Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)
aus. Bei uns zu Hause in Calfors Klamm gab es den besten Raabwurzelschnaps von ganz Caer."
Er sah mit großer Freude, wie sich die beiden jungen Menschen anlächelten und wieder gemeinsam hinüber zur Theke gingen. Ragnor ging mit Nena hinter die Theke, und sie bückte sich, um die drei bauchigen Tonflaschen, in denen der Raabwurzelschnaps aufbewahrt wurde, unter der Theke hervorzuholen. Als sie wieder aufstand, stieß sie hinter der engen Theke mit ihm zusammen, und ihre Körper berührten sich kurzzeitig sehr intensiv. Er hielt sie fest, damit sie nicht stürzte, und dabei sahen sie sich einen Moment tief in die Augen. Nena lächelte und sagte dann leise und ein wenig verlegen, sodass niemand sonst im Raum es hören konnte: "Geh heute Nacht als letzter aus dem Schankraum, ich möchte heute Nacht gerne deine Gefährtin sein, wenn du es willst.""Ja gerne!", antwortete Ragnor glücklich und selbst ein wenig verlegen."So, aber nun probiere endlich den Schnaps und bring ihn deinem Freund hinüber", sagte Nena burschikos, um ihm aus seiner Verlegenheit zu helfen, und als Ragnor den besten Schnaps ausgewählt hatte, fügte sie ein wenig schnippisch hinzu: "Aber trink ja nicht so viel davon."
Ragnor schmunzelte zufrieden und brachte die bauchige Tonflasche mit dem starken Schnaps und die Zinnbecher an den Tisch hinüber zu Menno, der ihn bereits gespannt erwartete. Der stämmige Seemann probierte das würzigen Getränk, schnalzte genießerisch mit der Zunge und meinte dann mit einem zufriedenen Lächeln: "Eine exzellente Wahl. Das ist ein großartiges Stöffchen." Und mit einem verschmitzten Grinsen fragte er dann leise nach: "Ach und übrigens, bist du bei ihr weiter gekommen?"Der junge Mann setzte sich, nahm einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug und antwortete kurz angebunden: "Ich denke schon."
Dann setzte er den Krug gleich noch einmal an und tat einen weiteren tiefen Zug, so als ob er vorher drüben bei der Theke fast verdurstet wäre. Menno verstand, dass der Junge jetzt nicht darüber reden wollte, und drang nicht weiter in ihn, obwohl er vor Neugier fast platzte. Er prostete ihm lediglich freundlich zu. Kurz darauf befiel ihn scheinbar eine große Müdigkeit, und er forderte seine Kameraden auf, dass es nun an der Zeit wäre, ins Bett zu gehen. Lars war zwar ein wenig erstaunt, dass ausgerechnet Menno, den man sonst fast mit Gewalt aus der Kneipe tragen musste, ins Bett wollte, doch es war ihm und Maramba recht und so zogen sich die drei in ihre Zimmer zurück.
Ragnor blieb, wie mit Nena vereinbart, zurück und half ihr beim Aufräumen. Als sie fertig waren, nahm Nena Ragnors Hand und ging mit ihm an der Treppe vorbei zu ihrer kleinen Kammer, die im Erdgeschoss rechts von der Küche lag. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, drehte sie sich lächelnd zu ihm um, zog den etwas verlegen dastehenden Jungen entschlossen zu sich her und küsste ihn. Als er ihren Kuss erwiderte, stellte sie zu ihrem Erstaunen fest, dass er offensichtlich doch nicht ganz so unerfahren war, wie sie zuerst vermutet hatte.
Sie küsste ihn noch einmal und spürte, wie seine linke Hand zärtlich über ihren Po strich und sie sanft an sich presste. Eine freudige Erregung stieg in ihr auf, und sie zog ihn hinüber zu ihrem Bett, das unter dem einzigen Fenster der Kammer stand, durch der grüne Mond Amanar sein sanftes Licht ins Zimmer warf, so dass sie keine Lampe anzünden mussten.
Dann begann sie, sich langsam zu entkleiden, und Ragnor beobachtete fasziniert dabei, während er ebenfalls aus seinen Kleidern schlüpfte. Sie streckte ihren wohl geformten Körper, lehnte sich dabei gegen die gekalkte Innenwand und räkelte sich, einen Moment lang, mit geschlossenen Augen im hellen Mondlicht. Dann öffnete sie ihre Augen wieder und lächelte Ragnor strahlend an, der sie bereits auf ihrem schmalen Bett liegend mit großer Bewunderung betrachtete.
Als sie dann endlich an das Bett herantrat, zog er sie erregt zu sich heran, küsste sie sehr zärtlich und liebkoste ihren Körper, wie er es von Ana gelernt hatte, und Nena erkannte wiederum, dass der auf den ersten Blick so unerfahren wirkende junge Mann, dessen Lächeln und Natürlichkeit sie so sehr bezaubert hatte, bereits ein erfahrener Liebhaber war. Bis weit nach Mitternacht liebten sie sich, und als sie endlich erschöpft, aber glücklich einschliefen, war der große, grüne Mond Amanar längst untergegangen und nur der kleine, blassrote Mond Ximonar tauchte die Kammer in sein
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