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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Schritt.
    » Ich brauche keinen Babysitter«, stieß ich hervor, als wir an der Reinigung an der Ecke vorbeikamen.
    » Und ich kann diesen Trotz nicht gebrauchen. Hör zu, Kid, ich bin nicht hier, um dich unglücklich zu machen. Geh ins Einkaufszentrum, lass dir die Nägel machen, gib sechs Dollar für eine Tasse Kaffee aus, oder was auch immer du tust. Ich werde dir nicht im Weg stehen. Du wirst noch nicht einmal wissen, dass ich da bin.«
    Klar. Keiner würde den gut aussehenden Kerl mit der ständig finsteren Miene bemerken, der jede meiner Bewegungen verfolgte. Alles ganz normal.
    » Ich gehe nicht ins Einkaufszentrum«, blaffte ich, » und du kannst mich nicht einfach ›Kid‹ nennen. Wie alt bist du überhaupt? Zweiundzwanzig?«
    » Alt genug, um zu wissen, dass es keinen Zweck hat, mit deinem Onkel hierüber zu streiten. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, Billy neigt dazu zu bekommen, was er will.«
    » Und was ich will, spielt keine Rolle.«
    » Ich schätze, das kommt darauf an, was du willst.« Er warf im Gehen einen Blick hinter uns. » Mir scheint, deine persönliche Sicherheit sollte im Moment weit oben auf deiner Liste stehen.«
    Sollte sie, tat sie aber nicht. Veritys Mörder zu finden stand an oberster Stelle. Alles andere kam erst weit, weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Ich machte mir aber nicht die Mühe, das Colin zu erklären. » Übrigens, ich trinke keinen Latte macchiato. Und lasse mir auch nicht die Nägel machen.«
    Colin sah mich einen Moment lang an, bevor er nickte. Mir wurde plötzlich bewusst, dass die Leute, mit denen ich seit Kurzem die meiste Zeit verbrachte, entweder Familienmitglieder waren oder in Onkel Billys Sold standen. Der Gedanke machte mich noch missmutiger.
    » Also ist das dein Job?«, fragte ich und ließ so viel Herablassung in meine Stimme einfließen, wie ich nur konnte. » Bodyguard spielen?«
    Er trat vor mich, verstellte mir den Weg und ging langsam mit rot anlaufendem Gesicht auf mich zu. Ich machte unwillkürlich einen Schritt zurück, dann noch einen. Und noch einen. Er kam immer weiter, bis ich an die Wand des Autoersatzteilehandels gedrängt war. » Ich spiele nicht. Du bist ja vielleicht ein altkluges Gör, aber dein Onkel macht sich Sorgen um dich. Glaubst du wirklich, dass er jemanden einstellen würde, der nur spielt?«
    Ich schluckte und starrte den Kragen seines Hemds an, den Pulsschlag an seinem Hals. Wenn ich ihn vorher noch für harmlos oder durchschnittlich gehalten hatte, hatte ich mich eindeutig getäuscht, oder er war ein verdammt guter Pokerspieler. Er konzentrierte sich mit einer Intensität auf mich, die mich vergessen ließ, wie man atmete. Ein Fünkchen Furcht– oder irgendetwas anderes– flammte in meiner Brust auf.
    » Nein.«
    » Stimmt genau.« Er trat zurück, und ich schluckte Luft herunter.
    Er wies auf die Bank. » Nach dir.«
    Wir gingen wieder los, und ich wischte mir diskret die feuchten Hände am Rock ab.
    » Ich arbeite für deinen Onkel auf dem Bau«, sagte er einen Moment später leichthin im Plauderton. » Als Tischler. Wenn ich nicht gerade Babysitter bin.«
    Ich versuchte, im gleichen Ton zu antworten. » Was von beidem ist dein richtiger Job?«
    » Jeweils der, der am Monatsende die Rechnungen bezahlt.« Er zuckte die Achseln. » Dein Onkel war immer gut zu mir. Er brauchte Hilfe, und ich war gern bereit einzuspringen.«
    Ja. Er wirkte ganz begeistert. Ich hätte ihn gern gefragt, in welcher Hinsicht genau Onkel Billy gut zu ihm gewesen war, aber wir waren an der Bank angekommen. Er winkte mich in die Schlange vor dem Geldautomaten. » Wir sehen uns, wenn du fertig bist.«
    Ich wartete, bis ich an der Reihe war, und warf dann und wann einen verstohlenen Blick zu Colin hinüber. Er lehnte an einer Bushaltestelle in der Nähe und hielt eine aufgeschlagene Ausgabe der Sun-Times in der Hand, während seine Augen fast ohne Unterlass die Straße absuchten. Ich konnte beinahe spüren, wie sein Blick über mich glitt, aber er fing meinen nie auf. Eines musste ich zugeben– er war unauffällig.
    Er folgte mir durch den Supermarkt, blieb aber so weit hinter mir, dass ich ihn nur entdeckte, wenn ich gezielt Ausschau hielt. Als ich fertig war, stand er schon wieder draußen und las den Sportteil.
    » Hier.« Ich hielt ihm die schwerste Einkaufstüte hin.
    » Das gehört nicht zu meinen Aufgaben.«
    » Ich kann sie nicht alle auf einmal tragen«, sagte ich. » Wenn jemand versucht, mich umzubringen, gebe ich dir

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