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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Bedingung.«
    Ich versuchte, seinem festen, dunklen Blick zu begegnen, ohne zurückzuzucken. » Welcher?«
    » Du kannst gehen, dieses eine Mal. Aber morgen werden du und ich ein Gespräch führen.«
    » Ein Gespräch?«
    » Über diese ›Dinge‹, die du erledigen musst. Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass du etwas vorhast, was du nicht tun solltest, Mo. Vielleicht hast du gute Gründe, aber ich muss dennoch darüber Bescheid wissen. Ich gewöhne mich langsam an dich. Es wäre beschissen, wenn dir etwas zustoßen würde, weil du mir nicht vertraust.«
    » Du lässt mich heute Abend wirklich gehen? Verfolgst uns nicht im Abstand von fünf Autos? Nicht, dass du mich dabei erwischen würdest, etwas Falsches zu tun«, fügte ich hastig hinzu. » Es geht ums Prinzip.«
    » Dieses eine Mal. Heute Abend. Schreib mir eine SMS , wenn du da bist und wenn du nach Hause kommst.«
    » Das ist aber viel Kontrolle.«
    » Wenn dir das nicht passt, bleib zu Hause.«
    » Abgemacht.«

Kapitel 21
    Ich wartete auf den Stufen vor der Haustür auf Evangeline. Colin saß neben mir, die langen Beine ausgestreckt, ein Bild der Lässigkeit. Er strahlte Missbilligung aus, sagte aber nichts. Um uns herum tratschten Nachbarn über Gartenzäune hinweg, während Kinder Fangen spielten und auf ihren Rollern über den holprigen Bürgersteig fuhren. Der Geruch nach Holzkohle und gegrilltem Fleisch erfüllte die Luft. Ich hatte meiner Mutter erzählt, dass Evangeline wollte, dass ich ihr half, ein paar von Veritys Fotos für ihre Eltern durchzusehen, und meine Mutter hatte zugestimmt, besonders, nachdem Colin den Ausflug abgesegnet hatte.
    Ich hatte die Schuluniform gegen Jeans und ein T-Shirt eingetauscht; darüber trug ich ein Kapuzenshirt gegen die im Wetterbericht vorhergesagte Kälte. Dieses Jahr hatte es keinen Altweibersommer gegeben, nur ein stetiges Nachlassen von Licht und Wärme. Die Dämmerung senkte sich bereits herab, die Schatten wurden länger, und die Stufen hatten nicht viel von der Wärme des Tages gespeichert.
    Colin stand auf, als Evangeline einparkte. » Hast du dein Handy dabei? Ist es angestellt?«
    » Du hast gesagt, dass du mich nicht verfolgen würdest«, rief ich ihm ins Gedächtnis und warf einen nervösen Blick auf den silbernen BMW .
    » Ich will, dass du vorbereitet bist«, sagte er.
    » Kannst du bitte versuchen, positiv zu denken?«
    » Ich fände es sehr positiv, wenn du dein Handy an hättest.«
    Ich zeigte ihm das Display. » Zufrieden?«
    » Nicht wirklich. Meld dich, wenn du da bist.«
    » Und wenn ich nach Hause komme. Mir wird nichts passieren. Evangeline wird nicht zulassen, dass mir etwas zustößt.« Davon war ich wenigstens überzeugt. Ich berührte sacht seinen Ärmel. » Danke.«
    Er ließ die Hand auf meiner ruhen. Das Gewicht seiner Finger– warm und stark– war tröstlich. » Pass auf dich auf.«
    Ich löste mich widerwillig von ihm und ging den Bürgersteig entlang. Ich konnte den ganzen Weg über seinen Blick auf mir ruhen spüren. Als wir davonfuhren, sah ich zurück. Colin stand auf den Stufen, die Hände in die Taschen gerammt, und irgendetwas in meiner Brust schmerzte bei dem Anblick.
    » Herzlichen Glückwunsch«, sagte Evangeline. » Ich war mir nicht sicher, ob es dir gelingen würde, ihn zu überreden.«
    » Er vertraut mir.« Die Worte ließen mir ein bisschen übel werden. » Ich lüge ihn schon an, seit wir uns kennengelernt haben, aber er vertraut mir.«
    » Manchmal muss man verabscheuungswürdige Dinge tun, weil das Gemeinwohl es erfordert«, sagte sie. » Das ist eine Lektion, die du jetzt lernen solltest, solange die Konsequenzen nur unbehaglich sind.«
    Klar. » Was geschieht heute Nacht?«
    » Die Bindungszeremonie. Es ist ein Ritual, das viele Bögen durchlaufen, und sie wird explizit in der Prophezeiung erwähnt. Wenn wir Erfolg haben, wird sie deine Fähigkeit bestätigen, Veritys Platz einzunehmen.«
    » Und wenn nicht?«
    » Dann haben die Seraphim– wer sie auch sind– gewonnen.«
    » Was bewirkt es? Das Ritual?«
    » Die Bindung gestattet den Beteiligten, die Magie des jeweils anderen zu nutzen, die Macht der Ley-Linien miteinander zu teilen. Wenn zum Beispiel ein Wasserbogen an einen gebunden wird, der die Erde benutzt, könnte der Wasserbogen nun dank der Zeremonie auch die Magie einer Erdlinie nutzen. Es ist anstrengend für beide Parteien, kann aber nützlich sein.«
    » Also steigert die Bindung ihre jeweiligen Kräfte.«
    » Ja. Sie bietet auch einen

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