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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nicht sonderlich erfreut darüber, so sehr in der Minderzahl zu sein, aber Vstim schien
das nichts auszumachen. Als die Schin nahe genug herangekommen waren, ging er ohne eine Spur von Ängstlichkeit aus seinem Wagenring heraus. Rysn eilte hinter ihm her; ihr Rock streifte dabei durch das Gras.
    Wie ärgerlich, dachte sie. Auch das war unangenehm an der Tatsache, dass sich das Gras nicht zurückzog. Wenn sie deswegen einen neuen Saum kaufen musste, würde sie das sehr wütend machen.
    Vstim trat vor die Schin, verneigte sich auf sehr sonderbare Weise und streckte die Hände zu Boden. »Tan balo ken tala«, sagte er. Sie wusste nicht, was das bedeutete.
    Der Mann in dem Umhang – der Bauer – nickte respektvoll, und einer der anderen Reiter saß ab und trat vor. »Die Winde des Glücks mögen dich geleiten, mein Freund.« Er sprach sehr gut Thaylenisch. »Jener, der hinzufügt, freut sich, dass du unversehrt hergekommen bist.«
    »Danke, Dresch-Sohn-Esan«, erwiderte Vstim. »Ich entbiete meinen Dank jenem, der hinzufügt.«
    »Was hast du uns aus deinem seltsamen Lande mitgebracht, mein Freund?«, fragte Dresch. »Noch mehr Metall, wie ich hoffe?«
    Vstim machte eine Handbewegung, und einige seiner Wächter schleppten eine schwere Kiste herbei. Sie stellten sie ab und öffneten den Deckel. Das, was sich darin befand, wirkte auf Rysn sehr merkwürdig. Es waren Schrottteile, zumeist wie Muscheln geformt, andere hingegen sahen wie Holzscheite aus. Dies alles wirkte wie Abfall, der aus irgendeinem unerklärbaren Grund durch Seelengießen in Metall verwandelt worden sein musste.
    »Aha?«, meinte Dresch und ging in die Hocke, um den Inhalt der Kiste zu untersuchen. »Wunderbar!«
    »Nichts davon wurde unter Tage abgebaut«, erklärte Vstim. »Keine Felsen wurden aufgebrochen oder geschmolzen, um an dieses Metall heranzukommen, Dresch. Es wurde aus Muscheln,
Borke und Zweigen seelengegossen. Ich habe ein Bestätigungsschreiben dabei, das von fünf thaylenischen Notaren unterzeichnet wurde.«
    »Das wäre doch nicht nötig gewesen«, erwiderte Dresch. »Du hast unser Vertrauen in dieser Angelegenheit schon vor langer Zeit erworben.«
    »Ich möchte aber gern korrekt sein«, gab Vstim zurück. »Ein Kaufmann, der den Verträgen nicht die gebührende Achtung schenkt, findet sich bald in der Gesellschaft von Feinden statt von Freunden wieder.«
    Dresch stand auf und klatschte dreimal. Die Männer in Braun mit den gesenkten Blicken öffneten die Ladefläche eines der Wagen und enthüllten damit etliche Kisten.
    »Den anderen, die uns besuchen, geht es immer nur um die Pferde«, bemerkte Dresch, als er zu dem Wagen ging. »Alle wollen Pferde kaufen – außer dir, mein Freund. Wie kommt das?«
    »Sie brauchen zu viel Pflege«, sagte Vstim, der neben Dresch ging. »Und obwohl sie sehr wertvoll sind, bringen sie oft eine schlechte Rendite.«
    »Ist das bei denen hier etwa anders?«, fragte Dresch und hob eine der leichten Kisten an. Darin befand sich etwas Lebendiges.
    »Allerdings«, gab Vstim zurück. »Hühnchen erzielen einen guten Preis, und sie brauchen nicht viel Pflege, vorausgesetzt man hat genug Nahrung für sie.«
    »Wir haben euch viel davon mitgebracht«, sagte Dresch. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du sie uns abkaufst. Sie sind nicht annähernd so viel wert, wie ihr Ausländer glaubt. Und ihr gebt uns Metall dafür! Metall, das nicht den Makel des zerbrochenen Felsens trägt. Ein Wunder.«
    Vstim zuckte die Achseln. »Da, wo ich herkomme, ist dieser Schrott fast wertlos. Er wurde von Feuerern geschaffen, die mit ihren Seelengießern geübt haben. Sie können keine Nahrung
erschaffen, denn wenn sie auch nur einen kleinen Fehler machen, ist sie giftig. Also verwandeln sie Dreck in Metall und werfen es dann weg.«
    »Aber es kann geschmiedet werden!«
    »Warum sollten wir Metall schmieden«, wandte Vstim ein, »wenn wir einen Gegenstand in dem genauen Umriss, den wir hinbekommen wollen, aus Holz schnitzen und ihn dann seelengießen können?«
    Verwirrt schüttelte Dresch den Kopf. Rysn beobachtete die beiden und war ebenfalls verblüfft, wenn auch aus anderen Gründen. Dies war der verrückteste Handel, den sie je erlebt hatte. Normalerweise verhandelte und stritt Vstim wie ein Schmettermörder. Aber hier offenbarte er, dass seine Ware wertlos war!
    Die beiden erklärten sogar immer deutlicher, warum ihre Erzeugnisse keinen Wert besaßen. Schließlich kamen sie zu einer Übereinkunft – auch wenn Rysn nicht

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