte sein Gesicht vor Verlegenheit in den Dreck. Schüsse erklangen. Menschen schrien vor Qual. Mehr als eine Stunde lang hatten die Hinrichtungen angedauert. Ammon hatte das Grauen oberhalb von ihm zwar nicht sehen können, aber allein die Laute, die an sein Ohr drangen, würden ihn für den Rest seines Lebens verfolgen. Er hörte Kinder weinen und betteln, hörte, wie Mütter um das Leben ihrer Jüngsten flehten. Doch niemand wurde verschont. Schließlich marschierten die Soldaten ab. Ammon stand vorsichtig auf und spähte über den Rand des ausgetrockneten Flussbettes hinweg. Überall lagen Leichen, deren tote Augen in die Sonne starrten. Sein Blick glitt über sie hinweg. Und hielt inne. Knapp sieben Meter von ihm entfernt lag die Frau, die in der Nacht zuvor in Sadaus Haus gekommen war. Ihre Kinder lagen neben ihr, auch das Kleinkind, das Ammon gerettet hatte. Allen Opfern hatte man die Brust aufgeschnitten und das Herz herausgerissen.
    Ammon zwang sich, in die Gesichter zu sehen, fest entschlossen, niemals auch nur den kleinsten Teil dieses schrecklichen Massakers zu vergessen. Dann glitt er wieder hinab, dorthin, wo die anderen warteten.
    » Ich hätte zuhause bleiben sollen«, wimmerte Sadau.
    » Das glaube ich eher nicht«, erwiderte Ammon. » Kommt, gehen wir weiter.«
    Der Fluss war einst unter dem südlichen Wall entlanggeströmt und in einen Nebenarm des Luan gemündet. Die drei Männer traten hinaus in den Schatten der äußeren Mauer. Hier war das Land offen, und es gab nur wenig Deckung. Falls die Almecs Wachposten auf den Bastionen postiert hatten, würde man die Flüchtlinge sehen, sobald sie sich entfernten. Also blieben sie den Tag über, wo sie waren, und krochen erst im Schutz der Dunkelheit aus der Höhle hervor.
    Als Ammon jetzt in deren Eingang stand, rang er immer noch um Fassung. Am liebsten hätte er sofort seine Armee gesucht, wäre zur Stadt zurückmarschiert und hätte blutige Rache an den Mördern geübt. Aber er wusste, dass seine Männer gegen die Feuerstöcke des Feindes nichts ausrichten konnten, so gut sie auch ausgebildet sein mochten. Das Verlangen nach Vergeltung war ungeheuer stark, aber er kämpfte dagegen an. Der Gedanke, dass es jetzt darauf ankam, kühlen Kopf zu bewahren, half ihm dabei.
    Anwar näherte sich ihm. » Ihr seid sehr ruhig, mein König.«
    » Ich habe nachgedacht. Sie haben mein Volk wie Vieh abgeschlachtet. Ich muss einen Weg finden, sie dafür bezahlen zu lassen.«
    Der alte Mann war vollkommen erschöpft. Sein Gesicht war grau vor Müdigkeit. » Zügelt eure Gedanken, Herr, und erinnert Euch an meine Lehren. Wie lautet die erste Regel?«
    » Stelle Prioritäten auf«, antwortete Ammon mit einem Lächeln.
    » Sehr gut. Wie lautet die erste Priorität?«
    » Flucht.«
    » Und die nächste?«
    » Werde stark. Suche die Armee. Dann etabliere eine neue Befehlskette. Ruf die Häuptlinge der Stämme zusammen und bilde eine Streitmacht, mit der mein Königreich zurückgewonnen werden kann.«
    » Alles zu seiner Zeit, Herr. Konzentriert

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