Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)
Ausbildung wert ist!"Mit zwei Schritten Anlauf gingen die beiden Freunde mit einem Salto über die Theke und standen plötzlich nur noch wenige Schritte von den Männern entfernt. Bevor diese sich von ihrer Überraschung erholt hatten und reagieren konnten, flogen bereits zwei schwere steinerne Bierkrüge durch die Luft. Menno traf seinen Gegner voll am Kopf, sodass dieser wie ein Stein zu Boden stürzte. Daraufhin stürmte er auf den Anführer der Bande los. Ragnors Wurf war nicht ganz so effektvoll gewesen, denn der Krug traf den hageren Mann, auf den er gezielt hatte, nicht am Kopf, sondern nur mitten auf die Brust. Der kraftvolle Wurf trieb seinem Gegner allerdings erst mal die Luft aus den Lungen und ließ ihn erst einmal schwer zu Boden stürzen.
Jetzt musste es schnell gehen, bevor der Hagere wieder in der Lage war, in den Kampf einzugreifen. Ragnor wechselte Quart von links nach rechts und konzentrierte sich einen Moment voll auf die Waffe. Die Augen seines Gegners, eines untersetzten, pockennarbigen Mannes, der ein rostiges Kettenhemd trug, weiteten sich erstaunt, als die Klinge unter dem Impuls des Jungen hell zu leuchten begann. Unwillkürlich wich der Kerl einen Schritt zurück. Diesen Moment nutzte der Junge, um einen Scheinangriff mit Quart zu unternehmen. Instinktiv hieb der Kerl mit seinem Schwert nach der unheimlichen Waffe. Doch Ragnor tauchte unter der Waffe weg, rollte sich über die Schulter ab und setzte eine Beinschere an, wie er es bei Maramba gelernt hatte. Dieser unerwartete Angriff zog dem Meuchler beide Füße weg, und er fiel mit einem überraschten Schrei platt auf den Rücken. Bevor er eine Chance hatte sich neu zu orientieren, war Ragnor über ihm und stieß ihm Quart tief in die Brust, wobei der Quasardolch das Kettenhemd völlig ohne Geräusch mühelos durchstieß. Der Mund des Mannes öffnete sich noch zu einem lautlosen Schrei. Doch er konnte nicht mehr schreien denn der Tod war viel zu schnell über ihn gekommen.
Doch keine Zeit sich damit aufzuhalten. Ragnor rollte blitzschnell zur Seite und griff mit der Linken geschickt nach dem Kurzschwert, welches seinem Gegner im Tode entfallen war, machte dann eine Rolle rückwärts, um Raum zu gewinnen. Seine Augen erfassten seinen zweiten Gegner, der sich inzwischen von dem Wurf mit dem Krug offenbar wieder erholt hatte. Der Hagere stand schwer atmend mit dem Rücken an der Ausgangstür, hatte sein Schwert fast ängstlich in Abwehrstellung erhoben und starrte ebenfalls wie gebannt auf den seltsamen Dolch des Jungen, der immer noch schwach leuchtete. Ragnor wechselte seine Waffen fliegend, wie es Rurig ihn gelehrt hatte, sodass er Quart, wie gewohnt, wieder links führen konnte. Bevor er sich seinem Gegner -näherte, warf er einen kurzen Blick über die Schulter wo Menno mit dem Anführer der Bande, offensichtlich einem recht zähen Burschen, immer noch zu Gange war. Nach dieser kurzen Orientierung wandte er sich wieder seinem Hageren zu, der bisher noch keine Anstalten gemacht hatte, ihn aktiv anzugreifen, sondern offensichtlich immer noch damit zu tun hatte den Wurf mit dem schweren Krug zu verdauen.Ragnor war innerlich ganz ruhig, während er überlegte, wie er mit Nummer zwei am besten fertig werden konnte. Er war sehr froh, dass er in seinem ersten Kampf nach dem Duell mit Kraak die panische Angst, die ihn in jenem Kampf überfallen hatte, als er ins Hintertreffen geraten war offenbar ganz gut überwunden hatte.Während er seinen neuen Gegner taxierte, bemerkte er dessen unsichere Abwehrhaltung und die Fixierung von dessen Augen auf Quart. Der Junge beschloss, in diesem Moment, den Versuch zu machen, seinen Gegner zu entwaffnen, anstatt ihn ebenfalls zu töten. Er konzentrierte sich kurz intensiv auf seinen Quasardolch, der unter dem Gedankenimpuls wieder hell aufleuchtete. Die Augen seines Gegners hingen daraufhin wie festgeleimt an der leuchtenden Waffe. Diesen Moment nutzte Ragnor zum Angriff. Er ließ den Dolch vorschnellen, was seinen Gegner dazu veranlasste, fast in Panik nach der unheimlichen Waffe zu schlagen. Genau das hatte der Junge geplant, parierte den Hieb mit dem Dolch und schlug im selben Moment, als sein Gegner seine rechte Seite entblößte, die breite Klinge des Kurzschwertes, mit der flachen Seite, kraftvoll auf dessen Handgelenk. Ein schmerzerfüllter Aufschrei, und die Waffe entfiel der vom Schlag gelähmten Hand seines Gegners. Ragnor richtete die Spitze seines erbeuteten Schwertes auf die Kehle seines
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