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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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kannst, um am Leben zu bleiben, flüsterte ihm eine Stimme aus seiner eigenen Vergangenheit zu. Mach eine Belastung zu einem Vorteil …
    Tien.
    »Also gut«, sagte Kaladin und deutete auf ihn. »Ich nehme den Herdazianer da hinten.«
    »Was?«, fragte Gaz.

    Der kleine Mann eilte auf Kaladin zu. »Danke, Haken. Du wirst dich noch darüber freuen, dass du mich genommen hast.«
    Kaladin ging zurück und kam dabei an Gaz vorbei. Der Brückensergeant kratzte sich am Kopf. »Du hast mir so zugesetzt, und das nur, damit du diesen einarmigen Kümmerling bekommst? «
    Kaladin ging weiter, ohne ein Wort an Gaz zu verschwenden. Stattdessen wandte er sich an den behinderten Herdazianer. »Warum wolltest du mit mir kommen? Du weißt doch gar nichts über die einzelnen Brückenmannschaften.«
    »Du wolltest nur einen haben«, antwortete der Mann. »Das bedeutet, dass er etwas Besonderes sein muss. Ich habe ein gutes Gefühl, was dich betrifft. Es liegt an deinen Augen, Haken.« Er hielt inne. »Was ist eine Brückenmannschaft?«
    Kaladin musste über die ungezwungene Haltung des Mannes lächeln. »Das wirst du bald erfahren. Wie heißt du?«
    »Lopen«, sagte der Mann. »Einige meiner Vettern nennen mich den Lopen, weil sie sonst keinen kennen, der denselben Namen hat. Ich habe eine Menge herumgefragt, vielleicht hundert oder zweihundert Leute … zumindest sehr viele, auf alle Fälle! Und keiner hat je von diesem Namen gehört.«
    Kaladin blinzelte, als er den Wortstrom hörte. Holte der Mann eigentlich nie Luft?
    Brücke Vier machte gerade Pause; ihre massive Brücke lag auf der Seite und spendete ihnen Schatten. Die fünf Verwundeten hatten sich zu den anderen gesellt und unterhielten sich mit ihnen. Sogar Leyten war aufgestanden, was sehr ermutigend war. Wegen seines zerschmetterten Beins konnte er schlecht gehen. Kaladin hatte alles getan, was ihm möglich gewesen war, aber der Mann würde gewiss immer humpeln müssen.
    Der Einzige, der nicht mit den anderen sprach, war Dabbid, der von der Schlacht einen Schock davongetragen hatte. Er folgte den anderen, sagte aber nichts. Kaladin befürchtete schon,
er werde nie mehr aus seiner geistigen Erschöpfung herausfinden.
    Hobber, der rundgesichtige Mann mit den Zahnlücken, dem sich ein Pfeil ins Bein gebohrt hatte, ging inzwischen wieder ohne Krücken. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er die Brückenläufe mitmachen konnte, und das war auch sehr gut so. Sie brauchten jede verfügbare Hand.
    »Geh zu der Baracke da hinten«, sagte Kaladin zu Lopen. »Da liegen ein Laken, Sandalen und eine Weste für dich auf einem Haufen im hinteren Raum.«
    »Klar«, sagte Lopen und rannte los. Als er an einigen der Männer vorbeikam, winkte er ihnen zu.
    Fels ging zu Kaladin hinüber und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das neue Mitglied?«
    »Ja«, sagte Kaladin.
    »Der Einzige, den Gaz uns geben wollte, wie ich annehme.« Fels seufzte. »Das war ja zu erwarten. Von jetzt an gibt er uns wohl nur noch die nutzlosesten Brückenmänner.«
    Kaladin fühlte sich zwar versucht, ihm zuzustimmen, zögerte aber noch. Syl würde das vermutlich als eine Lüge betrachten und wäre darüber verärgert.
    »Diese neue Art, die Brücke zu tragen, ist nicht sehr praktisch, glaube ich. Das ist …«
    Er verstummte, als Hörnerschall über das Lager hinwegbrauste und wie das Blöken eines fernen Großschalentiers von den Steingebäuden widerhallte. Kaladin spannte sich an. Seine Männer hatten Dienst. Er wartete nervös, bis der dritte Schall ertönte.
    »Aufstellen!«, brüllte er. »Bewegung!«
    Im Gegensatz zu den neunzehn anderen Mannschaften, die Dienst hatten, rannten Kaladins Männer nicht voller Verwirrung herum. Sie stellten sich vielmehr in einer Reihe auf. Lopen schoss aus der Baracke hervor. Er trug bereits eine Weste. Zögernd sah er die vier Einheiten an und wusste nicht,
zu welcher er gehen sollte. Er würde in Streifen geschnitten werden, wenn Kaladin ihn in die vorderste Reihe stellte, aber vermutlich würde er die anderen an jeder Position bremsen.
    »Lopen!«, rief Kaladin.
    Der Einarmige salutierte. Glaubt er denn wirklich, er wäre hier beim Militär? »Siehst du die Regentonne? Hol ein paar Wasserschläuche von den Lehrlingen der Zimmerleute. Sie haben mir gesagt, dass wir uns einige ausleihen können. Füll so viele wie möglich und schließ dann zu uns auf.«
    »Klar, Haken«, sagte Lopen.
    »Brücke hoch!«, rief Kaladin und begab sich auf seine Position in der ersten Reihe.

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