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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Ammons Hand. Der Offizier zuckte, Ammon zog den Dolch heraus und hielt den Leichnam des Mannes als Schild vor sich.
    In diesem Augenblick ertönte vor der Höhle ein lautes Brüllen, und im nächsten Moment flammte ein blendender Lichtblitz auf. Blut, Pelzfetzen und Knochen spritzten durch den Eingang in die Höhle. Die Soldaten erschraken und fuhren herum. Eine dunkel gekleidete Gestalt tauchte auf und sprang in die Höhle hinein. Die Feuerstöcke explodierten, und die dunkle Gestalt hob einen Zhi-Bogen. Zwei Lichtblitze zuckten daraus hervor, und zwei Soldaten starben eines schrecklichen Todes. Der dritte warf seine Waffe zu Boden, zog ein Schwert und griff den Bogenschützen an. Der Krieger senkte seinen Bogen und trat ihm entgegen, wobei er einen dünnen Dolch aus einer Scheide zog. Das Schwert fuhr herab, doch der Krieger wich geschickt aus und rammte dem Almec den Dolch ins rechte Auge. Noch während der Körper zu Boden fiel, hatte der Krieger das Messer bereits herausgezogen und reinigte die Klinge an der Tunika des Almecs. » Ich bin Viruk«, stellte er sich liebenswürdig vor.
    » Was um Himmels willen habt Ihr mit Eurem Haar angestellt?«, erkundigte sich der König, der auf den roten Schlamm starrte, der Viruks Kopf bedeckte.
    » Das ist eine Verkleidung«, erklärte Viruk. » Ich habe versucht, so auszusehen wie einer deiner Untertanen. Hat wohl nicht allzu gut funktioniert, oder?«
    » Wir benutzen eigentlich keinen reinen Flussschlamm, Viruk. Der Lehm wird mit verschiedenen Farben gemischt, parfümiert und dann von einem geschickten Barbier aufgetragen.« Er trat dichter an den Krieger heran und betrachtete die getrocknete Masse auf dessen Kopf. » Und für gewöhnlich entfernen wir vorher außerdem die Ameisen… sowie den Kuhdung.«
    » Vielleicht begründe ich hiermit ja eine neue Mode«, erwiderte Viruk unbekümmert. » Wer ist denn das?«, erkundigte er sich und deutete mit einem Nicken auf Anwar.
    » Mein Erster Ratgeber, Anwar. Der andere Mann ist…«
    » Ich weiß, wer er ist«, unterbrach Viruk den König mit einem Lachen. » Wie geht’s dir, Töpfer? Wie kommt’s, dass du immer noch am Leben bist?«
    » Ich weiß es wirklich nicht, Herr«, jaulte Sadau. » Es ist mir ein absolutes Rätsel.«
    » Wahrscheinlich bist du unter einem Glücksstern geboren, genau wie ich. Also los, Mann, hoch mit dir. Wir haben einen langen Weg vor uns.«
    » Und wohin, bitte, habt Ihr vor, uns zu bringen?« erkundigte sich Ammon.
    » Nach Egaru. Der Questor General hat mir befohlen, dich sicher dorthin zu geleiten. Und ich soll dir außerdem ausrichten, dass die Avatar dir jede Hilfe im Kampf gegen die Neuankömmlinge gewähren.«
    » Ich werde mit meiner eigenen Armee gegen sie marschieren«, verkündete Ammon.
    » Wartet, Herr«, mischte sich Anwar ein. » Es ist vielleicht besser, unsere Pläne zu ändern. Ich kann mit der Armee marschieren und sie nach Egaru bringen. Mir würde eine große Last von den Schultern genommen, wenn ich wüsste, dass Ihr bereits dort und in Sicherheit wäret.«
    » In Sicherheit? Bei den Avatar? Das ist ein wirklich origineller Gedanke.«
    » Ihr kennt das alte Sprichwort, Herr? › Der Feind meines Feindes muss mein Freund sein.‹ Es könnte in dieser Situation nicht zutreffender sein. Die Avatar besitzen viele Waffen, und ihre Städte sind stark befestigt. Sobald unser Volk erfährt, dass Ihr dort seid und lebt, wird es sich unter Eurem Kriegsbanner sammeln, ganz gleich, wo es wehen mag.«
    » Also gut«, erwiderte Ammon. » Ich akzeptiere Euer Angebot, Viruk. Ich nehme an, Ihr habt Pferde in der Nähe angebunden?«
    » Nein.«
    » Das wird ein langer Spaziergang.«
    » Gewiss, aber wir verbringen ihn in bester Gesellschaft«, meinte Viruk, zog den kleinen Töpfer auf die Füße und schlug ihm auf die Schulter. » Meinst du nicht auch, Sadau?«
    » Was immer Ihr sagt, Herr.«
    Viruk trat zu den toten Almecs und hob einen Feuerstock hoch. Er untersuchte ihn etliche Minuten und versuchte den Mechanismus zu begreifen, dann schleuderte er ihn achtlos zur Seite. » Hässliche Waffen«, erklärte er. » Laut… und der Qualm stinkt schlimmer als ein Schweinefurz.«
    » Offenbar bewegen wir uns in unterschiedlichen Kreisen«, merkte Ammon an. » Ich kann nicht behaupten, dass ich jemals auch nur den Hintern eines Schweins gesehen hätte. Aber ich nehme Euch beim Wort.«
    Viruk lachte schallend, aufrichtig amüsiert. » Kann es sein«, erkundigte er sich, » dass du mich nicht magst,

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