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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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und wir überlegen uns, wie wir dich herausholen.«
    Lipton stand auf und sah, wie die Sicherheitskamera in der Ecke seinen Bewegungen folgte. »Oh, ehe ich es vergesse!« sagte er.
    »Freitagabend  diese Woche veranstaltet MegaMedia eine Maskenparty für Neon Hard Life, den Simsinn, den Chuck DeRange und Tina Taggert gerade beendet haben. Die Feier steigt im Studiogebäude. Ich bin eingeladen.«
    »Und?«
    »Warst du je auf einer Maskenparty, Jack?«
    »Nein.«
    »Es sind echte Heuler, garantiertes Chaos für jeden.«
    Jack lächelte. »Wirklich? Schön, schön!«

    Samuel Cortez wohnte ausgesprochen luxuriös.
    Janey Zane wackelte im dicken Teppich mit den nackten Zehen und kreischte fast. »Ist das denn zu glauben?«

    Raphael warf ihr einen kurzen Blick zu und betrachtete dann wieder das Desktop‐Terminal vor sich. »Janey, bitte such weiter!
    Uns bleiben nur noch vierzig Minuten, ehe die Gebäudesicherheit herkommt und uns überprüft. Sollten wir dann nicht damit beschäftigt sein, das Schädlingsabwehrsystem drüben neu einzurichten, könnten sie doch ein bißchen argwöhnisch werden!«
    Sie seufzte und sah sich in dem üppigen Condo um. »Denkst du, ich hätte meine Berufung verfehlt? Könntest du dir vorstellen, hier zu wohnen?«
    »Wir haben zwei volle Tage gebraucht, um Cortez’  Gewohnheiten herauszufinden.« Raphael drehte sich zu ihr um. »Möchtest du wirklich so leben? Es ist ein Uhr siebzehn. Du solltest jetzt mit dem Mittagessen anfangen.«
    Sie hörte auf, sich zu bewegen. »Du hast recht. Innerhalb einer Woche würde ich irgendwo vom Dach springen.«
    Raphael lächelte und vergrub sich mit zwei Logiksonden im Terminal. »So, da haben wir den Geist. Überprüf mal das Hauptschlafzimmer.«
    Sie zog sich die Slipper über und tappte durchs Zimmer.  Zum Schlafzimmer ging es eine Stufe hinunter, wie zu allen anderen Räumen abseits des Hauptwohnbereichs. Brauntöne empfingen sie, als sie eintrat, um den Raum einmal gründlich zu durchsuchen. In seiner modischen Kargheit verkörperte er das typisch Amerindianische und war für 80 Prozent der Bürger Seattles unerschwinglich. Janey, die diese Art Arbeit kannte, folgte mechanisch ihrer Routine für sorgfältige Zimmerdurchsuchungen. An den üblichen Stellen war nichts.
    Die meisten Schubladen der Ankleide enthielten nur, was man an teuren Sachen und Accessoires hier erwarten konnte. In der zweiten Schublade von unten fand sie jedoch etwas anderes.
    Frauenkleidung, recht neu, aber von etwas geringerer Qualität als Cortez’ Sachen in der rechten Hälfte. Sie setzte sich aus wenig mehr zusammen, als für zweimal umziehen reichte, und lag ein paar Größen über Janeys Statur. Sonst war nichts zu finden.
    Raphael trat ein, nachdem er seine Arbeit am Terminal beendet hatte. Vorsichtig durchschritt er das Zimmer, und seine magisch eingestimmten Sinne drangen suchend und tastend in die tiefsten und dunkelsten Winkel vor. Cortez war Pedant, und seine Wohnung spiegelte das wider.
    Im begehbaren Wandschrank entdeckte Janey Regale voller Designer‐Schuhe, ‐Hemden, ‐Anzüge sowie Sportkleidung. In den oberen Fächern standen jedoch Schachteln und Taschen mit Sachen, die eher für Nächte in den dunkleren Winkeln der Stadt geeignet waren. Sie bezweifelte, daß Cortez je dort gewesen war, fand es aber interessant, daß er sich versucht gefühlt hatte.
    Sie verwendete einige Zeit darauf, eine Schachtel mit alten, irrelevanten Aufzeichnungen durchzustöbern, für deren Aufbewahrung es keinen erkennbaren Grund gab, entdeckte aber nichts, was ihr weitergeholfen hätte. Raphael hatte ihr gerade zugerufen, daß ihnen nur noch ein paar Minuten blieben, da fand sie endlich die Tasche.
    Tief hinten im Schrank steckte hinter ein paar leeren Lederkoffern mit dem prestigeträchtigen ›LTS‹‐Logo eine schlichte Sporttasche, die nach jahrelangem Gebrauch aussah.
    Vorsichtig öffnete Janey den Klettverschluß und durchsuchte sie. Einen Moment später rief sie nach Raphael.
    »Was hast du da?« fragte er und hockte sich neben sie.
    Der kleine Punktscheinwerfer an ihrem Stirnband warf seinen Lichtstrahl auf die Tasche. »Wie wäre es mit einer HK227‐MP, S‐Variante, mit externer Smartgun‐Verbindung und Kopfset?«
    Raphael blinzelte. »Du machst Witze!«
    »Ich doch nicht! Sechs Ladestreifen gehören dazu sowie eine Auswahl  von normaler und Flechette‐Muni, in Originalschachteln. Ein paar aerodynamische Defensiv-Granaten und eine ziemlich bösartig

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