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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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versperrten ihm die Sicht. »Sprichst du … mit mir?«, keuchte Kaladin.
    »Du hättest Gaz nicht beleidigen sollen«, sagte der Mann. Seine Stimme klang hohl. »Manchmal lässt er die Neuen in einer Außenreihe laufen. Manchmal.«
    Kaladin versuchte zwar eine Antwort zu geben, rang aber schon nach Luft. Er hatte geglaubt, in besserer körperlicher Verfassung zu sein, doch schließlich hatte er acht Monate lang nur Brei bekommen, war geschlagen worden und hatte Großstürme in leckenden Kellern, schlammigen Scheunen und Käfigen abgewartet. Er war nicht mehr derselbe Mann wie früher.
    »Atme tief ein und aus«, sagte die gedämpfte Stimme. »Konzentrier dich ganz auf deine Schritte. Zähl sie. Das hilft.«
    Kaladin folgte dem Rat. Er hörte die anderen Mitglieder der Mannschaft neben ihm rennen. Hinter ihm ertönte das vertraute Geräusch von marschierenden Soldaten und Hufgetrappel auf dem Stein. Ihnen folgte eine Armee.
    Unter ihm wuchsen Steinknospen und Schieferborkenkämme aus dem Stein und brachten ihn immer wieder zum Stolpern. Die Landschaft der Zerbrochenen Ebene war uneben, zerrissen und mit Vorsprüngen und Felsbrocken übersät. Dies erklärte, warum sich keine Räder unter den Brücken befanden. Träger waren auf diesem holperigen Gebiet vermutlich wesentlich schneller.

    Bald waren seine Füße wund und zerschunden. Hätten sie ihm nicht wenigstens Schuhe geben können? Er biss die Zähne unter dem Schmerz zusammen und lief weiter. Es war bloß noch so eine Tätigkeit, eine andere eben. Er würde auch sie erledigen, er würde überleben.
    Dumpfe Geräusche. Seine Füße berührten Holz. Eine Brücke, eine feste, die eine Kluft zwischen zwei Plateaus auf der Zerbrochenen Ebene überspannte. Nach wenigen Sekunden hatte die Brückenmannschaft sie überquert und seine Füße liefen wieder über Stein.
    »Weiter, weiter!«, brüllte Gaz. »Lauft doch endlich, ihr Sturmverdammten! «
    Sie rannten voran, während hinter ihnen die Armee über die Brücke marschierte. Der Lärm Hunderter Stiefel hallte von dem Holz wider. Bald rann das Blut an Kaladins Schultern herab. Das Atmen tat weh, in seiner Seite schmerzte es schrecklich. Er hörte, wie auch die anderen gequält keuchten; diese Laute erhoben sich überall in dem engen Raum unter der Brücke. Er war also nicht der Einzige. Hoffentlich hatten sie ihr Ziel bald erreicht.
    Seine Hoffnung war jedoch umsonst.
    Die nächste Stunde war eine Tortur. Es war viel schlimmer als die Schläge, die er als Sklave erhalten hatte, und schlimmer noch als jede Wunde auf dem Schlachtfeld. Der Marsch schien gar kein Ende zu nehmen. Kaladin erinnerte sich undeutlich daran, dass er die dauerhaften Brücken gesehen hatte, als er aus dem Sklavenkarren auf die Ebene heruntergeschaut hatte. Sie verbanden die Plateaus dort miteinander, wo die Klüfte am einfachsten zu überbrücken waren, und nicht etwa dort, wo sie den kürzesten Weg bildeten. Das bedeutete oft einen Umweg nach Norden oder Süden, bevor sie sich wieder in östlicher Richtung bewegen konnten.
    Die Brückenmänner grummelten, fluchten, ächzten, und schließlich waren sie still. Sie überquerten eine Brücke nach
der anderen und ein Plateau nach dem anderen. Kaladin konnte niemals einen Blick in eine der Klüfte erhaschen. Er lief einfach immer weiter. Irgendwie wusste er, dass er geschlagen werden würde, wenn er anhielt. Es fühlte sich an, als wären seine Schultern bis auf die Knochen durchgescheuert. Er versuchte die Schritte zu zählen, aber sogar dafür war er zu erschöpft.
    Doch er blieb nicht stehen.
    Schließlich befahl ihnen Gaz gnädigerweise anzuhalten. Kaladin blinzelte, kam taumelnd zum Stillstand und wäre beinahe zusammengebrochen.
    »Anheben!«, befahl Gaz.
    Die Männer hoben die Brücke an, und Kaladins Arme schmerzten unter der neuen Bewegung, nachdem sie so lange in einer einzigen Stellung verharrt hatten.
    »Absetzen!«
    Sie traten zur Seite, und die Brückenmänner packten die Haltegriffe an den Rändern. Das war zwar schwierig, aber diese Männer schienen geübt zu sein. Sie bewahrten die Brücke vor dem Umkippen, als sie sie auf dem Boden absetzten.
    »Schieben!«
    Verwirrt stolperte Kaladin zurück, als die Männer gegen Haltegriffe an den Seiten und am hinteren Ende der Brücke drückten. Sie befanden sich am Rande eines Abgrundes, über den keine dauerhafte Brücke geschlagen war. Rechts und links schoben auch die anderen Mannschaften ihre Brücken nach vorn.
    Kaladin warf einen raschen

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