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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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nicht über sich, ihm etwas Geringeres anzubieten. »Ich bin mir sicher, dass Kylar oben war, als Aleine starb. Ich bin mir sicher, dass er ein Blutjunge ist. Ich bezweifle, dass sein richtiger Name Kylar lautet oder dass er ein Stern ist, aber das werde ich erst in zwei Wochen wissen. Wir haben einen Reiter zu ihren Gütern geschickt, doch der Ritt dauert in jede Richtung eine Woche. Ich kann mir die Dinge nicht anders zusammenreimen, Sohn, und ich habe es versucht.«
    »Euer Besuch hier ist ein Zeichen der Güte«, bemerkte Logan. Er hielt sich sehr gerade. »Und ich will diese Güte nicht schmälern, aber ich vermute, dass Ihr etwas von mir wollt, sonst wärt Ihr beide nicht hergekommen. Nicht jetzt. Nicht so bald.«
    Die Königin und der Lordgeneral sahen einander an. Sie tauschten eine stumme Botschaft, und der General antwortete: »Ihr hat recht, Logan. Die Wahrheit ist, das Königreich ist in Gefahr. Ich wünschte, wir könnten Rücksicht auf Eure Trauer nehmen. Ihr wisst, dass Euer Vater einer meiner liebsten Freunde ist, und was Eurem Haus widerfahren ist, ist mehr als eine Tragödie. Es ist eine Ungeheuerlichkeit.
    Aber wir müssen Euch bitten, Eure Gefühle für eine Weile beiseitezuschieben. Wir wissen nicht, wie schlimm die Bedrohung ist, aber ich glaube, es ist sehr ernst. Als der König vor zehn Jahren beschloss, sich Eures Vaters auf die eine oder andere Weise zu entledigen, war ich derjenige, der Schreiende Winde vorgeschlagen hat. Ich wusste, dass Euer Vater aus der Garnison ein echtes Bollwerk machen würde, und ich glaubte, dass Khalidor früher oder später angreifen würde. Vielleicht ist es zu dieser Invasion bisher deshalb nicht gekommen, weil er seine Sache so hervorragend gemacht hat. Die meisten Leute wollen glauben,
dass es nicht zu einer Invasion kommen wird, weil sie wissen, dass wir keine Chance haben, sollte die Macht Khalidors gegen uns marschieren.
    Ich glaube, dass der Prinz, Eure Mutter und Eure Diener die ersten Opfer in einem Krieg waren. In einer neuen Art von Krieg, in dem politische Morde benutzt werden anstelle von Armeen, um seinen Willen durchzusetzen. Armeen können wir vielleicht aufhalten, darauf sind wir vorbereitet. Meuchelmörder sind eine ganz andere Geschichte.«
    »Ich bitte die Königin um Vergebung«, erwiderte Logan, »aber warum sollte es mich kümmern, ob der Kopf des Königs rollt? Er war den Gyres kein Freund.«
    »Eine berechtigte Frage«, sagte die Königin.
    »Auf einer persönlichen Ebene«, antwortete Agon, »sollte es Euch kümmern, weil Ihr, falls der König stirbt, entweder für immer im Gefängnis bleiben oder getötet werdet. Auf einer nationalen Ebene sieht es so aus: Wenn der König stirbt, wird es einen Bürgerkrieg geben. Die Truppen werden zu den jeweiligen Häusern zurückgerufen werden, denen sie ergeben sind, und Khalidors Armeen werden unsere Grenzen überrennen. Selbst vereint könnte unser Land Khalidors Macht nicht standhalten. Unsere einzige Strategie lag darin, eine Eroberung unseres Königreiches so teuer zu machen, dass der Preis zu hoch wäre. Wenn unsere Armeen zerstreut würden, wären wir schutzlos.«
    »Ihr denkt also, dass ein Mordversuch erfolgen wird?«, fragte Logan.
    »Binnen Tagen. Aber Khalidors Pläne fußen auf gewissen Mutmaßungen, Logan. Bisher haben sie sich als zutreffend erwiesen. Sie wussten, dass man Euch in Arrest nehmen würde. Zweifellos haben sie bereits Gerüchte gestreut, um die Menschen gegen den König aufzubringen, und angedeutet, dass alles,
was geschehen ist, entweder seine Schuld war oder von ihm geplant wurde. Wir müssen etwas tun, das alles übersteigt, was Khalidor in Betracht gezogen hat.«
    »Und was soll das sein?«
    Die Königin meldete sich zu Wort. »Khalidor hat Hu Gibbet engagiert, den vielleicht besten Blutjungen in der Stadt. Wenn er Aleine töten will, kann er das wahrscheinlich auch. Die beste Möglichkeit, das Leben des Königs zu retten, ist die, dafür zu sorgen, dass seine Ermordung Khalidor keinen Gewinn bringen wird. Vielleicht ist es die einzige Möglichkeit. Wir müssen die Thronfolge sichern. In Zeiten des Friedens oder wenn sie älter wäre, könnte Jenine vielleicht den Thron besteigen, oder ich könnte es tun, aber jetzt... das wäre einfach unmöglich. Einige der Häuser würden sich weigern, einer Frau in den Krieg zu folgen.«
    »Nun, was wollt Ihr tun? Noch einen Sohn gebären?«
    Agon wirkte beklommen. »In gewisser Weise, ja.«
    Die Königin sagte: »Wir brauchen

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