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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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König? Das ist doch eigentlich nicht möglich, oder?«
    » Ihr seid nichts weiter als ein Meuchelmörder, Viruk. Ein Mann, der in den Tod verliebt ist, glaube ich.«
    » Soll heißen?«
    » Einfacher ausgedrückt? Ich verachte Euch und alles, wofür Ihr noch nicht einmal steht. Ist das klar genug?«
    » Du wirst deine Meinung ändern, wenn du mich erst mal besser kennengelernt hast. Und jetzt lasst uns aufbrechen. Mein Zhi-Bogen hat keine Energie mehr. Und der Gedanke, einen Kral nur mit einem Dolch anzugreifen, bereitet mir nicht wirklich Vergnügen.«

Kapitel 23

    Als sie die Nebelbarriere erreicht hatten, verabschiedete sich Talaban von Caprishan und dem Nachschubzug und führte seine fünfzig Reiter weiter nach Nordosten. Er warf dem jungen Mann auf dem Pferd neben ihm einen kurzen Seitenblick zu. Der Reiter war teuer gekleidet, sein braunes Wams war aus den allerbesten Häuten gefertigt und an den Schultersäumen mit schwarzen Perlen geschmückt. Auch seine knielangen Reitstiefel bestanden aus edelstem Leder und hatten am Knöchel ein Silberband. Er hatte nur wenig gesagt, seit sie Egaru verlassen hatten, und auch dann nur auf direkte Fragen geantwortet.
    Mondstein ritt als Kundschafter voraus, und die Kolonne der Reiter bewegte sich nur langsam voran, weil sie versuchten, möglichst wenig Staub aufzuwirbeln.
    Die Befehle des Questors General waren eindeutig gewesen. » Setzt dem Feind zu. Es wird Zeit, dass sie herausfinden, wie viel sie diese Invasion kosten wird. Attackiert sie und zieht weiter. Lasst euch nicht in lange Gefechte verwickeln. Schlagt zu wie der Falke und verschwindet wieder.« Talaban hatte das Kommando über die Schlange Methras übergeben, und sowohl Mejana als auch Rael hatten der Zeremonie beigewohnt. Der junge Korporal hatte seine neue Rolle gelassen und würdevoll akzeptiert. Talaban war stolz auf ihn gewesen.
    Mit seinem eigenen Kommando war er nicht ganz so glücklich. Er hätte es vorgezogen, sich seine Männer selbst auszusuchen, aber angesichts der Teilung der Macht war er gezwungen gewesen, einen Kompromiss zu schließen. Seine Abteilung bestand aus zwanzig Bogenschützen der Avatar und dreißig Kriegern der Vagaren, die von dem unerfahrenen jungen Mann neben ihm angeführt wurden.
    Talaban wusste wenig über ihn, außer dass er ein Händler war, der Enkel von Mejana, und dass er angeblich das Land, in das sie ritten, sehr gut kannte.
    » Wie weit ist es bis zur ersten Siedlung?«, erkundigte sich Talaban bei ihm.
    » Etwa vier Meilen«, antwortete der junge Mann. Er wirkte nervös und gereizt.
    » Mondstein ist ein hervorragender Kundschafter. Wir werden nicht in einen Hinterhalt geraten, Pendar.«
    » Davor habe ich keine Angst«, gab Pendar abweisend zurück. Dass der Vagar ihn nicht mochte, war offenkundig und, wie Talaban einsah, auch vollkommen natürlich. Aber der Avatar hoffte, dass Pendar klug genug war, um seinen Hass zu unterdrücken, wenn sie Kontakt mit dem Feind bekamen. Bis dahin war es sinnlos zu versuchen, sich mit dem Mann anzufreunden.
    Talaban trieb sein Pferd in den Galopp und ritt voraus. Das Land wurde immer zerklüfteter. Hohe Berge aus rotem Stein erhoben sich links von ihnen, während sie sich dem breiten Gen-el-Pass näherten. Mondstein hatte sein Pony gezügelt und starrte nach vorn. Als Talaban neben ihn ritt, sah er den Avatar an.
    » Was hast du gesehen?«, erkundigte sich der Krieger.
    » Nichts. Aber Feind ist da.«
    » Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    » Jemand beobachtet uns. Ich weiß. Ich fühle seine Augen.«
    Talaban musterte den Pass. Die Sonne stand hoch am Himmel, und er bemerkte nirgendwo eine Bewegung. Nicht einmal ein Vogel flog, und selbst der Wind hatte sich gelegt.
    Talaban wendete sein Pferd und ritt zu seinen Avatar zurück. Dann nahm er seinen Korporal beiseite. Goray war ein großer Mann mit kurz geschorenem, dunklem Haar. Seinen gepflegten, dreigezackten Bart hatte er blau gefärbt. Er war ein Veteran vieler Stammeskriege und einer der älteren Avatar, weit über dreihundert Jahre alt. Sechzig Jahre lang war er ein hochrangiger Offizier gewesen, hatte jedoch vor zwölf Jahren seinen Abschied aus der Armee genommen, um mehr Zeit mit dem Studium der Sterne zu verbringen. Er war nicht sonderlich erfreut gewesen, als der Questor General ihn und andere Avatar-Veteranen in die Armee zurückbeordert hatte. » Der Feind ist am Pass«, erklärte ihm Talaban.
    » Habe ich mir gedacht, Hauptmann. Wie lautet Euer Plan?«
    » Seid

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