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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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keine Angst vor ihnen haben soll, dann gewöhnlich, weil sie etwas wirklich Erschreckendes getan haben. Ich drehte leicht den Kopf und hielt Ausschau nach dem Messerblock, der ein paar Meter entfernt auf der Theke stand.
    Ekomow streckte den Arm aus und tätschelte mir mit zur Klaue verkrümmten Fingern die Hand. Es gelang mir, nicht zusammenzuzucken. Er war weitaus älter als mein Onkel. Ich wusste nicht, ob ihn das schwächer oder nur noch ausgefuchster machte. Auf jeden Fall rührte ich mich nicht, als er erklärte: » Wir könnten einander helfen. Wie ich dir schon sagte, verdient ein Gefallen eine Gegenleistung.«
    » Wie meinen Sie das?«
    » Wir werden sehen. Heute wollte ich dich nur ungestört treffen. Aber in der Welt deines Onkels wird sich bald einiges ändern. Wenn das geschieht, solltest du wissen, dass es nicht deine einzige Option ist, dich auf seine Seite zu stellen.«
    Ich schluckte. » Das werde ich mir merken.«
    Er klopfte mit befriedigter Miene mit dem Stock auf den Boden. » Tu das.«
    » Darf ich gehen?« Ich griff blind nach dem leeren Einkaufswagen.
    » Gewiss. Wenn ich du wäre, Mo, würde ich dieses Gespräch niemandem gegenüber erwähnen«, fügte er hinzu, als ich zur Tür hinüberging. » Ich fürchte, unsere Freundschaft wäre vorbei, bevor sie so recht begonnen hat, wenn dein Onkel herausfinden würde, dass ich hier zu Gast bin.«
    Ich flüchtete, ließ den Wagen hinter mir herholpern und wurde nicht langsamer, bis ich Colin entdeckte. Ich hätte ihm alles erzählen sollen, aber irgendetwas in mir sträubte sich dagegen. Vielleicht war es Ekomows Warnung davor zu reden oder die Bereitwilligkeit, mit der Billy mich als Köder einsetzte, oder Colins eigenes Beharren darauf, dass ich mich aus der Sache heraushalten sollte. Vielleicht hatte meine Familie ein wenig zu sehr auf mich abgefärbt, und es war mir zur zweiten Natur geworden, Geheimnisse für mich zu behalten.
    » Wie war es?«, fragte er, als ich wieder zu ihm gestoßen war.
    Ich achtete darauf, mich nicht zur Tür umzusehen. » Wie üblich.«
    Er nickte, und ich kehrte ins Slice zurück, ohne ein Wort über Juri Ekomows neuen Wohnsitz zu verlieren.
    Meine Mutter war immer noch am Telefon. » Sie schicken mir also eine neue? Werde ich meine Dateien retten können?« Das klang nicht vielversprechend, und in der Tat machte sie gleich darauf ein langes Gesicht. » Ja, ich mache regelmäßig ein Backup. Ist es wirklich so einfach?«
    Ich huschte nach hinten, hängte meine Jacke auf, zog eine Schürze über und versuchte mich zu beruhigen, bevor ich wieder meiner Mutter gegenübertrat. Als ich an die Kasse zurückkehrte, hatte sie schon aufgelegt und schob mit erschöpftem Gesicht Speisekarten zurecht.
    » Schlechte Nachrichten?«
    » Sie haben gesagt, die Festplatte sei ruiniert. Sie schicken über Nacht eine neue, aber ich werde sie selbst installieren müssen.«
    » Wenigstens brauchst du nicht gleich einen neuen Computer.«
    » Das kommt aufs Gleiche heraus. Ich würde eher eine Operation am offenen Herzen durchführen, als einen Blick in diese Maschine zu riskieren.«
    Ich lächelte wider Willen und setzte eine frische Kanne Kaffee auf. » Ich kann das erledigen. Es ist nicht so schwer.«
    » Wirklich? Oh, Mo, dich schickt der Himmel!« Nun, da das Problem gelöst war, machte sie sich daran, einem Gast die Rechnung auszustellen. » Wie war es im Shady Acres?«
    Mir rutschte die Hand ab, und ich verschüttete gemahlenen Kaffee auf der ganzen Theke. Seufzend griff ich nach einem Schwamm und begann sauberzumachen. » Wie immer.«
    » Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass es gar nicht so schlimm sein würde.«
    Ich antwortete nicht.

Kapitel 25
    Am nächsten Tag reichte eine der Bürohilfskräfte eine Nachricht für mich herein, als die zweite Stunde halb vorbei war. Es war derart dickes, schönes Strukturpapier, dass ich auf den ersten Blick sah, dass es von Niobe stammen musste. Irgendjemand musste ihr erst noch erklären, dass Beratungslehrerinnen nicht genug verdienten, um teure Briefbögen an ihre Schülerinnen zu verschwenden. Ein Notizblock, der oben mit Von Niobes Schreibtisch bedruckt war, würde weniger auffallen.
    Allerdings war ihr wohl gar nicht daran gelegen, nicht aufzufallen.
    In kühnen, marineblauen Schriftzügen verkündete die Nachricht: Pascal wird sich heute Abend mit dir und Luc treffen. Sieben Uhr.
    Nett, wie sie mich darüber informierte, statt zu fragen.
    Lena stieß mich an. » Na, bist du

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