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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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abend.«
    »Du machst also nicht mal die jetzige Nummer fertig?«
    »Sie ist fertig. Glaub mir, ich würde dich nicht auf halbem Weg sitzenlassen. Bis morgen abend sind wir soweit, daß nur noch nebensächliche Synchronisationen gemacht werden müssen, und das schafft Jake schon. Schließlich wird er ‘ne große Nummer sein, sobald er den Rhea‐Blackwrath‐Chip rausgebracht hat.«
    »Morgen abend? O Witt, ich weiß nicht …«
    »Du mußt mir versprechen, daß du den Mund hältst, Honey! Bitte  ‐ all dessen zuliebe, was wir gemeinsam gemacht haben!«
    »Den Mund halten? Verdammt, ich möchte mit dir gehen!«

    Die Nacht senkt sich auf die Stadt. In achtundneunzig Stockwerken Höhe ist die Luft über Seattle kühl, und eine steife Brise weht vom Puget Sound herüber. Nadia Mirin lehnte sich ans Geländer und holte tief Luft. Strähnen nachtschwarzer Haare wehten ihr in die Augen, nur um von Raphael wieder sanft weggestrichen zu werden.
    Nadia drehte sich lächelnd zu ihm um. »Du gibst nie auf, stimmt’s?«
    »Nein, tue ich nicht«, bestätigte er. »Warum sollte ich?«
    »Vielleicht ist mein Freund größer als du.«
    »Möglich, aber selbst das würde mich nicht aufhalten. Ich bin nun mal so dumm.«
    Sie hob die Hände. »Genug, genug! Wir sind hergekommen, um über Geschäfte zu reden, nicht, um wie Zwölfjährige zu flirten!«
    Er seufzte. »Wenn du darauf bestehst.«
    »Das tue ich«, sagte sie. Einen Moment später setzte sie hinzu: »Es tut mir leid.«
    »Dein Freund sollte besser sehr viel größer sein als ich!«
    »Das ist er.«
    Raphael lächelte und sah weg. Als er sich ihr wieder zuwandte, machte er ein ernstes Gesicht. »In Ordnung, aber es wird dir nicht gefallen.«  Sie nickte und lehnte sich mit dem Rücken ans Geländer. »Das habe ich auch nicht erwartet.« Er trat neben sie und blickte über die Stadt hinweg, während er sprach. »Cortez führt etwas im Schilde, aber wir konnten nicht herausfinden, was.«
    »Überhaupt keine Hinweise?« fragte sie.
    »Das habe ich nicht behauptet. Wir haben viele Hinweise, aber eben nicht mehr.«
    »Nenn sie mir, Rafe, in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit.«
    Er nickte. »Zunächst haben wir heimlich eingebunkerte Waffen gefunden, starkes, illegales Zeug. In seiner Wohnung. Sachen, wie du oder ich sie haben könnten, aber nichts, was man beim stellvertretenden Direktor eines lebensmittelverarbeitenden Unternehmens erwarten sollte.«
    »Ich bewahre keine solchen Sachen mehr auf«, sagte Nadia mit einem leisen Lachen.
    »Behauptest du.«
    »Touché. Erzähl weiter!«
    »Wir fanden auch eine Brosche. Klein und silbern mit einem blauen Saphir am Rand. Wir brauchten ein paar Tage, um ihr auf die Spur zu kommen, aber schließlich folgte Fastjack ihr bis in die Tokyo‐Metropol‐Datenbänke.«
    »Tokyo?« fragte sie.
    »Es ist eine Yakuza‐Brosche«, sagte er, und sie schloß die Augen. »Von einem der Sendosha‐Subclans, den Mizu-Kagayaite. Das erste Mal vor etwa achtundzwanzig Jahren in Tokyo als einer der Yakuza‐Clans des Neuen Jahrhunderts aufgetreten. Angeblich haben sie großen Einfluß auf die Dungeness‐Crab‐Ortsgruppe.«

    »Denkst du, Cortez ist ein Yak?«
    Raphael lachte. »Nein, dazu ist er nicht clever genug.«
    »Wer dann?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Es gibt eine zweite Möglichkeit.«
    »Ja?«
    »Cortez kennt eine Frau, eine Latino‐Japanerin, die eine hinter falscher Fassade getarnte Wohnung in den Redmond Barrens hat.
    Sie ist unter dem Namen Wakako Sandoval eingetragen, aber er stimmt nicht. Wir konnten sie nur einmal verfolgen, heute morgen, und hatten gleich Glück. Wir hatten ein paar Zellproben untersucht, wahrscheinlich von ihr, die aus Cortez’ Wohnung stammten, aber dabei nichts gefunden.
    Wir haben auch einen Zusammenhang zwischen Cortez und George Van Housen gefunden, einem Ressort‐Sergeant bei LoneStar, und wurden einmal Zeuge, wie Cortez Informationen an ihn weitergab. Während der vergangenen Tage haben sie sich häufig getroffen.«
    »Was hat das alles zu bedeuten, Rafe? Was meinst du?«
    Er schob sich ein Stück vom Geländer zurück und wandte sich ihr zu. »Ich weiß es wirklich nicht, Nadia. Ich weiß nicht genug über das, was innerhalb von Aztechnology und Natural Vat passiert, um Vermutungen anzustellen. Abgesehen davon, wirst du mir nicht die Quelle deiner Information angeben, daß Cortez in etwas verwickelt ist, und auch nicht, wie die Information eigentlich lautet.« Raphael lächelte. »Obendrein hält mich

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