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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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Falsches getan. Colin hätte besser als irgendjemand sonst verstehen sollen, dass man jemandem zu helfen versuchte, der in Gefahr schwebte. Das war sein Job, wie er mir gern ins Gedächtnis rief, praktisch seine ganze Daseinsberechtigung. Nur weil die Gefahr, die Constance drohte, magisch und nicht alltäglich war, konnte ich sie noch lange nicht ignorieren.
    » Constances magische Kräfte sind in der Schule erwacht und außer Kontrolle geraten.«
    » Also hast du eingegriffen.«
    » Hätte ich sie sterben lassen sollen? Die Schwester meiner besten Freundin?«
    Langsam zog er meinen Reißverschluss an dem Metallhaken auf und enthüllte die ruinierte Bluse darunter. Ich sah reglos zu.
    » Das ist viel Blut«, sagte er.
    Ich legte meine Hand über seine. » Es geht mir gut.«
    Er drehte seine Hand mit der Handfläche nach oben und verschränkte unsere Finger. Es fühlte sich stabil und sicher an. » Wohin seid ihr gegangen?«
    » Mit Luc.« Colin wusste genug über Lucs Kräfte, um zu verstehen, dass wir überall auf der Erde gewesen sein konnten. » Er hat mich aus dem Zimmer geschickt, bis es vorbei war.«
    Statt wieder alle Schotten dicht zu machen, wie ich es erwartet hatte, entspannte er sich ein wenig. » Also ist er doch kein Vollidiot.«
    » Zumindest heute nicht.«
    Er nickte und lehnte sich zurück. » Geht es Veritys Schwester gut?«
    » Sie … ruht sich jetzt aus. Sie wird Hilfe brauchen, um den Umgang mit ihren Kräften zu erlernen.«
    » Das ist aber doch nicht deine Aufgabe, oder?«
    » Nein. Ich habe keine Erfahrung damit.«
    » Gut.« Er führte unsere verschlungenen Hände an seine Lippen. » Lassen sie dich jetzt in Ruhe?«
    Die Worte blieben mir in der Kehle stecken. » Nicht so ganz.«
    Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. » Du siehst fürchterlich aus«, sagte er und griff nach der Tür. » Komm, du musst dich frisch machen.«
    Ich folgte ihm ins Haus und wartete, während er die Alarmanlage deaktivierte. » Colin …«
    » Die Bluse da kannst du genauso gut gleich verbrennen«, sagte er, füllte zwei Gläser mit Leitungswasser und reichte mir eines.
    Ich sah an mir herab. » Meinst du?«
    Er stürzte das halbe Glas hinunter. » Deine Mutter wird sonst am Waschtag vielleicht misstrauisch.«
    Ich nahm einen Schluck und wurde mir plötzlich bewusst, wie trocken mein Mund war. » Die Fähigkeit meiner Mutter, Dinge bewusst zu ignorieren, ist beeindruckend, das solltest du mittlerweile wissen.«
    » Da hast du recht.«
    Er blieb vor meinem Zimmer stehen, während ich eine frische Schuluniform anzog – ganz der perfekte Gentleman, wenn perfekte Gentlemen denn für die Mafia arbeiteten und ein oder zwei Pistolen bei sich trugen.
    » Also zieht Luc dich da wieder mit hinein«, rief er mit seltsamem Unterton durch die geschlossene Tür.
    » Er zieht mich nicht mit hinein«, sagte ich, streifte mein ekelerregendes Oberteil ab und knüllte es zusammen. Es war feige, aber es war einfacher, mit ihm zu sprechen, wenn ich die Sorge und die Gereiztheit in seinem Gesicht nicht sehen konnte. » Irgendetwas stimmt mit der Magie nicht. Die Quartoren glauben, dass es mit dem zusammenhängt, was ich getan habe. Sie glauben, dass ich alles irgendwie verändert habe.«
    » Na und? Du hast ihnen den Arsch gerettet. Sie sollten dir danken, statt dir Vorwürfe zu machen.«
    Ich zog eine frische Bluse über und versuchte, die richtigen Worte zu finden, Worte, die alles erklären konnten, ohne zu viele Alarmglocken schrillen zu lassen. » Sie machen mir nicht unbedingt Vorwürfe, aber sie müssen herausfinden, was los ist. Constance hätte heute nicht in Gefahr geraten dürfen.«
    » Nicht dein Problem.«
    » Was, wenn es das doch ist? Was, wenn ich die Magie irgendwie beschädigt habe und Constance deshalb zu Schaden gekommen ist? Ich kann mich dem nicht einfach entziehen.«
    » Du hast im Moment genug um die Ohren«, sagte er in gereiztem Ton. » Die Magie wird warten müssen.«
    Ich befestigte den kratzenden Schottenrock und öffnete die Tür. » Besser so?«
    Er musterte mich langsam mit prüfendem Blick, und ich schlang die Zehen in den Teppich. Plötzlich war mir sehr bewusst, dass Colin – und das erst zum zweiten Mal – in der Tür zu meinem Schlafzimmer stand. » Besser«, pflichtete er mir bei.
    » Weißt du, du könntest hereinkommen.«
    Er lehnte sich in die Tür. Einer seiner Mundwinkel zuckte hoch. » Ich bin doch drinnen.«
    » Nicht wirklich.« Ich spürte, wie die Röte sich meinen Hals hinauf bis in

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