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Der Weg ins Dunkel

Der Weg ins Dunkel

Titel: Der Weg ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Woodhead
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schrie er ins Funkgerät. Im selben Moment begannen die Trommeln wieder zu schlagen. «Zwanzig Meter unter unserem Standort. Das 20  mm-Geschütz!»
    Der Rooivalk flog eine Abwärtskurve. Das Kanonenrohr unter seinem Bauch schwenkte von rechts nach links und spuckte seine letzte Munition in den Wald. Funkensprühend schlugen die Geschosse zwischen den Bäumen ein. Holz splitterte, und am Boden brach die Hölle los, als der nächste Angriffstrupp der LRA getroffen wurde, ehe er sich überhaupt in Bewegung gesetzt hatte. Der Hubschrauberlärm übertönte alles andere, dann zog sich die Maschine weit genug zurück, um außerhalb der Reichweite von Panzerfäusten den nächsten Befehl abzuwarten.
    «Mehr könnt ihr nicht tun», schrie Jean-Luc ins Mikrophon. «Macht, dass ihr wegkommt.»
    «Tut mir leid, Major», kam Laurents Stimme. «Es dauert fünf Stunden, bis ich aufgetankt und mit frischer Munition zurück sein kann.»
    Jean-Luc drückte sich den Kopfhörer ans Ohr, um zu verstehen, was Laurent sagte. Inzwischen waren die Trommeln laut und nah. «Wiederholen!», brüllte er.
    «Fünf Stunden zum Aufrüsten.»
    «Fünf Stunden? Verstanden. Dreht ab!»
    Thierry hörte, was Jean-Luc sagte, und sah ihn zweifelnd an. Ihre eigene Maschine stand mit laufenden Rotoren sechs Meter hinter ihnen. Es war ihre einzige Fluchtmöglichkeit. Sie mussten sie ergreifen.
    «Major!», schrie er. «Fünf Stunden? Selbst mit den 7.62 ern haben wir nur noch Munition für eine Attacke, höchstens zwei.»
    «Den Posten halten! Wir warten, bis Luca und Bear zurück sind.»
    Thierry reckte das Kinn vor. «Glauben Sie immer noch daran, Major? Es ist unmöglich, in die Mine abzusteigen. Luca kann es nicht geschafft haben.»
    «Wir halten die Stellung», schnarrte Jean-Luc und packte Thierry am Munitionsgurt. «Dabei bleibt’s.»
    «Aber das ist Selbstmord!»
    Jean-Luc packte noch fester zu. «Reißen Sie sich zusammen! Wir gehen hier nicht weg.» Dann ließ er Thierry los und wandte sich ab.
    Wütend sah Thierry durchs Nachtsichtfernrohr seines Gewehrs. Einen Hubschrauber hatten sie bereits verloren, und trotzdem erkannte der Major nicht, was doch so offensichtlich war. Kein Mensch konnte diesen Vulkan bei Nacht erklimmen. Hier auszuharren, bedeutete, auf einen Toten zu warten.
    In einiger Entfernung stiegen zwei weitere Raketen in den Himmel. Die erste verpasste den zweiten Oryx knapp, die zweite explodierte sechs Meter daneben auf seiner Backbordseite, und die Detonation erschütterte die ganze Maschine. Langsam legte sie sich auf die Seite und verlor an Höhe. Die Motoren jaulten vor Überforderung laut auf, dann fiel die Maschine wie ein Stein in den Wald und explodierte in einem feurigen Rauchpilz.
    «Und jetzt?», schrie Thierry. «Was zum Teufel tun wir jetzt? Wir haben nur noch einen Hubschrauber. Sollen wir damit einer ganzen Armee entgegentreten?» Er legte sein Gewehr auf den Fels und sah Jean-Luc mit ohnmächtiger Wut an. «Wir müssen hier weg, Major! Ich steige jetzt wieder in unseren Heli ein.»
    Ohne ihn anzusehen, zischte Jean-Luc ihn an: «Heben Sie die Waffe wieder auf, sonst töte ich Sie wegen Befehlsverweigerung.»
    Thierry rührte sich nicht.
    Jean-Lucs Finger bewegte sich auf den Abzug seines Gewehrs zu. Er war darauf gefasst, sich jederzeit wieder umzudrehen, falls Thierry etwas Dummes tun und ihm eine Kugel in den Rücken schießen wollte. Dann sah er aus dem Augenwinkel, dass Thierry seine Waffe wieder an sich nahm und lud, weil die LRA die nächste Attacke startete.
    Jean-Luc verschoss seine letzte Munition in schnellen, gezielten Salven, griff zu den Granaten und feuerte eine nach der anderen ab. Er hörte, dass Thierry sein Gewehr auf Automatik gestellt hatte und laut schreiend auf alles schoss, was sich bewegte.
    Es war ihr letztes Gefecht, und beide wussten es.
    Als Jean-Luc nach seiner letzten Granate griff, bemerkte er plötzlich aus dem Augenwinkel, dass sich hinter seinem Oryx etwas bewegte. Ein kleiner Trupp LRA -Soldaten hatte ein fast senkrechtes Felsstück erklommen, um sie von hinten anzugreifen. Jean-Luc verließ seinen Posten, bewegte sich um den Heckflügel seines Oryx herum und feuerte seine letzte Granate ab. Sie detonierte kurz vor den Soldaten, und als sich der weiße Rauch verzogen hatte, lagen sie hingestreckt auf dem nackten Felsen.
    Jean-Luc wollte schon wieder zu seinem ursprünglichen Gefechtsposten zurückkehren, als er sah, dass sich ein Mann noch bewegte und schwankend aufstand. Selbst

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