Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)
hast deine Gefühle kristallklar gemacht, und so habe ich getan, was ich tun musste, um zu schützen, was mir gehört.«
» Dann ruf doch jemanden an, dem das nicht egal ist«, erwiderte ich.
Aber bevor ich auflegen konnte, sagte er: » Dir ist es nicht egal. Ich glaube, das nennt man eine Achillesferse, nicht wahr? Dir sind alle möglichen Leute nicht egal– Donnelly und seine Schwester zum Beispiel. Oder deine Mutter.«
» Colin und Tess sind weg«, sagte ich, während Angst in mir aufstieg.
» Binnen einem einzigen Tag können sie nicht sehr weit gekommen sein, vor allem Tess in ihrem Zustand nicht. Zumindest nicht ohne Hilfe, und ich kann mir gut vorstellen, an wen du dich diesmal gewandt hast. Lena, nicht wahr? Ihre Familie hat das Talent, Leute ohne das geringste bisschen Magie verschwinden zu lassen.«
» Lass sie in Ruhe.«
» Kannst du dir vorstellen, welche Folgen es hätte, wenn jemand Nachforschungen über ihre Geschäfte anstellen würde? Mehrere Jahre Knast, nehme ich an, für alle Beteiligten. Ich frage mich, wann deine Freundin wohl achtzehn geworden ist.«
» Es ist ein dummer USB -Stick«, sagte ich. » Mit ein paar Dateien.«
» Dateien, an denen viele Leute in dieser Stadt– wichtige Leute, mächtige Leute– Interesse haben. Diesmal bist du zu weit gegangen, Mo. Du hast zu viele Leute verärgert. Wenn du mir noch heute Abend den USB -Stick zurückgibst, kann ich den schlimmsten Schaden eindämmen. Wenn nicht, kann ich weder dich beschützen noch irgendjemanden, der dir wichtig ist. Lena, Donnelly… noch nicht einmal deine Mutter. Mir werden die Hände gebunden sein, Maura Kathleen, und du wirst sie auf dem Gewissen haben.«
» Ich…« … habe den USB -Stick nicht mehr, hätte ich beinahe gesagt und hielt inne. Wenn er glaubte, dass ich die Dateien hatte, hatte ich ein Druckmittel und damit eine letzte Chance, ihn aufzuhalten. Ich stieg die Treppe zu meinem Zimmer hinauf. » Ich weiß nicht, wie du es mit dir selbst aushältst.«
Er lachte leise. » Eigentlich ganz gut. Bring mir den USB -Stick sofort. Ich hätte die Sache gern hinter mir.«
Das Summen des Freizeichens drang mir ins Ohr.
» Nicht so gern, wie ich sie hinter mir haben möchte«, murmelte ich und tastete in meinem Schreibtisch herum, bis ich einen anderen St.-Brigid- USB -Stick fand, der äußerlich mit dem identisch war, den er mir gegeben hatte. Dann kehrte ich in die Küche zurück, wo meine Mutter und Luc, den bauchigen Meerrettichtopf zwischen sich, beide so taten, als würden sie ein Roastbeefsandwich essen. Ich legte das Telefon zurück auf die Ladestation.
» Ich muss noch einmal kurz los.«
Meine Mutter ließ ihr Sandwich fallen. » Du bist doch gerade erst gekommen! Dein Vater ist noch unterwegs und sucht nach dir, Mo. Wir rufen ihn an. Lass ihn das erledigen.«
» Das kann er nicht. Ich bin nicht lange weg. Bleib hier, bis ich zurück bin.«
» Ich bin deine Mutter! Ich weiß nicht, wie du auf den Gedanken kommst, dass du mich herumkommandieren kannst, aber es ist genau umgekehrt, junge Dame. Ich will wissen, was los ist. Auf der Stelle.«
» Billy glaubt, dass ich etwas habe, das ihm gehört.«
» Du hast ihn bestohlen?«, fragte sie sichtlich entsetzt.
» Nein– er hat es mir gegeben. Und jetzt will er es zurückhaben.« Ich rieb mir die Stirn. » Es ist kompliziert, okay? Aber ich muss sofort zu ihm. Ich komme zurück, sobald ich kann.«
» Mo, mein Schatz.« Sie presste sich die Faust auf den Mund, als könnte sie damit Worte unterdrücken. » Sei vorsichtig.«
Luc folgte mir nach draußen. » Du hast Jenny den USB -Stick gegeben. Warum überlässt du jetzt nicht alles der Polizei?«
» Er hat es auf die Leute abgesehen, die ich liebe. Meine Freunde. Meine Familie. Ich warte nicht auf die Polizei.« Ich hängte mir die Tasche über die Schulter und begann, den Bürgersteig entlangzugehen.
» Dein Onkel ist ein böser Mann, und jemand muss ihm Einhalt gebieten, aber ich flehe dich an, Mouse: Lass das jemand anderen tun.«
Ich wirbelte herum. » Du wusstest, dass ich deshalb zurückgekehrt bin. Warum versuchst du jetzt, es mir auszureden?«
» Weil jetzt zwischen uns alles gut ist– zwischen dir und mir. Endlich ist alles in Ordnung, und die Magie ist in Sicherheit, und du machst mir eine Höllenangst.« Er umschloss mein Gesicht mit den Händen, und ich verstand den Quell seiner Furcht.
» Ich liebe dich auch.« Die Worte laut auszusprechen genügte, um mir Kraft zu verleihen. » Und
Weitere Kostenlose Bücher