Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)
war und seine Hände so über mich schweiften, als wollte er meine Haut auswendig lernen. » Ich dachte, es wäre ein Traum. Bist du dir sicher, dass es kein Traum ist?«
Ich biss ihm in die Schulter, und er riss mit geheuchelter Empörung den Kopf hoch.
» Kein Traum«, sagte ich, zog ihn wieder herunter, fühlte seine Hitze und Kraft an mir, und seine geschickten Finger fanden Stellen, die mich zum Kichern brachten, andere, die mich nach Luft schnappen ließen, wieder andere, die die ganze Welt verschwimmen ließen und mich dazu brachten, mich aufzubäumen, und wenn sein Mund nicht auf meinem geruht hätte, hätte ich um Gnade gefleht.
Er zog sich mit wie Bernstein glänzender Haut zurück, und seine Augen tranken mich, als sei er über Wochen in der Wüste gewesen, und ich fühlte mich genauso, als ich sah, wie das Licht auf seinem Körper spielte. Er griff nach der Nachttischschublade und wälzte sich dann wieder zu mir herum. » Jetzt kann ich noch aufhören«, sagte er mit angespannter Stimme, und trotz der zärtlichen, kunstvollen Bewegungen seiner Hand auf mir war sein Körper verkrampft. » Aber nicht, wenn wir auf diesem Weg weitergehen.«
» Wage es ja nicht«, sagte ich. » Wage es ja nicht aufzuhören.«
Ich zog ihn wieder herunter, und er hauchte Küsse auf meine Stirn, meine Wangen und meine Augenlider, und als ich seinen Mund endlich mit meinem zu fassen bekam, ließ ich alle Sehnsucht, allen Hunger und alle Freude, deren ich nur irgend fähig war, in ihn strömen. Und dann bewegte er sich auf mir und in mir, und die Hitze wurde von einem Blitz zu einem Inferno, das alles bis auf uns beide wegbrannte, während sich etwas Schönes und Scharfes, Süßes und Schmerzhaftes in mir aufbaute. Luc sagte meinen Namen, und meine Augen flogen auf, um ihn dabei zu ertappen, wie er mich ansah, und ich brach unter ihm zusammen, und die Welt wurde strahlend hell und dunkel zugleich.
Es war bis auf das Geräusch seines Atems still, das mir abgehackt ins Ohr drang. Meine Hände glitten seinen Rücken hinab, und er drehte sich auf die Seite und zog mich in seine Arme.
» Siehst du?«, flüsterte ich und legte den Kopf in den Nacken, um ihn zu küssen. » Ich habe es dir doch gesagt: perfekt.«
Er strich mir die feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht und fuhr mit dem Daumen über meine Lippen. » Habe ich dir wehgetan?«
Ich zuckte mit den Schultern. » Ein bisschen. Aber das war es wert.«
Er ließ eine Hand über meine Rippen und meinen Hüftknochen gleiten, um dann die Finger um mein Handgelenk zu schließen. Die Bindung leuchtete und war stärker als je zuvor. Sie hatte mir das Leben gerettet. Mehr als einmal hatte sie mich aus dem Herzen der Magie zurückgeholt und mir Kraft, Trost und Ausdauer gespendet. Und jetzt brachte sie mir Lucs Worte in dem Augenblick, bevor er sie aussprach.
» Ich liebe dich«, sagte er.
Ich stützte mich auf den Ellbogen, fühlte mich nackter als noch vor ein paar Minuten und versteckte mich hinter einem Scherz: » Das ist die falsche Reihenfolge. Eigentlich hättest du das vorher sagen sollen, um mich herumzukriegen.«
» Beim nächsten Mal denke ich daran«, erwiderte er im gleichen Ton wie ich und berührte meine Stirn mit seiner. » Ich liebe dich, Mouse, und das hat nichts mit dem zu tun, was wir getan haben. Es liegt einfach an dir. Es warst immer nur du.« Er verschränkte die Finger mit meinen und fuhr fort: » Ich weiß, dass du zu Hause noch viel zu erledigen hast. Ich warte, so lange du willst.«
» Ich will nur dich«, sagte ich. » Für immer, schon vergessen? Ich kümmere mich um alles, und dann komme ich zurück.«
» Wir«, verbesserte er mich. » Zusammen. Es gefällt mir, wie sich das anhört.«
» Gut.« Ich gähnte und hielt mir die Hand vor den Mund, und er grinste.
» Der Rest der Welt läuft nicht davon«, sagte er. » Schlaf jetzt.«
Ich schmiegte mich zusammengerollt an ihn und versuchte gar nicht erst zu widersprechen. » Zusammen.«
Als ich erwachte, war es halbdunkel im Zimmer, und Lucs Gesichtsausdruck war wölfisch und bezaubernd.
» Gut geschlafen?«, fragte er und ließ die Hand über mich gleiten.
» Wie spät ist es?« Ich schoss hoch und zog mir das Bettlaken vor die Brust. » Oh Gott. Habe ich etwa den ganzen Tag geschlafen?«
» Es ist mitten am Vormittag. Ich hätte dich gleich geweckt. Dein Telefon piepst schon die ganze Zeit wie verrückt, wie eines dieser kleinen Roboterhaustiere.«
Ich stieg aus dem Bett und brachte es
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