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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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ihn jetzt zurückhaben?« Ich versuchte, Luc den mit Stoff umwickelten Dolch zu reichen, aber er hob abwehrend die Hände.
    » Ich habe es dir doch schon gesagt: Ich kann hier keine Waffe tragen. Schieb ihn dir einfach in den Stiefel.«
    Klar. Das würde funktionieren– bis ich mir irgendwann die Wade aufschlitzte.
    Aber ich tat es doch und spürte den Umriss des Messers am Bein. Langsam gingen wir über den Rasen, an kunstvollen Springbrunnen und einem Teich voller Koi-Karpfen vorbei und die elegant geschwungene Vordertreppe empor. Auf Lucs Nicken hin klopfte ich. Der Türklopfer aus Kristall ruhte schwer in meiner Hand.
    Die Tür schwang auf. Drinnen standen steif und in Zeremonialmäntel gehüllt die Quartoren. Nur Dominic wirkte ansatzweise entspannt, aber selbst er schien ein ganz klein wenig geschrumpft zu sein. Immer noch mächtig, aber auf hinterlistige Art und Weise, mager und hungrig statt kühn und selbstsicher.
    Gegenüber von ihnen standen drei andere Bögen, die alle das Hellblau der Marais, der Wasserbögen, trugen. Sie glitten vorwärts, und die Anführerin– eine Asiatin, deren Haar einen glatten nachtschwarzen Wasserfall mit einer einzelnen kobaltblauen Strähne bildete– ergriff das Wort: » Du bist das Gefäß und kommst mit einem Begleiter.«
    » Das bin ich«, sagte ich. Mit jedem Mal, wenn mich jemand so anredete, fiel es mir ein wenig leichter, mit ja zu antworten. Der Titel fühlte sich etwas angenehmer an. Ich war mir nicht sicher, was das zu bedeuten hatte– wuchs ich in die Rolle hinein, oder gab ich mich selbst auf? » Ich bin Maura Fitzgerald.«
    » Ich bin Sabine Levaret. Das hier sind Iris«– sie wies auf eine zweite Frau, die in der Nähe stand– » und Joshua.« Ein fülliger älterer Mann nickte. Alle drei hatten den gleichen durchdringenden, fragenden Blick, an den ich mich bei Pascal gewöhnt hatte. » Wir sind die Magier der Marais und heißen dich willkommen.«
    Magier waren die Gelehrten und Wissenschaftler der Bögen. Es war logisch, dass sie zugleich diejenigen waren, die bei einer Zeremonie zur Wahl des nächsten Anführers den Vorsitz führten– sie hatten Tradition und Wissen auf ihrer Seite und verfügten nach dem Summen von Energie zu urteilen, das von allen dreien ausging, auch über beträchtliche Macht.
    » Danke«, murmelte ich und fühlte mich in meinen Jeans und meiner Strickjacke kindlich und wie auf dem Präsentierteller. Wir hatten einen Zwischenhalt zu Hause eingelegt, so dass ich meine Schuluniform hatte ausziehen kö nn en, aber jetzt wünschte ich, ich hätte mich feiner gemacht.
    » Lucien«, begrüßte Sabine Luc mit einem ausdruckslosen Lächeln und erinnerte ihn so unaufdringlich daran, dass seine Stellung hier unbedeutend war. Dann wandte sie sich wieder an mich. » Die übrigen Mitglieder unseres Hauses sind draußen versammelt. Bist du bereit?«
    Ich warf Dominic einen Blick zu; er nickte unmerklich. » Ich glaube schon. Ich habe keinen Umhang mehr. Ist das ein Problem?«
    » Wir haben einen für dich.«
    Iris trat vor und hielt mir einen Armvoll blassblauer Seide entgegen. Mein alter Umhang war weiß gewesen, und ich warf Sabine einen fragenden Blick zu.
    Sie lächelte sanft. » Hier und heute bist du eine Marais.«
    Ich schüttelte den Stoff aus, der sich schon schwer anfühlte, bevor ich ihn auch nur umgelegt hatte. Als ich ihn mir um die Schultern schlang, trat Luc vor, um mir zu helfen, ihn zurechtzuziehen.
    » Die Schließe«, sagte ich und fummelte an den goldenen Kreisen herum.
    Luc hob hilflos eine Hand. » Hier habe ich keine Magie«, rief er mir ins Gedächtnis.
    Sabine trat vor. » Wenn du gestattest?«
    Bei ihrer Berührung verschmolzen die beiden Kreise miteinander. Mit einem letzten Zupfen gelang es mir, den Umhang glatt zu ziehen.
    » Wie sehe ich aus?«, fragte ich Luc.
    » Als ob du drauf und dran wärst, die Welt zu verändern«, antwortete er.
    » Keine Robe für dich?«
    » Ich bin bloß Zuschauer. Da ist es nicht nötig, sich herauszuputzen.«
    Sabine räusperte sich und streckte einen Arm in Richtung Gang aus. » Sollen wir beginnen?«
    Unterwegs sagte sie: » Du musst dich heute zu uns stellen, nicht zu den Quartoren.«
    » Aber wir treten gemeinsam auf«, sagte Orla mit Nachdruck. » Wir versuchen schließlich, eine Botschaft zu vermitteln.«
    Luc murmelte: » Halt dich abseits, Mouse. So nahe bei mir, wie du nur kannst.«
    Sabine fuhr fort, als ob ihr die Botschaft der Quartoren völlig gleichgültig wäre– und

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