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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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töten.«
    »Genau. Außerdem glaube ich, eine persönlich übermittelte Botschaft von Euch könnte weit mehr bewirken, denn die schriftlichen Anfragen sind bisher unbeachtet geblieben.«
    »Das … bezweifle ich.«
    »Wenn sie sich weigert, Euch anzuhören, bedeutet das nur, dass ich bald wieder hier sein werde.« Er lächelte. »Und das würde hoffentlich bedeuten, dass wir beide uns wiedersehen. Deswegen freue ich mich schon jetzt darauf.«
    »Ich ebenso. Und wegen des Missverständnisses tut es mir leid.«
    »Hellheit, bitte! Ihr seid doch nicht für das verantwortlich, was ich denke und mir vorstelle.«

    Sie lächelte. »Ich sollte besser in keiner Weise für Euch verantwortlich sein, Bruder Kabsal. Aber ich fühle mich trotzdem schlecht.«
    »Das geht vorbei«, erklärte er. In seinen blauen Augen glitzerte es. »Aber ich werde gern mein Bestes geben, damit Ihr Euch wieder besser fühlt. Gibt es irgendetwas, das Ihr gern mögt? Außer dem Respekt vor Feuerern und dem Zeichnen verblüffender Bilder?«
    »Marmelade.«
    Er hielt den Kopf schräg. »Ich mag sie«, sagte sie und zuckte die Achseln. »Ihr habt mich doch gefragt, was ich gern mag. Marmelade.«
    »Dann soll es so sein.« Er zog sich in den dunklen Korridor zurück und fischte in seiner Tasche nach der Kugel, die ihm Licht spendete. Nach wenigen Augenblicken war er verschwunden.
    Warum wartete er nicht, bis Jasnah erschien? Schallan schüttelte den Kopf und firnisste nun ihre beiden anderen Bilder. Als sie getrocknet waren und Schallan sie gerade in ihre Mappe gelegt hatte, hörte sie abermals Schritte in dem Gang und erkannte Jasnahs Stimme.
    Eilig suchte Schallan ihre Sachen zusammen, ließ den Brief auf dem Tisch liegen, trat an die Seite der Loge und wartete. Einen Moment später trat Jasnah Kholin ein, begleitet von einer kleinen Dienergruppe.
    Sie wirkte keineswegs erfreut.

8
NÄHER ZUR FLAMME
    »Sieg! Wir stehen auf dem Berg! Wir zerstreuen sie vor uns! Ihre Häuser werden zu unseren Höhlen, ihr Land wird zu unserem Acker! Und sie werden brennen, wie wir es einst taten, an einem Ort, der hohl und leer und verloren ist.«
    Gesammelt am Nanaschah 1172, achtzehn Sekunden vor dem Tod. Person war eine helläugige Jungfer aus dem achten Dahn.
    S challans Befürchtungen wurden bestätigt, als Jasnah sie ansah und dann die Schutzhand zum Zeichen der Enttäuschung an ihre Seite legte. »Du bist also tatsächlich hier.«
    Innerlich krümmte sich Schallan. »Die Diener haben es Euch gesagt?«
    »Du glaubst doch etwa nicht, dass sie jemanden in meine Loge lassen und mich nicht davon in Kenntnis setzen?« Hinter Jasnah stand eine kleine Gruppe Parscher zögernd im Korridor; jeder trug einen Armvoll Bücher.
    »Hellheit Kholin«, sagte Schallan, »ich wollte nur …«
    »Ich habe schon genug Zeit mit dir verschwendet«, erwiderte Jasnah und sah sie wütend an. »Du ziehst dich jetzt sofort
zurück, Dame Davar. Und ich will dich während meiner Zeit hier nicht mehr sehen. Hast du mich verstanden?«
    Schallans Hoffnungen zerfielen. Sie wich zurück. Es war etwas Gravitätisches, Ernstes an Jasnah Kholin. Man widersetzte sich ihr nicht. Man musste nur in ihre Augen sehen und verstand .
    »Es tut mir leid, dass ich Euch belästigt habe«, flüsterte Schallan, packte ihre Tasche und ging mit so viel Würde, wie ihr noch verblieben war. Kaum konnte sie die Tränen der Verlegenheit und Enttäuschung zurückhalten, als sie den Gang entlanghastete. Sie fühlte sich wie eine vollkommene Närrin.
    Sie erreichte den Fahrstuhl, der allerdings wieder nach unten gefahren war, nachdem er Jasnah hochgebracht hatte. Schallan zog nicht an der Glocke, um ihn zu rufen. Stattdessen lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand und sank daran herab zum Boden, drückte die Knie gegen die Brust und legte ihre Tasche auf den Schoß. Sie schlang die Arme um ihre Beine, packte die Schutzhand mit der Freihand durch den Stoff ihres Ärmelsaums und atmete ruhig ein und aus.
    Zornige Menschen brachten sie immer aus der Fassung. Sie musste dann unwillkürlich an ihren Vater während eines seiner Wutausbrüche denken und hörte Schreie, Brüllen und Jammern. War sie ein schwacher Mensch, weil jede Konfrontation sie so verunsicherte? Vermutlich ja.
    Närrisches, dummes Mädchen, dachte sie, während einige Schmerzsprengsel aus der Wand neben ihrem Kopf traten. Warum hast du geglaubt, dass du das schaffst? Während deines ganzen Lebens hast du höchstens ein halbes Dutzend Mal den

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