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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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konnte er die versteckten Krieger am Fuß des Passes sehen. Alle waren gleich gekleidet, bis auf die beiden Offiziere. Die Soldaten trugen ärmellose schwarze Tuniken, dunkle Hosen und hatten keinerlei Schmuck auf den Armen, weder Armbänder noch Spangen aus Kupfer oder Gold. Nichts, was funkelte oder glänzte. Jeder Mann trug einen kleinen Rucksack hoch oben auf dem Rücken. Die Offiziere waren ebenfalls nicht wie üblich bunt gekleidet. Ihre Brustpanzer waren aus geschwärztem Metall, ebenso ihre runden Helme. Talaban schätzte, dass etwa hundertdreißig Männer mit schussbereiten Feuerstöcken hinter den Felsbrocken warteten. Sie machten keinerlei Geräusch und wirkten konzentriert, was von einer ausgezeichneten Disziplin zeugte. Talaban glaubte nicht, dass diese Truppe beim ersten Angriff auseinanderbrechen und davonlaufen würde. Sein Mund war trocken, als er über seinen Plan nachdachte. Er war außerordentlich gefährlich. Keiner der Almecs hatte bis jetzt hochgeblickt. Aber das würden sie tun, sobald der Kampf begann. Die Avatar waren vollkommen schutzlos auf dem Vorsprung, also würden sie mit Sicherheit Verluste erleiden. Es ist nicht einmal ausgeschlossen, dachte Talaban, dass wir alle durch die erste Salve getötet werden. Er schaute zu seinen Männern zurück. Sie dachten dasselbe.
    Der Vorsprung war etwa einen halben Meter breit, gerade breit genug, dass die Avatar sich ducken konnten und damit kleinere Zielscheiben darstellten. Talaban bedeutete ihnen, auszufächern. Sie gehorchten und schnallten ihre Zhi-Bogen vom Rücken. » Schießt schnell«, befahl er ihnen, » und lasst uns beten, dass die Vagaren uns so bald wie möglich zu Hilfe kommen.« Nach diesen Worten hob er seinen Bogen, stimmte seinen Geist auf die Waffe ein und zielte auf den Rücken eines knienden Almecs.
    Zehn Energiestrahlen aus den Zhi-Bogen zuckten hinab, dann eine zweite Salve von zehn Schüssen. Für einen Moment herrschte unter ihnen am Boden des Passes heilloses Chaos. Die Leichen der Soldaten lagen mit brennenden Tuniken auf dem Boden, und schwarzer Rauch quoll aus den schrecklichen Wunden in ihrem Rücken. Doch dann brüllte ein Offizier der Almecs einen Befehl, und die Disziplin war augenblicklich wiederhergestellt. Die Feuerstöcke wurden erhoben, und eine Salve peitschte hinauf. Bleikugeln krachten gegen die Felswand. Ein Steinsplitter traf Talabans Wange, und er spürte, wie Blut aus der Wunde tropfte. Er blieb, wo er war, und feuerte einen Schuss nach dem anderen auf die erschreckten Almecs. Der Mann neben ihm wurde gegen die Felswand geschleudert. Dann kippte er nach vorn und fiel lautlos in die Tiefe. Sein Leichnam landete mit dem Kopf voran auf dem Boden.
    Talaban tötete einen Almec-Offizier und zwei andere Soldaten. Dann hörte er das Trommeln von Hufen. Er riskierte es nicht, hinzusehen, sondern schoss weiter. Ein zweiter Avatar stürzte von dem Vorsprung herab, dann ein dritter. Im Pass sah Talaban Mondstein auftauchen, der sein Pony mitten ins Getümmel lenkte. Der Anajo sprang von seinem Tier, und die Klinge seines Kriegsbeils grub sich in den Kopf des letzten Almec-Offiziers. Der melodiöse Schlachtruf der Anajo hallte durch den Pass.
    Die Almecs wichen allmählich zurück, versuchten, sich von Felsbrocken zu Felsbrocken in Deckung zu halten. Jetzt beschoss niemand mehr die Männer auf dem Vorsprung. Aber die Flüchtenden waren nicht in Panik geraten, sondern zogen sich geordnet zurück. Die zehn berittenen Avatar donnerten auf ihren Pferden durch den Pass und schossen aus den Sätteln. Die Vagaren waren abgestiegen und kämpften Mann gegen Mann mit einer Gruppe von Almecs, die eine Verteidigungsposition direkt unter Talaban und seinen Leuten bezogen hatten. Der Kampf wurde sehr erbittert geführt. Talaban sah, wie sich der junge Pendar gegen einen Schwertkämpfer der Almecs zur Wehr setzte. Der Vagar war vollkommen unfähig als Kämpfer und fuchtelte wild mit seiner Klinge herum, was seinen Angreifer nicht sonderlich beeindruckte. Das Einzige, was Pendar am Leben erhielt, war die Tatsache, dass er zurückwich, so schnell er konnte.
    Dann griff der Almec plötzlich an. Pendar stolperte und fiel hin. Der Almec stand vor ihm. Der Energiestrahl aus Talabans Zhi-Bogen traf ihn am Hals und riss ihm den Kopf ab. Der Leichnam fiel auf Pendar. Das Blut sprudelte aus der abgetrennten Hauptschlagader. Der Vagar ließ sein Schwert fallen und kroch auf Händen und Füßen zurück.
    Die überlebenden Almecs hatten sich

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