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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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einen der Düsterlinge zu kämpfen, und ich konnte das Zischen des Schwerts hören, das die Luft durchschnitt und auf verwesendes Fleisch traf. Der vertraute Gestank erfüllte die Luft. Kowalski kam nach wie vor auf mich zu und nickte aufmunternd, obwohl sein Blick wild durch den Raum huschte.
    Evangelines Stimme war leise, tröstlich inmitten des Durcheinanders. » Wir können dich wieder verbergen, Mo. Wir können den Verhüllungszauber erneuern.«
    Ich wandte mich ihr zu, da ich verzweifelt nach Zuflucht suchte. Nicht nur für mich, sondern für uns alle.
    Kowalski blieb stehen, als Colin nachlud, und wartete auf sein Zeichen, bevor er sich weiter voranzubewegen begann. Zugleich machte der Düsterling einen Satz durch den Raum, der Boden brach unter mir auf, und Luc riss mit aller Kraft an der unsichtbaren Kette, die uns verband.
    Ich entging der Explosion um ein Haar und landete ausgestreckt zu Lucs Füßen.
    Kowalski hatte nicht so viel Glück. Der Geysir aus roher Magie traf ihn mitten in die Brust und breitete sich über seine Haut aus, unter seine Haut, beleuchtete ihn mit einem schrecklichen Gleißen– und dann war er nur noch eine schlaffe, geschwärzte Masse auf dem Boden.
    Ich schrie, und Colin raste auf mich zu. Der Düsterling landete mit einem Kreischen auf ihm, und Luc stieß die Kreatur mit einem pulsierenden, kupferroten Licht zurück.
    » Es werden noch mehr Düsterlinge kommen«, keuchte Evangeline. » Der Riss wird sie anziehen. Selbst wenn sie uns nicht umbringen, kann dein Freund hier nicht überleben. Gib mir den Ring.«
    Colin kroch von dem Düsterling weg und versuchte immer noch, zu mir zu gelangen. Luc kämpfte weiter. » Mouse! Tu’s nicht! Vertrau mir!«
    » Bist du verrückt?« Der Düsterling schlitzte Colin den Arm auf, und Blut strömte hervor. Sein Schmerzensschrei traf die Entscheidung für mich. » Wir müssen hier weg!«
    Ich zog den Ring vom Finger und warf ihn in hohem Bogen Evangeline zu. Das Licht aus dem Stein war strahlend hell, sogar im Vergleich zu der überall entlangströmenden Magie. Evangeline fing den Ring geschickt aus der Luft.
    » Braves Mädchen«, sagte sie mit einem eisigen Lächeln.
    Mit einem Ächzen köpfte Luc seinen Düsterling und schoss einen weiteren Lichtstrahl in Colins Richtung; er verfehlte ihn nur knapp, schleuderte aber die andere Kreatur hintenüber aus dem Fenster.
    Luc stieß mich zu Colin und wirbelte weg. Er schoss einen rotorangefarbenen Flammenstrahl am Schwert entlang, geradewegs auf Evangeline.
    Ich kreischte.
    Sie wehrte den Schuss mit einer beiläufigen Drehung ihres Stabs ab.
    » Du Miststück! Du hast uns in die Falle gelockt«, zischte er und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. » Du wolltest die Sturzflut gar nicht aufhalten. Du wolltest sie auslösen.«
    » Was?« Ich kämpfte mich auf die Beine. Colin packte mich um die Taille und versuchte mich wegzuschleifen, aber ich wehrte mich gegen ihn und stellte mich breitbeinig hin. Ohne den Ring konnte ich die Linien, die durch den Raum peitschten, nicht mehr sehen oder spüren, aber ich wusste, dass sie da waren, bereit, uns beide auszulöschen, wie umgerissene Hochspannungsleitungen in einem Sturm. Wenn sie uns berührten, würden wir tot sein. Wir konnten nicht weg, konnten aber auch nicht hierbleiben. » Sie ist auf unserer Seite, Luc!«
    Er bedachte mich mit einem mitleidigen Blick und zielte wieder mit dem Schwert auf sie. Dunkelrote Flammen pulsierten die Klinge entlang. » Sie hat uns belogen. Von Anfang an. Sie gehört zu den Seraphim, Mouse. Zur Hölle– vielleicht ist sie ihre Anführerin!«
    Evangeline neigte den Kopf leicht zur Seite und bewunderte den Ring, den sie geziert zwischen Zeigefinger und Daumen hielt. » Nicht die Anführerin, Lucien. Nichts derart Großartiges. Es ist schon ruhmreich und ein Privileg, der Sache überhaupt zu dienen. Woher wusstest du es?«
    » Du hättest nicht behaupten sollen, dass mein Vater mit von der Partie wäre. Er würde nie versuchen, der Prophezeiung ein Schnippchen zu schlagen.«
    » Ja, Dominic hängt am Althergebrachten, nicht wahr? Er hat gewiss schon einen hohen Preis dafür gezahlt, und doch hält er sich so sklavisch wie nur irgendjemand an die Prophezeiung. Aber die Quartoren könnten ihn überstimmt haben…«
    Er schnaubte. » Als ob das je geschehen würde! Du hast uns über die Quartoren belogen. Du hast auf Mouse gespielt wie auf einer verdammten Stradivari, mit all deinem Geschwätz darüber, was Verity getan

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