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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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getan sein."Etwas amüsiert über dessen weiterhin völlig entgeistertes Gesicht fügte er grinsend hinzu: "Nun fasst Euch wieder. Seid froh, dass Euer Kopf nicht in dem Helm gesteckt hat. Ihr wärt sonst nämlich mausetot."Zu Ragnor gewandt, sagte er dann wieder sehr ernst: "Das war eine eindrucksvolle Demonstration von euch, auch wenn ein Ritter in der Bewegung vielleicht nicht ganz so einfach zu treffen ist, wie dieses Gestell mit Rüstung. Ich möchte mich dennoch mit Euch morgen Abend gerne mal über Eure Ansichten zum militärischen Wert von Bogenschützen unterhalten" und schmunzelnd fügte er hinzu: "Ihr habt mein Weltbild ganz schön ins Wanken gebracht, junger Mann."
    "Ihr habt die Wette gewonnen und hier ist Euer Preis", ließ sich nun Ralph da Caer mit nur schwer beherrschter, aber klarer Stimme vernehmen. Bei diesen Worten reichte Ragnor, sichtlich widerwillig das Halfter seines prächtigen Chorosanihengstes, dem in diesem Moment erst so richtig bewusst wurde, dass diese Wette auch nicht zur Verbesserung seiner Beziehungen zum Prinzen und seinen Freunden beitragen würde. "Aber was solls!", dachte er bei sich. "Wenn dadurch mittelfristig eine militärische Stärkung von Rurigs Streitkräften möglich wird, dann war es die Sache wert."
    Nach dem rauschend Fest, welches sich anschloss, und die Lamar und Ansgar für alle Ritter, die meist schwer verloren hatten, aus ihren gewaltigen Gewinnen bezahlten, ging Ragnor hinunter in seinen Stall, in dem Amarana nun neben dem ehemaligen Hengst des Prinzen stand. Er reichte seiner Stute einige Salzkristalle zur Begrüßung, streichelte ihren Kopf, und fragte sie dann telepathisch: "Nun, was hältst du von meiner Neuerwerbung?"Er hatte eigentlich so etwas wie ein wenig Eifersucht oder Ähnliches erwartet, sodass ihn die Antwort, die seine Stute gab, doch etwas erstaunte: "Quesan ist ein schöner Hengst, und ich mag ihn. Er ist froh, dass er seinen launischen Herren los ist. Er war meist nicht sehr freundlich zu ihm, und er hat ihn sogar manchmal geschlagen, obwohl Quesan sich keines Fehlers bewusst war. Er hat oft einfach seine schlechte Laune grundlos an ihm ausgelassen."Ragnor, der aufmerksam zugehört hatte und sich ärgerte, dass ein launischer Prinz seine Wut an einem wehrlosen Tier gestillt hatte, sendete kurz an Amarana zurück: "Dann werde ich ihn mal begrüßen gehen und ihn fragen, wie er seine neue Situation sieht und ob er mit mir arbeiten will".
    Ohne ihre erneute Antwort abzuwarten, ging er zu dem kräftigen schwarzen Hengst mit der weißen Blesse hinüber, welcher ihn aus klugen Augen aufmerksam musterte, reichte ihm ebenfalls einige Salzkristalle, die dieser dankbar leckte. Dann legte er ihm die Hand mit dem Quasarring auf den Kopf, um zum ersten Mal Verbindung mit dem schönen Tier aufzunehmen."Hallo Quesan, ich bin dein neuer Herr. Ich denke, wir werden gut miteinander auskommen, wenn du tust, was ich von dir verlange, und du kannst sicher sein, dass ich dich nicht bestrafen werde, wenn du es nicht verdienst", begrüßte er den Hengst. Er wollte nicht lange herumreden, sondern versuchen, mit dem Tier schnellstmöglich eine Basis für ihre zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen.Quesan schnaubte, sah ihn einen langen Moment ruhig an und übermittelte ihm dann in Gedanken: "Ich werde gehorsam sein, und wir werden den anderen zeigen, was ich zu leisten imstande bin, wenn du mich gut behandelst. Amarana hat mir gesagt, dass du das tun wirst, wenn ich ehrlich arbeite und gehorsam bin."
    Ragnor musste lachen, da seine manchmal geschwätzige Stute seine Neuerwerbung offensichtlich schon auf seine Anforderungen eingeschworen hatte und bestätigte ihm kurz: "Dann ist es abgemacht. Gleich morgen früh werden wir mit der Arbeit anfangen und mal sehen, was du bereits gelernt hast."
    Zufrieden verließ er den Stall und wies Klaus an, nachdem er auf seine Kammer zurückgekehrt war und dessen Redeschwall unterbrochen hatte, in dem dieser ihm überschwänglich zu seinem Meisterschuss gratulierte, den Hengst gleich morgen früh beim ersten Hahnenschrei für einen Ausritt vorzubereiten.
    Nach dem Ausritt am nächsten Tag war er sehr zufrieden. Mochte der Prinz das Tier auch nicht gut behandelt haben, seine Ausbildung als Schlachtross war vorbildlich. Lediglich die Spezialübungen und Signale im bewaldeten Gelände für Anschleichen, Verstecken und Warten, die er mit Amarana eingeübt hatte, waren dem Hengst noch fremd, aber das würde sich im Laufe der Zeit problemlos

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