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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Stimme.
    »Ach, nein?« Kals Vater klang spöttisch, ungläubig. »Und deswegen gehören sie also euch? Glaubt ihr denn wirklich, er würde euch erlauben, sie zu behalten?« Kals Vater redete, als wären es keine Banditen von außerhalb des Ortes. Kal schlich auf seinen Vater zu und blieb unmittelbar hinter ihm verängstigt stehen. Gleichzeitig schämte er sich für seine Angst. Die Männer in der Dunkelheit waren schattenhafte, alptraumartige Wesen mit schwarzen Gesichtern und bewegten sich vor und zurück.
    »Wir werden sie ihm geben«, sagte eine der Stimmen.
    »Es besteht kein Grund, Gewalt anzuwenden, Lirin«, fügte eine andere hinzu. »Du wirst sie ohnehin nicht mehr ausgeben können.«
    Kals Vater schnaubte verächtlich und wich in den Raum zurück. Kal schrie auf, als Lirin den Schrank öffnete, in dem
er die Kugeln aufbewahrte. Er ergriff den großen Glaskelch, in dem sie lagen und der mit einem schwarzen Tuch bedeckt war.
    »Ihr wollt sie haben?«, rief Lirin und ging an Kal vorbei zur Tür.
    »Vater?«, fragte Kal panisch.
    »Ihr wollt das Licht für euch selbst haben?« Lirins Stimme wurde lauter. »Hier!«
    Er nahm das Tuch ab. Ein feuriges Strahlen explodierte in dem Kelch; die Helle war geradezu blendend. Kal hob den Arm. Sein Vater war nichts als eine schattenhaften Silhouette, die die Sonne selbst in den Fingern zu halten schien.
    Der große Kelch leuchtete in einem stillen Licht. Beinahe in einem kalten Licht. Kal blinzelte die Tränen weg, dann gewöhnten sich seine Augen daran. Nun sah er die Männer draußen in aller Deutlichkeit. Dort wo einst gefährliche Schatten aufgeragt hatten, wanden sich nun gewöhnliche Menschen und hoben die Hände. Sie schienen ihm nicht mehr so einschüchternd; die Tücher über ihren Gesichtern wirkten sogar lächerlich.
    Vorhin hatte Kal noch Angst gehabt, doch nun fühlte er sich seltsam zuversichtlich. Einen Augenblick lang war es kein Licht, das sein Vater hochhielt, sondern das Gestalt gewordene Verstehen. Das ist Luten, dachte Kal, als er bemerkte, dass einer der Männer hinkte. Es war leicht, ihn trotz der Maske zu erkennen. Kals Vater hatte dieses Bein selbst operiert; nur deswegen konnte Luten überhaupt noch laufen. Kal erkannte nun auch die anderen. Der mit den breiten Schultern, das war Horl, und der mit dem schönen neuen Mantel hieß Balsas.
    Zuerst sagte Lirin nichts zu ihnen. Da stand er mit dem strahlenden Licht in den Händen und beleuchtete den gesamten steinernen Platz vor der Tür. Die Männer schienen zu schrumpfen, als ob sie wüssten, dass er sie erkannt hatte.

    »Was ist los?«, fragte Lirin. »Ihr habt mir mit Gewalt gedroht. Kommt doch und schlagt mich. Raubt mich aus. Tut es in dem Bewusstsein, dass ich fast mein ganzes Leben mit euch verbracht habe. Tut es in dem Wissen, dass ich eure Kinder geheilt habe. Kommt doch herein und überfallt einen der euren!«
    Ohne ein Wort verschmolzen die Männer mit der Nacht.

32
SEITENTRAGEN
    »Sie lebten hoch oben an einem Ort, den kein Mensch erreichen konnte, aber alle konnten sie besuchen. Es war die Turmstadt selbst, erschaffen nicht von Menschenhand.«
    Auch wenn Das Lied des letzten Sommers eine fantasievolle romantische Geschichte aus dem dritten Jahrhundert nach der Wiedererschaffung ist, handelt es sich in diesem Fall höchstwahrscheinlich um eine stichhaltige Bezugnahme. Siehe Seite 27 von Varalas Übersetzung und beachte die unterschwellige Bedeutung.
    S ie wurden geschickter darin, die Brücke an der Seite zu tragen. Aber nicht viel geschickter.
    Kaladin sah zu, wie Brücke Vier unbeholfen an ihm vorbeigetragen wurde. Glücklicherweise gab es an der Unterseite viele Griffe, und inzwischen hatten die Männer auch gelernt, sie richtig zu benutzen. Sie mussten die Brücke in einem weniger steilen Winkel tragen, als ihm lieb war. So blieben ihre Beine ungeschützt. Vielleicht konnte er sie noch dazu bringen, sie rechtzeitig vor dem Anprall der Pfeile steiler zu halten.

    Sie waren langsam und liefen so dicht gedrängt, dass alle stolpern mussten, wenn die Parschendi auch nur einen Mann trafen. Wenn sogar mehrere Männer sterben sollten, würden die restlichen die Brücke fallen lassen.
    Wir müssen sehr vorsichtig sein, dachte Kaladin.
    Syl flatterte als Bündel beinahe durchscheinender Blätter hinter der Brückenmannschaft her. Hinter ihr erregte etwas Kaladins Aufmerksamkeit. Ein uniformierter Soldat führte eine mutlose Gruppe zerlumpter Männer herbei. Endlich, dachte Kaladin. Er hatte

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