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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Grinsen.
    » Es ist so, als ob es ihnen egal ist, wer Verity umgebracht hat.« Ich hatte es nicht sagen wollen, aber es rutschte mir dennoch heraus.
    Er winkte unbekümmert ab. » Elsa wird sie schon in die richtige Richtung schicken, meine Liebe. Sie wird sich gut um dich kümmern.«
    Ich brauchte eigentlich niemanden, der sich um mich kümmerte, aber es kam mir undankbar vor, das auszusprechen. Außerdem hatte das Onkel Billy noch nie aufgehalten.
    » Ich will, dass sie die fassen, die es getan haben.«
    Er nickte. » Du willst Gerechtigkeit. Aber es ist schwer, sich auf Gerechtigkeit zu beschränken und nicht stattdessen Rache zu nehmen.«
    » Gibt es da einen Unterschied?«
    » Gerechtigkeit besteht darin, sie für Veritys Schmerz bezahlen zu lassen. Rache bedeutet, sie für deinen bezahlen zu lassen.«
    » Ich will beides.«
    » Natürlich willst du das. Aber du musst es anderen überlassen.« Strenge überlagerte das Mitgefühl in seiner Stimme.
    Gott, ich hatte es satt, dass alle mir erzählten, wie vorsichtig ich sein musste. Es hatte zu viele Veränderungen gegeben– Veritys Tod, Kowalskis Neugier, Lucs Ausweichen–, und vorsichtig und still passte nicht mehr zu mir. Es war verstörend. Auch einsam. Ich hatte siebzehn Jahre damit zugebracht, stumm jeder Regel des Regelwerks zu folgen. Das war auch größtenteils ganz gut gelaufen. Aber Veritys Tod hatte mein Leben in zwei Hälften zerbrochen– vorher und hinterher–, und jetzt lief nichts mehr so, wie es sollte. Das Problem war, dass der einzige Mensch, dem das bewusst zu sein schien, Luc war, und er wollte mir immer noch nicht helfen.
    » Deine Mutter macht sich Sorgen um dich.«
    » Sie macht sich immer Sorgen«, wiegelte ich ab. » Du weißt doch, wie sie ist.«
    » Die Umstände verändern die Situation, Mo. In diesem Fall bin ich ihrer Meinung.«
    Das war neu. Und unwillkommen. » Warum?«
    Er zählte die Argumente an den Fingerspitzen ab. » Du bist die einzige Zeugin des Mordes an Verity. Du bist gesehen worden, wie du mit der Polizei gesprochen hast, was dich zu einem Unsicherheitsfaktor macht. Und du bist zwar ein liebes Mädchen, aber nicht besonders gut in der Lage, dich selbst zu verteidigen. Wer auch immer Verity umgebracht hat, hätte beinahe auch dich getötet. Wer sagt, dass sie nicht versuchen werden, die Sache zu Ende zu bringen?«
    Die Klimaanlage bescherte mir plötzlich eine Gänsehaut auf den Armen. » Das ist verrückt. Ich bin niemandem wichtig.«
    » Mir schon. Deiner Mutter auch.«
    » Ich meine, niemandem, der…« Ich gestikulierte hilflos. » Keinem Bösen.«
    » Es ist nur vernünftig. Ich habe deinen Eltern etwas versprochen, und ich breche mein Wort nicht, Mo. Ob es dir nun gefällt oder nicht, es ist meine Pflicht, dich zu beschützen.« Er hob eine Hand und winkte zur Theke hinüber, um eine frische Tasse Kaffee zu bestellen.
    » Mich beschützen… Wie?« Ich setzte mein Glas ab und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Der Typ von der Theke stellte sich stumm neben Onkel Billy; sein Gesichtsausdruck war kühl und gelassen. Er nickte mir ein einziges Mal zu und wandte sich dann meinem Onkel zu. Nun, da ich ihn von Angesicht zu Angesicht sah, wusste ich mit absoluter Sicherheit, dass er kein gewöhnlicher Gast war. Er war eine Komplikation. Eine große.
    » Mo, das ist Colin Donnelly. Dein Bodyguard.«

Kapitel 7
    » Mach den Mund zu, Mo, sonst fliegt dir noch etwas hinein.«
    Ich presste die Lippen aufeinander und starrte Onkel Billy böse an, dann den Kerl, dann wieder meinen Onkel.
    » Zu deinem eigenen Schutz«, sagte er begütigend.
    Ich sackte unbeeindruckt in mich zusammen. Ich hatte den Typen kaum bemerkt, als ich hereingekommen war. Wenn er mich schon beschützen sollte, könnte er sich wenigstens die Mühe machen, furchteinflößend statt gelangweilt dreinzublicken. Gut aussehend auf raue, abgehärtete Art, aber eindeutig gelangweilt, mit einem Hauch von Missmut. Sein hellbraunes Haar war kurz geschnitten, und seine dunklen, harten Augen musterten mich abschätzend und schienen mich unbedeutend zu finden. Trotz der Hitze trug er Cargohosen und darüber ein weißes Baumwollhemd mit aufgekrempelten Ärmeln.
    » Ich brauche keinen Schutz. Die Schule geht jetzt wieder los. Was soll er denn machen, mir durch St. Brigid’s folgen? Er sieht ein bisschen zu alt für den Chemieleistungskurs aus.« Ich kniff die Augen zusammen. Chemiestudent, oder vielleicht sogar Doktorand. Aber etwas an der Art, wie er wachsam und

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