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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Trägern nur deshalb den Tod, weil sie es nicht erlaubten, dass ihre Träger schnell genug wieder aufstehen konnten um aus ihrer hilflosen Lage wieder in Kampfposition zu kommen.
    Nachdem die schwere Rüstung komplett angelegt war, testete Karl mit dem Jungen Komfort und Beweglichkeit. Er ließ ihn auf und ab gehen, ließ ihn Kniebeugen machen und probierte mit ihm das Aufstehen aus der Rückenlage. Dabei machte er sich auf einer kleinen Schiefertafel Notizen, was noch zu ändern war.Als Ragnor die Rüstung wieder abgelegt hatte, war er zwar nicht in Schweiß gebadet, aber es war doch recht anstrengend gewesen, sodass er sich erst einmal setzte."Nun, wie passt das Teil?", fragte Menno den Jungen."Ich glaube gut", antwortete Ragnor ein wenig unsicher. "Ich habe bisher keine Erfahrung mit Rüstungen. Wenn ich Karl glauben darf, ist sie sehr beweglich. Es ist mir relativ einfach gelungen, wieder aufzustehen, das hätte ich anfänglich nicht vermutet. Aber an das Gewicht werde ich mich erst noch gewöhnen müssen. Außerdem denke ich, dass ich meine Taktik im Schwertkampf etwas ändern muss, wenn ich in der Rüstung kämpfe, denn man ist sehr viel langsamer, aber dafür gegen mittelschwere Treffer recht gut geschützt."
    Menno nickte zustimmend, stand dann auf und ging zu Karl hinüber."Hast du noch viel zu ändern?", fragte er seinen alten Freund.Karl schaute auf die Schiefertafel und meinte: "Nein, es sind nur Kleinigkeiten. Ich werde euch morgen früh im ersten Morgengrauen die Rüstung, in einer Kiste verpackt, persönlich im Kontor vorbei bringen. Es ist nämlich die beste Rüstung, die ich je gemacht habe."Menno lächelte und fragte dann neugierig: "Sag mal, das Ding muss doch ein Vermögen gekostet haben?""Da magst du recht haben. Eine moderne Rüstung in dieser Qualität können sich nur wenige leisten. Sie hätte einhundertfünfzig Goldtalente gekostet, wenn mich Rurig, dieser Hundling, nicht wieder auf einhundert heruntergehandelt hätte. Ich habe eben ein weiches Herz, wenn es um Ragnor geht", antwortete der Schmied mit einem schiefen Lächeln. "Und weißt du, was das Härteste ist? Nachdem Rurig bezahlt hat, hat er mir erzählt, dass ihn die Rüstung persönlich gar nichts koste, da er hundert Goldtalente von Mark da Loza für die Bezahlung verwendet hat", setzte er lachend hinzu.
    Ragnor, der dem Gespräch gefolgt war, war erschüttert über die genannten Summen, und beschloss sich sowohl bei Rurig als auch bei Mark da Loza zu bedanken. Das mochte insbesondere im Fall von Mark da Loza eine Weile dauern, denn er wusste nicht, ob er ihn vor seiner Ritterprüfung wiedersehen würde. Einhundert Goldtalente war eine enorme Summe Geldes, wenn man bedachte, dass ein einfacher Arbeiter etwa zehn Kupferpfennige am Tag verdiente, ein Silbertalent einhundert Kupferpfennige und ein Goldtalent wiederum einhundert Silbertalente wert war.

Kapitel 2
    Auf ihrem Rückweg ins Kontor machten die beiden dann, in einer der zahlreichen Schenken, Rast um einen kleinen Frühschoppen einzunehmen, wie Menno sich ausgedrückt hatte. Sie traten durch eine dunkle, niedrige Tür in den Schankraum, welcher vor einer großen Theke und einigen schweren Tischen beherrscht wurde.
    Dann setzten sie sich an einen der mächtigen Eichentische, der an einem der beiden kleinen bleiverglasten Fenster stand, welche den Schankraum nur unzureichend beleuchteten, sodass dort ein eher schummriges Zwielicht herrschte. Daran konnten auch die wenigen rußigen Kerzen, die auf den Tischen standen nur wenig ändern. Außer ihnen waren nur einige wenige Gäste, wahrscheinlich Handwerker, anwesend, die wie sie hier ihren Frühschoppen einnahmen und sie nicht weiter beachteten.
    Die mürrische Schankmagd brachte ihnen zwei große Krüge mit dunklem Bier und kassierte, was in Caer eher unüblich war, sofort den fälligen Betrag. Doch das konnte Mennos gute Laune nicht trüben. Er hob seinen Krug, prostete Ragnor zu und sagte: "Auf unseren erfolgreichen Einkauf und deine neue Rüstung."Er nahm, ebenso wie Ragnor, einen tiefen Schluck und wischte sich dann mit einem genussvollen Stöhnen den Schaum aus dem Bart, denn gemütliche Kneipen und Bier waren, neben Frauen, Mennos große Leidenschaft.
    Während sich der Seebär und sein junger Schützling angeregt über ihre weiteren Reisevorbereitungen unterhielten, traten vier in dunkle Umhänge gehüllte Männer durch die niedrige Tür. Menno sah kurz auf und bemerkte dabei, dass die anderen Gäste die Schenke inzwischen

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