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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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angesichts der stillen Drohung in der Frage des Gottkönigs. Als die Khalidori das erste Mal den Thronsaal betreten hatten, hatten sie gedacht, eine Eliteeinheit müsse alle Khalidori im Raum ausgelöscht haben, doch Neph war imstande gewesen, einen Mann wiederzubeleben, dem man die Füße abgeschnitten hatte. Er schwor, den größten Teil des Kampfes beobachtet zu haben, bevor er das Bewusstsein verlor. Es war ein einziger Mann gewesen. Ein Schatten. Der Nachtengel, nannte er ihn. Die Geschichte machte unter den Männern bereits die Runde.
    Ein Mann, der ungesehen einherging, der dreißig Hochländer, fünf Meister und einen der Edelinge des Gottkönigs töten konnte. Ein Mann, der immun war gegen Stahl und gegen Magie. Das war natürlich Unsinn. Bei all dem Blut, das sie gefunden hatten, musste der Mann tot sein. Doch ohne einen Leichnam...
    »Irgendjemand hat seinen Leichnam weggeschleift, Herr. Wir sind der Blutspur durch die verborgenen Gänge gefolgt. Es war eine Menge Blut, Sire. Wenn es wirklich nur ein einziger Mann war, ist er tot.«

    »Mir scheint, wir haben eine Menge Toter ohne Leichname, Kommandant. Findet sie. In der Zwischenzeit setzt einen anderen Kopf auf die Pike. Vorzugsweise einen, der wie der von Logan Gyre aussieht.«
     
    Es war nicht gerecht. Ferl Khalius war unter den ersten Hochländern auf cenarischem Boden gewesen. Er war einer der wenigen gewesen, die von der brennenden, sinkenden Barkasse heruntergekommen waren, und das nur, weil er die Geistesgegenwart besessen hatte, seine Rüstung beiseitezuwerfen, bevor er ins Wasser sprang, so dass er nicht wie so viele andere ertrank. Er hatte sich einer anderen Einheit angeschlossen und mit bloßen Händen gekämpft, bis er sich Waffen der Hochländer nehmen konnte, die bei dem ersten Ansturm auf den Innenhof gestorben waren. Er hatte persönlich sechs cenarische Soldaten getötet und zwei Adlige, sechs Adlige, wenn man Kinder mitrechnete, was er nicht tat.
    Und was hatte er als Anerkennung für seine Heldentat, seine Schläue bekommen? Scheißdienst. Gewisse Einheiten bekamen die Erlaubnis zum Plündern - die guten Einheiten auf dem Westufer, das die Barbaren das Labyrinth nannten, während die besten Einheiten zusammen mit den Offizieren die Überreste des Ostufers plünderten. Ferls gesamte Einheit war tot, daher hatte er den Auftrag bekommen, den Schutt von der Ostbrücke zu schaffen.
    Es war nicht nur schmutzig - es war gefährlich. Die Hexer hatten das Feuer gelöscht, aber viele der Bretter waren schwach, einige von ihnen knarrten oder barsten, wenn man darauf trat. Die Pfeiler waren in Ordnung: eisenummantelt, waren sie unempfänglich gegen das Feuer, aber auf den Pfeilern konnte man nicht stehen, also nutzte einem das herzlich wenig.

    Der schlimmste Teil des Auftrags waren die Leichen. Einige von ihnen waren wie verbrannte Steaks, außen schwarz verkohlt, aber im Innern matschig und blutig. Und der Gestank von verbranntem Fleisch und verbranntem Haar! Er ging die Leichen durch und nahm sich, was immer vielversprechend aussah, bevor er die Körper über den Rand der Brücke warf. Einige der Einheiten würden froh sein, ihre Toten für ein geziemendes Begräbnis zurückzubekommen, aber Ferl hatte nicht die Absicht, die verdammten stinkenden Dinger über die Brücke zu tragen. In den Fluss mit ihnen.
    Dann sah er ein Schwert. Es musste unter einer der Leichen gelegen haben, als das Feuer begonnen hatte, denn es war unberührt. Er fand nicht einmal Rauchschäden am Griff. Es war eine wunderschöne Klinge, und in den Griff waren Drachen geschnitzt. Es war die Art Schwert, die dem Anführer einer Kriegsschar zukam. Oder einem Kriegsherrn. Mit einem solchen Schwert würde Ferls Clan ihm voller Ehrfurcht gegenübertreten. Ehrfurcht, die er verdiente. Er sollte alles Ungewöhnliche, was er fand, einem der Vürdmeister bringen. Aber sicher, nachdem sie mich so gut behandelt haben...
    Er schaute zu den anderen Männern auf der Brücke hinüber, und als er sah, dass keiner ihn beobachtete, zog er sein Schwert, legte es beiseite und ließ seine Beute in die Scheide gleiten. Sie passte nicht perfekt, aber für den Augenblick genügte es. Der Griff stellte ein Problem dar mit diesen Drachen darauf, aber er würde ihn schon bald mit Leder umwickeln. Er war geschickt mit den Händen. Man brauchte ihm nur einige wenige Stunden zu geben, und dieses Schwert würde genauso aussehen wie jedes andere.
    Das Schwert munterte ihn beträchtlich auf. Es war im

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