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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Chulldung«, sagte Fels. »Aber der hat einen stärkeren Geschmack, als ich gedacht hatte.«
    »Warte«, warf Teft ein. »Du hast Chulldung in die Suppe des Großprinzen Sadeas getan?«

    »Äh … ja«, sagte Fels. »Ich hab’s ihm auch ins Brot getan. Und damit das Schweineschnitzel gewürzt. Und für die gebutterten Garams ein Chutney daraus gemacht. Ich finde, mit Chulldung kann man eine Menge machen.«
    Teft lachte mit hallender Stimme. Vor Erheiterung fiel er auf die Seite, und Kaladin befürchtete schon, er könnte in die Kluft rollen. »Hornesser«, sagte Teft schließlich, »ich schulde dir einen Trunk.«
    Fels lächelte. Kaladin schüttelte erstaunt den Kopf. Plötzlich ergab alles einen Sinn.
    »Was ist?«, fragte Fels, der offenbar Kaladins Miene bemerkt hatte.
    »Das ist es, was wir brauchen«, sagte Kaladin. » Das! Das ist es, was gefehlt hat.«
    Fels zögerte. »Chulldung? Das etwa?«
    Teft brach wieder in Lachen aus.
    »Nein«, sagte Kaladin. »Es ist … ich will es dir zeigen. Aber zuerst brauchen wir diesen Knopfkrautsaft.« Sie hatten bisher noch kaum ein Bündel bearbeitet, und schon schmerzten seine Finger.
    »Was ist mit dir, Kaladin?«, fragte Fels. »Ich habe euch meine Geschichte erzählt. Erzählst du mir jetzt deine? Wie bist du an diese Zeichen auf deiner Stirn gekommen?«
    »Ja«, fiel Teft ein und wischte sich über die Augen. »Welches Essen hast du verhunzt?«
    »Habt ihr nicht gesagt, es ist ein Tabu, einen Brückenmann nach seiner Vergangenheit zu fragen?«, erkundigte sich Kaladin.
    »Du hast Fels dazu gebracht, dass er uns seine Vergangenheit mitteilt, Söhnchen«, sagte Teft. »Das ist nur gerecht.«
    »Wenn ich meine Geschichte erzähle, wirst du uns dann auch deine verraten?«
    Sofort blickte Teft finster drein. »Sieh mal, ich werde nicht …«
    »Ich habe einen Menschen getötet«, sagte Kaladin.

    Das brachte Teft zum Schweigen. Fels schaute auf. Kaladin bemerkte, dass Syl noch immer interessiert zuhörte. Das war seltsam, denn für gewöhnlich ließ ihre Aufmerksamkeit schnell nach.
    »Du hast einen Menschen getötet?«, fragte Fels nach. »Und danach haben sie dich zum Sklaven gemacht? Ist nicht die Strafe für Mord normalerweise der Tod?«
    »Es war aber kein Mord«, sagte Kaladin leise und dachte an den Mann mit dem zerzausten Bart, der ihm im Sklavenwagen die gleichen Fragen gestellt hatte. »Es hat sich sogar jemand dafür bei mir bedankt, der sehr wichtig ist.«
    Er verstummte.
    »Und?«, fragte Teft schließlich.
    »Und …«, sagte Kaladin und blickte auf einen der Stängel herab. Nonom hockte am westlichen Himmel, und die kleine grüne Scheibe von Mischim, dem letzten Mond, ging soeben im Osten auf. »Und es stellte sich heraus, dass die Hellaugen nicht sehr erfreut sind, wenn du ihre Geschenke ablehnst.«
    Die anderen warteten auf weitere Erklärungen, aber Kaladin war nun verstummt und arbeitete schon wieder an seinem Knopfkraut. Es schockierte ihn, wie schmerzhaft die Erinnerung an diese Ereignisse in Amarams Armee für ihn war.
    Entweder spürten die anderen seine Stimmung, oder seine Worte reichten ihnen, denn sie machten sich wieder an die Arbeit und bedrängten ihn nicht weiter.

24
DIE GALERIE DER LANDKARTEN
    Keiner der Punkte macht die Dinge, die ich dir hier beschrieben habe, unwahr.
    D ie königliche Galerie der Landkarten war ein Gleichgewicht aus Schönheit und Funktionalität. Der gewaltige Kuppelraum aus seelengegossenem Stein besaß glatte Wände, die nahtlos mit dem Felsboden verschmolzen. Der Saal war wie ein Laib thaylenischen Brots geformt und hatte große Fenster in der Decke, durch die das Sonnenlicht auf hübsche Gebilde aus Schieferborke fiel.
    Dalinar blieb bei einem von ihnen stehen, dessen Rosa, Tiefgrün und Blau ein verwickeltes Muster ergaben, das ihm bis zu den Schultern reichte. Die harten, verkrusteten Pflanzen hatten weder Stängel noch Blätter, sondern bildeten dünne, zitternde Fortsätze aus, die wie farbenfrohes Haar wirkten. Abgesehen davon schienen die Schieferborken aber eher Steine als Pflanzen zu sein. Dennoch sagten die Gelehrten, es müsse sich bei ihnen um Pflanzen handeln, was aus der Art und Weise abzulesen sei, wie sie wuchsen und sich nach dem Licht ausrichteten.
    Das haben die Menschen früher auch getan, dachte er.

    Der Großprinz Roion stand vor einer der Karten und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Seine zahlreichen Diener drängten sich auf der anderen Seite des Raumes. Roion war ein großer,

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