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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Mondstein?«
    Die beiden Männer verließen gemeinsam den Raum. Sofarita ging zu einer Couch und legte sich hin. Rael würde Informationen über die Almecs brauchen. Sie schloss erneut die Augen… und stieg durch das Haus empor und schwebte einen Moment über dem Dach.
    Zuerst flog sie nach Süden, über die drei Städte Boria, Pejkan und Caval. Letztere war nur noch eine qualmende Ruine. Sofarita konnte kaum glauben, was sie sah. Die Häuser waren systematisch zerstört worden, und überall lagen Leichen herum. Sie sank tiefer. Die Zahl der Toten ging in die Tausende. Unten am Hafen lagen zwei goldene Schiffe, die mit Dutzenden von Kisten beladen wurden. Auf den offenen Decks wurden gerade mehrere davon gestapelt und festgebunden. Sofarita schob ihr Gesicht gegen das dunkle Holz und drang hindurch. In den Kisten befanden sich blutgetränkte Kristalle, Tausende und Abertausende. Sie wich entsetzt davor zurück und flog hoch über den Hafen.
    Die Bevölkerung von Caval war für die Kristallkönigin abgeschlachtet worden. Man würde die Kisten zurück über den Ozean bringen und die Kristalle in eine der vielen Öffnungen in der goldenen Pyramide kippen. Dann würde Almeia sie fressen.
    Rasch flog sie nach Pejkan weiter. Hier war die Zerstörung zwar nicht so groß, aber außerhalb der Stadt waren etliche hundert Menschen auf einer Wiese zusammengetrieben worden, wo sie von den gigantischen Krals bewacht wurden. Die Vagaren saßen stumm und furchtsam eng aneinandergekauert da.
    Weiter ging es nach Boria. Dort lagen fünfzehn goldene Schiffe vor Anker, und zwei weitere segelten gerade in den Hafen. Die Straßen waren zum größten Teil verlassen, aber sie sah Soldaten der Almecs, die über die breite Hauptstraße marschierten. Sie waren zu einem Lager unterwegs, das sie im großen Park aufgeschlagen hatten. Das Lager war ordentlich und gut durchdacht, und die riesigen Zelte standen in engen Reihen. Sie schätzte die Zahl der Soldaten, die sich dort aufhielten, auf mehr als dreitausend.
    Dann flog sie nach Osten, zu Ammons Hauptstadt. Hier lagen Hunderte von Leichen in den Straßen, und sie sah Soldaten durch die Armenviertel marschieren, die Leute zusammentrieben und sie in ein improvisiertes Lager pferchten, das neben einem schmalen Bach errichtet worden war. Am Ufer dieses Flusses standen fünfzig offene Kisten, die mit glitzernden Kristallen gefüllt waren.
    Vor den Kisten stand der Offizier, den sie beim ersten Mal gesehen hatte, der, dessen Gesicht wie Glas glänzte. Er trug einen Brustpanzer aus Gold und einen hohen goldenen Helm, der mit drei Federn geschmückt war. Neben ihm stand ein Buckliger in einer grünen Tunika. Letzterer hielt einen Stab mit einem goldenen Kreis an der Spitze.
    Die Schlammleute wurden gezwungen, auf die freie Fläche zu treten und eine unregelmäßige Reihe zu bilden. Eine Kolonne von Almec-Soldaten marschierte heran und stellte sich vor die Gefangenen. Der Offizier gab einen Befehl. Die schwarzen Feuerstöcke wurden erhoben und krachten, woraufhin die Gefangenen zu Boden geschleudert wurden. Einige lebten noch und versuchten sich aufzurichten. Soldaten traten rasch heran und erstachen sie. Als alle tot waren, schnitten die Soldaten ihnen die Brust auf, rissen ihnen die Herzen heraus und füllten die offenen Brusthöhlen mit Kristallen.
    Sofarita hatte genug gesehen. Sie stieg hoch empor, flog über die Stadt hinweg und zählte die feindlichen Soldaten. Auch hier gab es mindestens dreitausend Almecs und mehr als einhundert Krals.
    Rael hatte ihr gesagt, dass Viruk irgendwo in der Nähe wäre und den König suchte. Sie konzentrierte sich auf ihn, stellte sich sein grausames, gut aussehendes Gesicht vor. Dann entspannte sie sich und flog weiter, ihre Geisteraugen geschlossen und sein Bildnis in ihrem Verstand.
    Schließlich wurde sie langsamer und öffnete die Augen wieder. Etwa zehn Meilen von der Stadt entfernt saß ein Mann am Fluss und rieb sich roten Lehm ins Haar. Er pfiff, während er das tat. In seiner Nähe sah sie eine Bewegung zwischen den Bäumen. Zwei riesige Bestien mit weißem Fell und schwarzem Kreuzgurt näherten sich dem Mann. Er hatte sie noch nicht bemerkt.
    » Viruk!«, rief sie. Er hörte sie nicht.
    Es musste eine Möglichkeit geben, mit ihm zu kommunizieren. Aber sie wusste nicht, wie. Sie schwebte näher zu ihm heran und stieß ihn mit ihrer Geisterhand an. Aber er zuckte weder zusammen, noch spürte sie einen Kontakt. Die Krals waren jetzt näher gekommen. Sie

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