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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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ich sie nicht erkenne? Sie des Mordes beschuldige?«
    Er starrte mich unverwandt an; in seinem Gesicht brauten sich Gewitterwolken zusammen, aber seine Stimme hatte immer noch einen schmeichelnden Unterton. » Ich will, dass du die Nachtzeit mit einberechnest, deine geistige Verfassung, das Gute, das du damit bewirken könntest, diese Männer aus dem Verkehr zu ziehen.«
    » Wie sollte ich das tun?«
    » Einer hat eine Narbe am rechten Unterarm. Der andere hat eine Blume auf die Brust tätowiert. Das war zu dem Zeitpunkt leicht zu übersehen, aber jetzt hattest du ja Gelegenheit, gründlich nachzudenken…«
    Ich warf einen Blick zu Colin, der ein plötzliches Interesse an seinen Schuhen entwickelt hatte. Er wirkte angespannt, die kräftigen, kantigen Kiefer zusammengepresst; Bartstoppeln glänzten im gedämpften Licht der Bar.
    » Ich muss los.« Ich ließ mich aus der Nische gleiten.
    » Du bist gerade erst angekommen!« Es lag keine Empörung in seiner Stimme, nur Erschrecken, aber das würde nicht lange anhalten.
    » Ich habe morgen Schule. Du weißt doch, wie Mom dann immer ist.« Ich ging nach vorn und machte mir nicht die Mühe nachzusehen, ob Colin mir folgte.
    » Rede ihr zu, Vernunft anzunehmen«, hörte ich meinen Onkel knurren.
    Colin holte mich beim Truck ein.
    » Er will, dass ich lüge. Das weißt du, oder?« Ich knallte die Tür so kräftig zu, dass das Fenster klapperte.
    » Das war schwer zu überhören.«
    » Diese Kerle? Die Russen? Die haben Verity nicht umgebracht.«
    Er startete den Motor und ließ ihn eine Weile im Leerlauf vor sich hin tuckern. » Wahrscheinlich nicht. Das heißt aber nicht, dass sie niemand anderen getötet haben.«
    » Und deshalb ist es dann in Ordnung?«
    » Das habe ich nicht gesagt.« Er fädelte sich in den Verkehr ein.
    » Wenn ich diese Typen identifiziere, wird die Polizei aufhören, nach den wahren Mördern zu suchen.« Was eigentlich nicht sehr schlimm war. Sie würden niemals in der Lage sein, die Düsterlinge oder die Leute, die hinter ihnen standen, festzunehmen. Es würde dafür sorgen, dass Kowalski sich nicht länger mit meinem Fall befasste. Aber es würde noch eine Lüge mehr sein. Als hätte es davon nicht schon genug gegeben.
    » Dein Onkel wird nicht aufhören. Seine Ergebnisse sind vielleicht eher nach deinem Geschmack.« Colins Stimme war emotionslos, aber ich wusste, was er meinte. Das Problem bestand darin, dass Onkel Billy auch nicht besser als die Polizei geeignet war, mit den Düsterlingen fertigzuwerden. Ganz gleich, welche Art von Selbstjustiz er zu üben gedachte, Magie würde dabei keine Rolle spielen.
    Mir kam ein Gedanke. » Was würde mit dir passieren? Wenn ich diese Typen wirklich identifizieren würde?«
    » Versuchst du, mich loszuwerden?« Er zog eine Augenbraue hoch. » Ich bin hier, bis Billy glaubt, dass du in Sicherheit bist.«
    » Er hat gesagt, dass es das Viertel sicherer machen würde, diese Kerle verhaften zu lassen.«
    » Ich glaube, dein Onkel hat andere Sicherheitsstandards für dich als für das Viertel insgesamt. Tut mir leid.« Er klang nicht, als ob es ihm sonderlich leidtat.
    » Also sollte ich morgen mit Kowalski rechnen?«
    » Du hast ein bisschen Zeit.«
    » Was würdest du tun?«
    » Wenn ich du wäre? Herausfinden, worüber Mädchen reden, wenn sie alle gemeinsam ins Bad gehen.«
    Ich stieß ihn an und war seltsam dankbar für den lahmen Versuch, einen Witz zu machen. » Ich meine es ernst!«
    Er dachte nach. » Es kommt darauf an, was du willst, Mo.«
    » Gerechtigkeit«, sagte ich sofort.
    Er zuckte mit einer Schulter. » Danach.«
    » Was meinst du?«
    » Du kannst nicht den Rest deines Lebens damit verbringen, um deine Freundin zu trauern. Ganz gleich, wie das hier ausgeht, du wirst irgendwann an einen Punkt gelangen, von dem aus du für dich selbst leben musst, nicht für sie. Billy macht keine Witze, wenn er sagt, dass es besser wäre, wenn diese Typen weg wären, aus vielerlei Gründen. Aber du musst nicht unbedingt diejenige sein, die dafür sorgt. Es ist ein Weg…« Er hielt inne. » Es ist eine Straße, von der es nicht viele Abfahrten gibt, weißt du? Wenn du dich dafür entscheidest, könnte es später schwierig sein umzukehren. Es wäre vielleicht ganz schlau, dir für eine Weile alle Optionen offenzuhalten.«
    » Glaubst du nicht an Schicksal?« Ich grub die Finger in den Türgriff und wartete auf seine Antwort.
    Sein Mund verhärtete sich. » Die Menschen schaffen sich ihr eigenes Schicksal.« Ich

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