Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Erniedrigung dieser Durchsuchung – die
jeden Körperteil einschloss, an dem eine Kugel versteckt werden konnte – war einer der Gründe, warum der Kluftdienst so verabscheut wurde.
    Doch es war nur einer von vielen. Auf dem Weg verbreiterte sich der Boden bis auf etwa fünfzehn Fuß. Hier befanden sich Risse und Vertiefungen in den Wänden, wo das Moos weggeschabt und der Stein angekratzt waren. Die Brückenmänner versuchten, diese Spuren nicht zu beachten. Gelegentlich kamen Kluftteufel durch diese Gänge; entweder suchten sie nach Aas oder nach einem geeigneten Plateau, auf dem sie sich verpuppen konnten. Es war zwar unüblich, aber nicht ganz unmöglich, einem dieser Wesen hier unten zu begegnen.
    »Bei Kelek, wie ich diesen Ort hasse«, sagte Teft, der neben Kaladin ging. »Ich habe gehört, dass einmal eine ganze Brückenmannschaft von einem Kluftteufel gefressen wurde, einer nach dem anderen, nachdem das Biest die Männer in eine Sackgasse getrieben hatte. Es hat einfach nur dagesessen und sie sich geschnappt, wenn sie versucht haben, an ihm vorbeizurennen. «
    Fels kicherte. »Wenn sie aber alle gefressen wurden, wer ist denn dann zurückgekommen und hat die Geschichte erzählt?«
    Teft rieb sich das Kinn. »Keine Ahnung. Vielleicht sind sie einfach nicht zurückgekommen.«
    »Dann sind sie möglicherweise geflohen. Desertiert.«
    »Nein«, erwiderte Teft. »Ohne Leiter kommst du aus diesen Klüften nicht raus.« Er blickte nach oben zu dem schmalen Band aus Blau, das etwa fünfundsiebzig Fuß über ihnen lag und der Biegung des Plateaus folgte.
    Kaladin hob ebenfalls den Blick. Der blaue Himmel schien so fern zu sein. Unerreichbar. Wie das Licht der Stillen Hallen. Selbst wenn es jemandem gelingen sollte, an einer der weniger hohen Stellen ins Freie zu klettern, wäre er entweder auf einem brückenlosen Plateau gefangen oder so nahe auf der Alethi-Seite, dass die Späher ihn erkannten, sobald er eine
der dauerhaften Brücken überquerte. Man konnte versuchen, nach Osten zu gehen – dorthin, wo die Plateaus bisweilen so verwittert waren, dass sie kaum mehr als Felsnadeln darstellten. Doch dazu musste man wochenlang marschieren und mehrere Großstürme überleben.
    »Bist du jemals in so einer Schlucht gewesen, wenn der Regen kommt, Fels?«, fragte Teft, der vermutlich gerade an dem gleichen Gedanken kaute.
    »Nein«, antwortete Fels. »Auf den Gipfeln haben wir so etwas nicht. Die gibt’s nur da, wo die dummen Menschen wohnen.«
    »Aber – du lebst doch auch hier, Fels«, merkte Kaladin an.
    »Und ich bin dumm«, kicherte der große Hornesser. »Hast du das noch nicht bemerkt?« Die letzten beiden Tage hatten ihn stark verändert. Er war umgänglicher geworden und kehrte in gewisser Weise zu dem zurück, was Kaladin als seine normale Persönlichkeit betrachtete.
    »Ich habe über die Schluchten gesprochen«, mischte sich Teft ein. »Willst du wissen, was passiert, wenn wir in einem Großsturm hier festsitzen?«
    »Ich nehme an, es wird wohl eine Menge Wasser kommen«, sagte Fels.
    »Eine Menge Wasser, das überall dorthin strömt, wohin es strömen kann«, bestätigte Teft. »Es macht riesige Wellen und rauscht durch diese engen Spalten mit einer so großen Kraft, dass es sogar Felsen umkippt. Selbst ein gewöhnlicher Regen fühlt sich hier unten wie ein Großsturm an. Und erst ein richtiger Großsturm … na ja, dies hier dürfte wohl der schlechteste Platz in ganz Roschar sein, wenn einer kommt.«
    Fels runzelte die Stirn und blickte nach oben. »Ist also am besten, wenn wir nicht von einem solchen Sturm überrascht werden.«
    »Jawoll«, meinte Teft nachdrücklich.
    »Aber es würde dir zu einem Bad verhelfen«, sagte Fels, »und das hättest du bitter nötig.«

    »He«, beschwerte sich Fels, »ist das etwa eine Bemerkung darüber, wie ich rieche?«
    »Nein«, sagte Fels. »Das ist nur eine Bemerkung über das, was ich riechen muss. Manchmal glaube ich, ein Parschendi-Pfeil im Auge ist besser als der Gestank der ganzen Brückenmannschaft nachts in der Baracke.«
    Teft kicherte. »Würde das nicht stimmen, wäre ich jetzt beleidigt. « Prüfend zog er die feuchte, faulig riechende Kluftluft ein. »Hier ist es aber auch nicht besser. Es riecht schlimmer als Hornesser-Stiefel im Winter.« Er zögerte. »Das sollte keine Beleidigung sein. Das war nicht gegen dich persönlich gerichtet.«
    Kaladin lächelte und blickte zurück. Die etwa dreißig anderen Brückenmänner folgten ihnen wie Geister. Einige

Weitere Kostenlose Bücher