Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
Vom Netzwerk:
hätte. Du hast gewusst, dass sie alles tun würde, wenn du es so verpacken würdest. Du hast sie angewiesen, die mächtigste Gruppe von Linien zu öffnen, die du finden konntest, und sie dann gebeten, sie zu flicken. Verstanden, Mouse? Sie hat von dir verlangt, eine Operation am offenen Herzen mit einem Buttermesser und einem Pflaster durchzuführen. Jetzt ist der Stein ins Rollen gekommen, nicht wahr? Genau, wie du wolltest.«
    » Wir dachten, Verity auszuschalten würde dafür sorgen, dass die Sturzflut ungehindert hereinbrechen würde. Aber als der Ring auf Mo reagiert hat, wussten wir, dass wir nicht auf der ganzen Linie Erfolg gehabt hatten.« Sie warf mir einen verächtlichen Blick zu. » Du warst so schwach. Wirklich erbärmlich mit all deinem widerlichen Geschwafel über Gerechtigkeit und Trauer. Wir haben dich nicht wirklich für eine Bedrohung gehalten. Warum hätten wir uns zeigen sollen, da wir doch einfach zusehen konnten, wie du versagst? Als ihr dann die Bindung vollzogen habt, wurde uns klar, dass wir alles aus dem falschen Blickwinkel betrachtet hatten. Die Sturzflut brauchte das Gefäß, um zu beginnen, also haben wir dich zu unseren eigenen Zwecken eingespannt. Da stehst du nun, zu der Stunde, da die Sturzflut begonnen hat, als diejenige, die sie erst ermöglicht hat. Und ohne den Ring hast du keine Möglichkeit, noch einmal auf die Magie zuzugreifen. Du hast uns einen großen Dienst erwiesen, Mo.«
    » Sie haben Verity umgebracht.« Mir drehte sich der Magen um, und meine Beine gaben nach; ich spürte Colins Arme um mich herum. Seine Stimme klang wie ein Traum, bestürmte mich, wegzugehen.
    » Ich habe versucht, es den Höhergestellten auszureden. Ich dachte, sie könnte zu unserer Auffassung bekehrt werden, aber das ist mir nicht gelungen. Sie bat um Bedenkzeit und bestand darauf, nach Hause zurückzukehren. Als ob sie vor uns hätte fliehen können! Meine Vorgesetzten hatten den Verdacht, dass sie plante, die Quartoren über alles zu informieren, und das durften wir nicht zulassen. Wie ich dir schon einmal gesagt habe, muss man zuweilen um des Gemeinwohls willen unangenehme Dinge tun.« Sie richtete ihre fürchterlichen blassen Augen auf mich. » Lucien zum Beispiel hat sich an einen schwachen Ersatz für das Mädchen, das er eigentlich bekommen sollte, gebunden. Letztendlich vergebens, wie ich dir versichern kann, aber in gewisser Weise ehrenhaft.«
    Die Flammen auf Lucs Schwert loderten heller. » Gib den Ring zurück.«
    Sie lachte. » Ich glaube nicht, dass ich das tun werde. Du darfst gern versuchen, ihn dir zu holen, Lucien, aber deine Flachen werden hier nicht viel länger überleben.«
    Er hielt inne und warf einen unsicheren Blick auf den Boden um mich herum. Ich konnte die Linien nicht sehen, aber ich wusste, dass sie näher heranrückten, jeglicher Kontrolle entglitten.
    » Oh, Lucien. Es fällt dir schwer, für dich selbst zu handeln und nicht für die Prophezeiung, nicht wahr? Wie traurig.« Sie schüttelte den Kopf und umschloss den Ring mit der Hand. » Die Sturzflut hat begonnen. Weitere Düsterlinge sind auf dem Weg hierher. Setz mir ruhig nach, wenn du willst– alles, was dich das kosten wird, ist Mo.«
    Damit verschwand sie.
    Ein Tosen, das ich nur zu gut kannte, baute sich auf: Düsterlinge strömten in Wellen durchs Dazwischen herbei. Luc stand inmitten des zerstörten Kreises und wirkte vollkommen besiegt. Colin zog mich an sich, und mir war die Kraft ausgegangen, mich zu wehren. Sein Hemd war blutdurchtränkt; Blut tropfte auch auf den Boden, und sein Gesicht war bleich vor Schock. » Wir müssen dich hier wegbringen, Mo. Die Polizei ist auf dem Weg hierher.«
    » Luc?«, sagte ich und trat einen Schritt auf ihn zu, ohne mich um die Linien zu kümmern.
    Er starrte die Stelle an, an der Evangeline gestanden hatte, und hielt das Schwert mit schwer gezeichneter Miene locker in der Hand. » Wir haben verloren.«
    » Wir können nicht gegen sie kämpfen«, sagte ich und zog an seiner Hand. » Wir müssen weg.«
    Hoch über uns bombardierten die Düsterlinge den Turm. Ich griff nach Luc, als Ziegelsteine und Mörtel herabzuregnen begannen. » Luc, bitte.«
    Er schlang sich das Schwert auf den Rücken, trat auf Colin und mich zu und brachte uns ins Dazwischen, weg von dem Schwarm von Düsterlingen.
    Wir landeten auf einem Dach in der Nähe. Der sandfarbene Kalkstein des Wasserturms war von Horden von Düsterlingen bedeckt, mehr, als ich mir in dieser oder irgendeiner anderen

Weitere Kostenlose Bücher