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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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der rohen Magie.
    Evangeline schrie, und als ich aufblickte, sah ich, wie ein Düsterling sie durch den Raum schleuderte. Sie prallte krachend gegen den Fensterrahmen aus massivem Stein. Die funkelnden blauen Lichter ihrer Schutzschilde wurden matter, manche erloschen ganz, und sie lag reglos am Boden. Luc zog eine Reihe handtellergroßer Messer aus dem Gürtel. Er schleuderte sie eines nach dem anderen auf den Düsterling und trennte ihm fast den Kopf ab. Das Ungeheuer stürzte neben Evangeline.
    » Es hat funktioniert!«, rief er. » Was ist geschehen?«
    » Ich weiß es nicht!« Jeder Atemzug war eine Anstrengung, mich davon abzuhalten, mich weiter in die Magie hineinziehen zu lassen. Die Risse verbrühten mich, aber die gesunden Linien fühlten sich wie Balsam auf meiner Haut an. Wenn ich mich an einer lange genug festhalten konnte, konnte ich vielleicht die Kraft schöpfen, die Schwärze zurückzudrängen. » Ich habe den Ring benutzt, aber es wird immer schlimmer!«
    Luc stolperte, als die Schutzschilde zu versagen begannen. » Er füttert den Riss!«
    Ein Krachen ertönte auf dem Gang– das Geräusch splitternden Glases kam zu dem Chaos hinzu.
    » Es gibt Ärger!«, rief Luc.
    Einen Augenblick später stürmten Kowalski und Colin mit gezogenen Pistolen im Laufschritt in den Raum und kamen auf dem Marmorboden schlitternd zum Stehen. Kowalskis weiße Hose war schweißgetränkt, sein Gesicht rot und grau gesprenkelt, sein Atem ein schmerzliches Keuchen. » Was zur Hölle geht hier vor?«
    » Mo!« Colin machte noch einen Schritt, und Luc streckte schwungvoll die Hand aus. Eine Linie aus rötlichen Flammen stieg vom Boden auf und zwang die Männer zurückzuweichen. » Alles in Ordnung?«
    » Colin, du musst gehen! Es ist nicht sicher!«
    » Was sind das für Dinger?«, fragte Kowalski und richtete seine Pistole auf den Düsterling, der am nächsten bei ihm stand.
    Keine der beiden Kreaturen schenkte Kowalski und Colin auch nur die geringste Beachtung– wie Luc mir schon gesagt hatte, wurden sie von Magie angelockt, nicht von Flachen. Solange Kowalski und Colin nicht zwischen die Düsterlinge und mich gerieten, bestand die Chance– wenn auch nur eine winzig kleine–, dass die Kreaturen sie nicht angreifen würden.
    Die Magie war eine größere Bedrohung. Der Riss klaffte jetzt weit auf und entglitt meiner Kontrolle. Ich schloss die Finger enger um die Linien, aber sie zerfielen nur umso schneller; die rohe Magie brannte sich durch.
    » Komm her, Mo!«, rief Colin. Er schoss auf den Düsterling, der am nächsten bei mir stand. Der Unhold legte den Kopf schief; seine knochenweiße Klaue kratzte noch immer an Lucs Schutzschilden herum.
    » Raus!«, brüllte Luc. Mehr Aufmerksamkeit konnte er nicht erübrigen, denn er rief mit heiserer Stimme ständig neue Zaubersprüche.
    Kowalski tastete nach seinem Funkgerät, aber es explodierte in einem Schauer aus blauen Funken.
    » Sie verschwindet«, jammerte ich, während Evangelines Schutzschilde völlig zusammenbrachen und die Lichter sich in nichts auflösten. » Luc!«
    » Wir müssen weg«, krächzte Evangeline und richtete sich langsam auf die Knie auf. Sie klammerte sich an das steinerne Fenstersims; in ihrem Mundwinkel war Blut zu sehen. » Wir haben versagt.«
    » Nein! Ich kann es schaffen!« Aber das konnte ich nicht. Es brach alles zu schnell zusammen: All meine Welten prallten aufeinander, während die Magie aufriss, die Schutzschilde um mich herum einstürzten und die Düsterlinge in den Kreis eindrangen. Ich konnte die Mitte nicht halten, und nun waren alle in Gefahr.
    » Wenn wir jetzt aufhören, verschwindet alles«, rief Luc. » Wir müssen es zu Ende bringen!«
    Kowalski sah mich über die Wand aus dunkelroten Flammen hinweg an. » Ich komme dich holen, Mo«, sagte er und gab Colin ein Zeichen. Colin hob zustimmend den Daumen, zog eine zweite Pistole hinter dem Rücken hervor und richtete sie auf den Düsterling neben mir. Kowalski war gespenstisch ruhig und bewegte sich gezielt auf uns zu, während Colin Schuss um Schuss abfeuerte.
    » Gib mir den Ring«, drängte Evangeline. » Er ist alles, worauf es den Düsterlingen ankommt. Sie werden ihm folgen, nicht dir.«
    » Ich kann ohne ihn nicht an die Magie gelangen! Dann kann ich sie nicht reparieren!«
    » Die Linien sind gerissen. Sie sind jetzt nicht mehr zu reparieren. Wirf mir den Ring zu!«
    » Der Ring hat den Riss hervorgerufen. Gib ihn ihr nicht!«, rief Luc. Er war zur Seite gewichen, um gegen

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