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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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auf Versprengte. Sie blieb in der Defensive. Obwohl einige von Kaladins Männern verwundet wurden, fiel doch niemand von ihnen. Ihre Einheit wirkte zu einschüchternd auf die kleineren Gruppen, und größere Feindverbände zogen sich nach kurzem Schlagabtausch zurück und suchten sich einfachere Gegner.
    Irgendwann veränderte sich etwas. Kaladin drehte sich um und beobachtete das Wogen der Schlacht mit seinen scharfen braunen Augen. Er hob den Speer und hieb damit in einem schnellen Rhythmus auf seinen Schild ein, den er bisher noch gar nicht benutzt hatte. Dallet ergriff Cenns Arm und zerrte ihn von dem kleinen Hügel fort. Warum verließen sie ihn gerade jetzt?
    In diesem Augenblick brach der größere Teil von Amarams Streitmacht auseinander, die Männer zerstreuten sich. Cenn
hatte gar nicht bemerkt, wie schlecht die Schlacht in diesem Gebiet für seine Seite lief. Als sich Kaladins Einheit zurückzog, kam sie an vielen Verwundeten und Sterbenden vorbei. Cenn verspürte eine immer größere Übelkeit. Soldaten waren aufgeschlitzt, ihre Eingeweide quollen heraus.
    Er hatte keine Zeit für dieses Grauen; der rasche Rückzug löste sich bald in ein ungeordnetes Davonlaufen auf. Dallet fluchte, und Kaladin schlug wieder seinen Schild. Die Einheit änderte die Richtung und bewegte sich nun nach Osten. Cenn sah, dass dort eine größere Gruppe von Amarams Soldaten die Stellung hielt.
    Doch der Feind hatte gesehen, wie die Reihen auseinander-brachen, und das ließ ihn kühn werden. Die gegnerischen Soldaten stürmten wie wilde Axthunde auf der Jagd nach streunenden Schweinen in Gruppen voran. Kaladins Einheit hatte das Feld der Toten und Sterbenden zur Hälfte überquert, als eine große Gruppe feindlicher Soldaten sie abfing. Widerstrebend schlug Kaladin auf seinen Schild: seine Einheit wurde langsamer.
    Cenns Herz pochte schneller und schneller. In der Nähe wurde eine ganze Einheit von Amarams Soldaten aufgerieben; Männer taumelten, stürzten schreiend und versuchten zu entwischen. Der Feind benutzte seine Speere wie Spieße und tötete die Männer am Boden, als wären es Schweine.
    Kaladins Männer gerieten in einem lauten Aufprall aus Speeren und Schilden an den Feind. Körper drängten sich an allen Seiten und Cenn wurde herumgestoßen. In dem Wirrwarr aus Freund und Feind, aus Töten und Sterben verlor er die Fassung. So viele Menschen rannten in so viele verschiedene Richtungen!
    Er geriet in Panik und versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Eine Gruppe von Soldaten ganz in der Nähe trug Alethi-Uniformen. Es war Kaladins Einheit. Cenn rannte auf sie zu, doch als sich einige zu ihm umdrehten, bemerkte Cenn entsetzt,
dass sie ihn gar nicht erkannten. Das war nicht Kaladins Einheit, sondern eine kleine Gruppe ihm unvertrauter Soldaten, die eine unregelmäßige, aufgebrochene Formation bildeten. Sie waren verwundet und voller Angst und zerstreuten sich, sobald sich ihnen eine feindliche Einheit näherte.
    Cenn erstarrte und hielt seinen Speer mit schweißnasser Hand. Nun rannten die feindlichen Soldaten geradewegs auf ihn zu. Seine Instinkte drängten ihn zur Flucht, aber er hatte schon gesehen, wie sich so viele Männer aus dem Staub gemacht hatten. Er musste stehen bleiben! Er musste sich ihnen entgegenstellen! Er durfte nicht weglaufen, er durfte nicht …
    Er stieß einen Schrei aus und stach mit seinem Speer auf den vordersten Soldaten ein. Der Mann schlug die Waffe mit seinem Schild nachlässig zur Seite und rammte seinen Kurzspeer in Cenns Oberschenkel. Heißer Schmerz durchfuhr ihn – so heiß, dass sich das Blut, das aus der Wunde trat, im Vergleich dazu kühl anfühlte. Cenn keuchte auf.
    Der Soldat riss seine Waffe wieder heraus. Cenn taumelte rückwärts und ließ Speer und Schild fallen. Auf dem felsigen Boden fiel er in das Blut eines anderen Soldaten. Sein Feind hob den Speer hoch in die Luft, er zeichnete sich als dunkler Umriss vor dem tiefblauen Himmel ab und war offensichtlich bereit, seine Waffe Cenn ins Herz zu stoßen.
    Und dann war er da.
    Der Anführer der Einheit. Der Sturmgesegnete. Kaladins Speer kam wie aus dem Nichts und lenkte den Stoß ab, der Cenn unweigerlich getötet hätte. Kaladin stellte sich vor Cenn und nahm es allein mit sechs Speerwerfern auf. Er wich nicht zurück. Er griff an .
    Es geschah alles so schnell. Kaladin zerrte dem Mann, der nach Cenn gestochen hatte, die Beine weg. Während der Mann fiel, streckte Kaladin die Hand aus und zog ein Messer aus einer der

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