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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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einer Weile bei sich, "hatte Ana nicht gesagt, er wäre frei in Bezug auf andere Frauen?"Er schaute wieder zu der Magd hinüber, die ihm ein freundliches Lächeln schenkte, als sie bemerkte, dass sein Blick auf ihr ruhte. Und da war es wieder, ...dieses Verlangen.
    Doch gleichzeitig bemächtigte sich seiner eine große Unsicherheit. Er hatte Menno in dem Grenzweiler beobachtet, wie er mit dem Mädchen im Gasthof angebandelt hatte und schließlich mit ihr in ihrer Kammer verschwunden war. Er hatte die lockere Art und die Unbefangenheit seines Freundes bewundert und ihn um die Leichtigkeit beneidet, mit der er das Mädchen für sich gewonnen hatte.Immer wieder wanderte sein sehnsüchtiger Blick zu der jungen Frau hinüber. Menno, der dies inzwischen auch bemerkt hatte, tippte ihn leicht mit dem Zeigefinger an und flüsterte ihm zu: "Geh doch mal zu ihr rüber und bestell eine weitere Lage Bier für unseren Tisch". Als er Ragnors ratlosen Blick sah, welcher über die fast noch vollen Krüge huschte, fügte er breit schmunzelnd hinzu: "Und lasse dir einfach dabei Zeit. Rede mit ihr. Sie weiß, dass wir Gäste des Grafen sind, und sie scheint dich zu mögen. Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit. Wenn sie dich ausfragt, dann erzähl ihr von der Jagd im großen Wald und deiner bevorstehenden Ausbildung zum Ritter. Das wird sie beeindrucken und nichts beinhalten, was sie nicht wissen sollte."
    Ragnor sah, nicht sehr überzeugt von Mennos Tipps, noch einmal etwas länger prüfend zu dem hübschen Mädchen hinüber und lächelte ihr zu, als sie einen Moment von ihrer Arbeit an der Theke aufsah und seinen abermaligen Blick bemerkte. Sie lächelte strahlend zurück, und er beschloss nun, doch einmal zu ihr hinüber zu gehen, wie Menno ihm geraten hatte, um ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Er nahm noch einmal einen großen Schluck, um seinen Krug zu leeren. Dann packte er ihn und ging langsam zu dem Mädchen hinüber. Drüben angekommen, stellte den Krug auf die Theke und sagte, seine Unsicherheit zu verbergen suchend: "Guten Abend. Darf ich mich vorstellen. Mein Name ist Ragnor. Ich gehöre zu der Reisegesellschaft da drüben am Tisch. Wärst du so freundlich, mir ein neues Bier einzuschenken und eine neue Lage für unseren Tisch vorzubereiten?""Ja gerne", antwortete sie mit einer netten Stimme und fügte schnell hinzu, als sie sah, dass Ragnor sich unsicher umsah, da er nicht wusste, ob er nun stehen bleiben, oder wieder zum Tisch hinüber gehen sollte: "Bleib doch einen Moment hier. Ich werde deinen Krug gleich auffüllen, dann musst du nicht so lange warten, bis ich die Lage fertig habe, um sie hinüber zum Tisch zu tragen."
    Ragnor lächelte, nickte zustimmend, und die junge Frau nutzte die Gelegenheit, während er an der Theke lehnte, und ihr beim Zapfen seines Kruges zusah, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, sodass er, während sie einen Krug nach dem anderen zapfte, bei ihr stehen blieb und sein Bier, das inzwischen vor ihm stand darüber völlig vergaß. Er erzählte ihr von all den Dingen, die ihm Menno geraten hatte, und es gelang ihm, sie mit seinem Bericht ebenfalls zu fesseln, sodass sie zwischendurch einmal nicht achtgab und ihr das Bier aus dem überschäumenden Krug über die linke Hand lief. Beide lachten herzlich über das kleine Missgeschick. Er fragte sie, als er mit seinem Bericht fertig war, wie ihr Leben denn bisher verlaufen sei. Sie erzählte ihm, dass sie auf einem der Bauernhöfe des Umlandes, als Tochter eines freien Knechtes, geboren worden war, und sich seit zwei Jahren hier im Gasthof als Magd verdingt hatte und - was für den Jungen viel wichtiger war - dass sie Nena hieß und einundzwanzig Jahre alt war.
    Als sie mit dem Zapfen fertig war, bot er ihr spontan an, ihr beim Tragen der Krüge zu helfen. Dabei stellte er fest, dass es gar nicht so einfach war, mehrere schwere Steinkrüge auf einmal von der Theke zum Tisch zu tragen, ohne dabei Bier zu verschütten. Als er seine vier Krüge auf den Tisch gestellt hatte, zwinkerte ihm Menno zu und fragte dann das Mädchen: "Habt ihr einen Raabwurzelschnaps zur Verdauung hier? Ich habe wohl ein wenig zu viel von eurem herrlichen Braten gegessen!""Selbstverständlich haben wir Raabwurzelschnaps. Aber wir haben drei verschiedene Sorten. Möchtet ihr erst mal probieren?", fragte Nena nach.
    Menno überlegte einen Moment, und antwortete dann mit einem kurzen Seitenblick auf Ragnor: "Das kann der junge Mann für mich erledigen. Er kennt sich gut damit

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