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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Gott, der mich berührt. Ich denke einfach, dass es richtig ist. Ich habe das Gefühl, als stünde es mit dem Wächter des Lichts in Verbindung.«
    »Ich dachte, du hättest diese alten Prophezeiungen aufgegeben«, sagte Solon.
    »Wenn du Curoch ergreifst, wird der Wächter noch zu unseren Lebzeiten geboren werden.« In dem Moment, als Dorian es aussprach, wusste er, dass es die Wahrheit war. »Ich habe so lange gelebt und behauptet, Glauben zu haben, aber es ist nicht wirklich Glaube, wenn man einfach das tut, was man sieht, nicht wahr? Ich denke, der Gott will, dass wir dieses verrückte Risiko eingehen. Ich denke, er wird etwas Gutes daraus entstehen lassen.«
    Feir warf die Hände hoch. »Dorian, der Gott ist immer deine Ausrede. Du rennst mit deiner Vernunft gegen eine Mauer, und du behauptest, der Gott spreche zu dir. Es ist lächerlich. Wenn dieser dein einer Gott alles geschaffen hat, wie du sagst, hat er uns auch Vernunft gegeben, richtig? Warum zur Hölle sollte er uns dazu bringen, etwas so Unvernünftiges zu tun?«
    »Ich habe recht.«
    »Dorian«, machte Solon sich bemerkbar. »Kann ich es wirklich benutzen?«

    »Wenn du es benutzt, werden alle in einem Umkreis von fünfzig Meilen es wissen. Vielleicht sogar die, die über keinerlei Magie verfügen. Du nimmst all die normalen Risiken auf dich, die es mit sich bringt, zu viel Macht in dich hineinzuziehen, aber deine Obergrenze ist höher als Curochs niedrigste Schwelle. Die Dinge ereignen sich zu schnell, als dass ich viel sehen könnte, aber ich sage dir dies, Solon: Die Invasionstruppe war auf dem Weg nach Modai.« Bis Kylar Durzo Blint nicht getötet hat. »Also waren sie auf eine andere Art von Krieg vorbereitet. Die Boote kommen heute Nacht an. Sie haben sechzig Meister bei sich.«
    »Sechzig! Das ist mehr, als einige unserer Schulen haben«, sagte Feir.
    »Es sind mindestens drei Vürdmeister darunter, die imstande sind, Grubenwürmer heraufzubeschwören.«
    »Wenn ich irgendwelche kleinen Männer mit Flügeln sehe, werde ich wegrennen«, bemerkte Solon.
    »Du bist wahnsinnig«, sagte Feir. »Dorian, wir müssen hier weg. Dieses Königreich ist dem Untergang geweiht. Sie werden Curoch ergreifen; sie werden dich ergreifen, und welche Hoffnung wird der Rest der Welt dann noch haben? Wir müssen uns eine Schlacht aussuchen, die wir gewinnen können.«
    »Wenn der Gott nicht mit uns ist, werden wir überhaupt keine Schlachten gewinnen, Feir.«
    »Komm mir nicht mit diesem Gottesschwachsinn! Ich werde nicht zulassen, dass Solon Curoch ergreift, und ich werde dich zurück nach Sho’cendi bringen. Dein Wahnsinn gewinnt die Oberhand.«
    »Zu spät«, sagte Solon. Er nahm das Schwert vom Bett.
    »Wir wissen beide, dass ich es dir wegnehmen kann«, erklärte Feir.

    »In einem Schwertkampf, natürlich«, pflichtete Solon ihm bei. »Aber wenn du versuchst, es zu ergreifen, werde ich einfach Macht durch das Schwert ziehen und dich aufhalten. Wie Dorian sagte, jeder Meister im Umkreis von fünfzig Meilen wird wissen, dass wir hier ein Artefakt haben, und sie werden alle danach suchen.«
    »Das würdest du nicht tun«, wandte Feir ein.
    Solons Gesicht nahm einen Ausdruck von solcher Leidenschaft an, wie Dorian ihn nicht mehr gesehen hatte, seit er, bekleidet mit seinen ersten blauen Roben, Sho’fasti verlassen hatte. Heute wie damals wirkte der Klotz von einem Mann eher wie ein Soldat denn wie einer der herausragendsten Magi seiner Zeit. »Ich werde es tun«, sagte Solon. »Ich habe zehn Jahre meines Lebens für diesen entlegenen Flecken der Welt gegeben, und es waren gute Jahre. Es hat verdammt gutgetan, für etwas einzustehen, statt einfach nur vom Rand aus zuzuschauen und jeden zu kritisieren, der tatsächlich etwas tut. Du solltest es auch mal versuchen. Früher hast du das getan, erinnerst du dich? Was ist aus dem Feir Cousat geworden, der sich dieses Schwertes überhaupt erst bemächtigt hat? Ich werde hier etwas unternehmen. Verdirb mir nicht die Chance, mich nützlich zu machen. Komm schon, Feir, wenn wir gegen Khalidor kämpfen können, wie können wir es da nicht tun?«
    »Sobald du dich erst einmal entschieden hast, bist du ungefähr so leicht zu beeinflussen wie Dorian«, bemerkte Feir.
    »Herzlichen Dank«, sagte Solon.
    »Das war nicht als Kompliment gemeint.«

48
    Der Mann, der den Soldaten den Befehl gegeben hatte, Regnus in Arrest zu nehmen, hatte keinen großen Nutzen gehabt. Sie hatten ihn gefangen genommen, als er nach dem Mittagessen aus

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