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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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von seinem Schmerz ablenken und uns auch. Komm lasse uns auch raus gehen und an unseren Reisevorbereitungen arbeiten. Wir wollen ja schließlich morgen, in aller Frühe, nach Burg Kaarborg aufbrechen."
    Einige Stunden später saßen sie dann nach getaner Arbeit beim Mittagessen beisammen. Ragnor sah mit Freude, wie Mirana mit gutem Appetit ihrem Eintopf und dem kräftige Schwarzbrot, das es als Beilage gab, zusprach. Er hatte ihr außerdem ein großes Glas frische Ziegenmilch hingestellt, welches das kleine Mädchen gleich zu Beginn der Mahlzeit so begeistert geleert hatte, dass er sofort wieder nachschenken musste.Als sie dann mit dem Essen fertig waren, nahm er die Kleine bei der Hand und sagte: "Komm, lasse uns nach oben gehen, da ist eine ganze Truhe mit schönen Sachen. Wir wollen mal nachsehen, ob dir etwas davon gefällt." Mirana nickte erfreut, und so gingen die beiden Hand in Hand nach oben in Kufurs Kammer, wo der Hauptmann vereinbarungsgemäß die Sachen, die er Mirana gerne mitgeben wollte, zur Besichtigung ausgebreitet hatte.
    Die Männer hatten bei der Arbeit draußen, als sie ihr Hab und Gut zusammengesucht und wieder in ihre Wagen geladen hatten, vereinbart, dass Ragnor sich allein mit Mirana die Sachen ansehen sollte. Das sollte ganz zwanglos geschehen, ohne dass man ihr vorher sagte, dass man etwas Bestimmtes von ihr erwartete.
    Als sie das Zimmer betreten hatten, ging die Kleine, nachdem sie sich kurz orientiert hatte, sofort hinüber zum Tisch, auf dem der Hauptmann die Schmuckstücke abgelegt hatte. Dann nahm sie zielsicher einen goldenen Ring, der einen wie eine Rose geschnittenen blauen Saphir in einer aufwendigen Fassung trug, vom Tisch herunter, ging mit dem Ring zum Fenster hinüber und sagte zu Ragnor: "Das ist der Ring meiner Mutter, sie hat ihn mir oft gezeigt. Sie hat immer gesagt, der Saphir sei der Stein unseres Hauses. Schau her, wie schön die Rose leuchtet!"Ragnor trat näher, um besser sehen zu können und tatsächlich leuchteten die geschliffenen Facetten des Saphirs wunderbar im Sonnenlicht. Er fragte vorsichtig: "Sind noch andere Dinge auf dem Tisch, die deiner Mutter gehört haben?"Mirana trat zum Tisch und schaute die Schmuckstücke durch. Dann meinte sie etwas zweifelnd: "Ich weiß es nicht genau, sie hat mit mir nur über den Ring gesprochen. Die meisten Sachen hat meine Mutter hin und wieder getragen. Ich glaube aber schon, dass sie ihr gehört haben. Es war keine andere Frau in der Burg, an der ich sie sonst je gesehen hätte."Ragnor hatte in der Zwischenzeit die Schmuckstücke ebenfalls angesehen, und es war ihm aufgefallen, dass der blaue Saphir als Schmuckstein vorherrschte. So kam er ebenfalls zu dem Schluss, dass zumindest der Großteil des Schmucks aus dem Besitz von Miranas Mutter stammten.
    Als die Männer am Abend lange nach dem Abendessen mit den Offizieren in der Schankstube saßen, um ihren Abschied zu feiern, berichtete Ragnor, was er bezüglich der Kleidung und des Schmucks herausgefunden hatte. Hauptmann Kufur nickte zufrieden und meinte: "Sehr gut. Das gibt mir die notwendige Handhabe, euch die Sachen zu überlassen. Ich werde sie gleich, bevor ihr aufbrecht persönlich in einen Eurer Wagen laden. Bitte denkt morgen früh daran, nicht ohne die Kiste abzufahren."Lars und Menno nickten zustimmend, und gut gelaunt fuhr der Hauptmann, dem man die Freude ansah, dass er Mirana etwas Gutes tun konnte, mit einem Augenzwinkern fort: "Ich glaube, das Zeug, wird eine schöne Aussteuer für die Kleine abgeben, wenn sie in einigen Jahren im heiratsfähigen Alter ist. Und sie wird einmal ein sehr hübsches Mädchen werden, wenn sie erst wieder Fleisch auf den Knochen hat."Lars freute sich über die Menschlichkeit des rauen Berufssoldaten, der freiwillig und ohne ihr Zutun auf einen erheblichen Anteil an der Beute verzichtet hatte und versicherte ihm: "Wir werden Mirana in unsere Familie aufnehmen und tun, was in unseren Kräften steht, um etwas über ihre Familie und eventuelle Angehörige herauszufinden. Sie soll es gut bei uns haben."
    Als sich Mitternacht näherte, erhob sich Hauptmann Kufur und sagte mit feierlicher Stimme: "Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, mich noch einmal herzlich bei euch zu bedanken für die gute Zusammenarbeit bei unserer erfolgreichen Eroberung von Burg Monstein. Ich habe einen ausführlichen Bericht für den Grafen verfasst, und ich denke die Einnahme von Monstein wird in die Militärgeschichte eingehen, als eine der unblutigsten

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